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Rock am Ring & Rock im Park: Das macht beide Festivals auf ihre Weise so besonders
Die Zwillinge im direkten Vergleich.
VON
Mauritz Hagemann
AM 27/05/2024
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- Minuten
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Das lange Warten hat ein Ende. Die Festivalsaison 2024 ist endlich gestartet. Und während es im Mai noch recht gemütlich vor allem mit den Tagesfestivals losging, steht in wenigen Tagen bereits das erste ganz große Highlight des Jahres an. Rock am Ring und Rock im Park!
Das macht Rock am Ring und Rock im Park jeweils so besonders
Viele von euch sitzen wahrscheinlich schon längst auf gepackten Koffern. Wer aber noch unschlüssig ist, ob und vor allem wohin es Anfang Juni gehen soll, sollte die folgenden Zeilen genauer lesen. Denn wir eröffnen den „Fight des Jahres“: Rock am Ring vs. Rock im Park. Die Zwillingsfestivals haben bekanntlich viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Aber genau das macht das Duell der beiden Festivals so spannend. Der Teufel liegt im Detail und schon Kleinigkeiten können über Sieg und Niederlage entscheiden.
Nun aber genug der schlauen Sprüche, sonst ist das Phrasenschwein schon voll, bevor die erste Runde über die Bühne gegangen ist. Also los, Ring frei für Runde 1!
Runde 1: Das Line-Up
Direkt in ersten Runde wird klar, wie eng das Duell ist. Denn in Sachen Line-Up tun sich die beiden Festivals bekanntlich sehr wenig bis gar nichts. Es ist in erster Linie Geschmackssache, ob man Die Ärzte lieber am Freitag oder am Sonntag sieht und ob eher am Freitag oder am Samstag in der richtigen Stimmung für reichlich Punkrock von Green Day, den Broilers oder den Donots ist. Dass Querbeat nur die Bühne bei Rock am Ring beehren, wird die in der Eifel sicher zahlreich vertretenen Fans der Kölner sicher freuen. Für diejenigen, die zu Rock im Park ins Frankenland pilgern, dürfte es aber ein zu verschmerzender Verlust sein. Runde 1 endet daher mit einem hart umkämpften Unentschieden auf sehr hohem Niveau. Es steht 1:1.
Runde 2: Der Ort des Geschehens
< Die Eifel und das Frankenland hatten wir gerade bereits erwähnt. Nutzen wir dies als Anknüpfungspunkt und schauen uns einmal an, wo die beiden Festivals stattfinden. Rock am Ring – wir verraten euch nicht Neues – am Nürburgring in Rheinland-Pfalz und Rock im Park in Nürnberg. Für viele Besucher:innen ist vermutlich ganz einfach entscheidend, von wo man anreist. Wer aus NRW kommt, hat es in der Regel zum Ring leichter.
Wer hingegen aus Bayern, Thüringen oder Sachsen kommt, wird in der Regel zu Rock im Park die kürzere Anfahrt haben. Insofern ist die Entscheidung für eines der beiden Festivals in aller Regel sehr individuell und pragmatisch. Doch einen Pluspunkt von Rock im Park sollte man nicht unterschlagen. Zwar gibt es zu Rock am Ring von den Hauptbahnhöfen in Frankfurt, Köln und Koblenz einen Shuttle-Bus zum Festival. Und mit dem ÖPNV reichlich Gepäck mitzunehmen, ist ohnehin etwas, vor dem viele Festival-Besucher:innen zurecht zurückschrecken. Doch für den Fall, dass man kein Auto hat und auch nicht bei Freunden im Auto unterkommt, hat Nürnberg und somit Rock im Park leichte Vorteile gegenüber dem Ring. Es ist am Ende eben doch etwas bequemer und schneller, vom Hauptbahnhof ein paar Stationen mit der S-Bahn zu fahren anstatt mit dem Shuttle-Bus. Das gilt vor allem für den Rückweg. Insofern gewinnt Rock im Park in dieser Kategorie und geht mit 2:1 in Führung.
Runde 3: Der Komfort
Rock im Park die deutlich größere Auswahl an Hotels und vergleichbaren Unterkünften haben. Für viele von euch schließen sich Festival und Hotel aber ohnehin von vornherein aus, sodass wir diesem Argument nicht all zu viel Aufmerksamkeit schenken wollen. Und wer in Sachen Camping etwas mehr Komfort und Ruhe haben möchte, kann auch am Ring auf das Green Camping zurückgreifen.Könnten dann vielleicht die etwas längeren Wege zwischen den Bühnen oder vom Zeltplatz zu den Bühnen dem Ring in Sachen Komfort den Stecker ziehen? Nein, nicht wirklich. Zum einen kann man die Wahl des Zeltplatzes bekanntlich ein Stück weit selbst beeinflussen. Zum anderen hat man bisher nur selten gehört, dass dies ein ausschlaggebender Punkt gegen den Ring sei. Auch im Park macht man über die drei Tage hinweg ganz sicher ordentlich Meter. Insofern endet Runde 3 unentschieden – es steht 3:2 für Rock im Park.
Runde 4: Die Atmosphäre
Wer ganz allein wegen der Musik zu einem Festival gehen möchte, sollte sein Glück vielleicht lieber eine Nummer kleiner versuchen. Denn auf XXL-Festivals wie es Rock am Ring und Rock im Park nun einmal sind, steht die Musik zwar auch im Mittelpunkt. Es geht aber auch um das große Ganze, um das Festival-Feeling und um eine gute Zeit mit alten und neuen Freunden. Eine ganz wichtige Zutat, die dabei nicht fehlen darf: Die Atmosphäre des Festivals.
Und auch wenn sich Rock im Park in dieser Hinsicht keinesfalls verstecken muss, kann hier nur der Ring als Sieger hervorgehen. Es gibt weltweit nur wenige Festivals, die eine so bewegte und bewegende Geschichte und die einen großen Platz im Herzen zahlreicher Bands und Besucher:innen sicher haben. Rock am Ring ist die lebende Legende unter den Festivals – nicht umsonst wollen alle zumindest einmal dort gewesen sein und die Stimmung am Nürburgring miterlebt haben. Wer die Doku zum Comeback des Festivals 2022 gesehen hat, konnte mit Gänsehaut miterleben, was dieses Festival für viele Menschen bedeutet. Hier geht der Punkt also nach Rheinland-Pfalz. Rock am Ring kann ausgleichen und es steht 3:3.
Runde 5: Der Preis
Die Inflation mag sich stabilisiert haben, günstiger in das Leben dadurch aber nicht geworden. MoreCore-Leser:innen werden wissen, dass man über das Jahr verteilt für Konzerttickets ein kleines Vermögen ausgeben kann. Und auch Festivaltickets werden bekanntlich nicht preiswerter. Wenn dann noch vor dem Festival ein neues Zelt und Proviant gekauft werden und das Auto vollgetankt werden muss, kommt schon ohne das Festivalticket ein stolzes Sümmchen zusammen. Insofern ist die Frage nach dem Preis eben dieses Tickets durchaus berechtigt. Als das entscheidende Kriterium für die Entscheidung, welches der beiden Festivals man besucht, taugt der Preis allerdings nicht. Denn während man für das Weekend-Ticket am Ring inklusive Camping derzeit 338 EUR zahlt, erhält man das Gleiche für den Park zu einem Preis von 321,50 EUR. 16,50 EUR werden wohl kaum einen großen Unterschied machen. Dass man für viel Geld viel geboten bekommt und ein unvergessliches Wochenende erleben wird, ist zudem hüben wie drüben klar. Daher endet auch diese fünfte und letzte Runde mit einem Unentschieden. Ein harter, aber fairer Kampf endet mit einem gerechten 4:4.
Die letzten Tickets für Rock am Ring oder Rock im Park
Jetzt seid ihr an der Reihe! Für welches Festival habt ihr euch in diesem Jahr entschieden und was war der entscheidende Grund? Wart ihr schon bei beiden Festivals? Fragen über Fragen. Wer seine Antwort schon gefunden hat, kann natürlich auch erst einmal sein Festivalticket sichern. Für Rock am Ring geht das ganz einfach hier und für Rock im Park unter diesem Link. Ihr werdet es nicht bereuen!
Bild: Offizielle Artworks zu den Festivals 2024
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