Music Monday: Das sind die besten Songs der letzten Woche (KW49/2024)

Fröhliche Weihnachtszeit! Es ist gar nicht so üblich, dass uns so spät im Jahr noch so eine Riege an Bangern erwartet wie in der letzten Woche. Aber tatsächlich hat der Dezember noch einiges für uns auf Lager: Darunter brachiale Riffs und viel Experimentierfreudigkeit, genauso wie tanzbare Indie-Momente und emotionale Refrains. Irgendwo dazwischen spielen sich die folgenden zehn Tracks ab, die mit Sicherheit den Start in eine der letzten Arbeitswochen in 2024 zumindest ein kleines bisschen erträglicher macht:

Paleface Swiss – Love Burns

Paleface Swiss steuern mit großen Schritten auf den Release ihres dritten Albums “Cursed” zu, das uns direkt zum Jahresstart 2025 am 3. Januar erwarten wird. Mit “Love Burns” erreicht uns bereits Single Nummer 3, die einiges für uns parat hält. Hier stumpf zu behaupten, dass uns die Schweizer lediglich versuchen mit einem Breakdown nach dem anderen auszuknocken, wäre aber glatt gelogen. So bieten sie uns über die knapp vierminütige Laufzeit auch geschmackvolle Gitarrensoli und ein episches Outro, in dem Sänger Marc Zellweger auch mal wieder von seiner eindringlichen Gesangsstimme Gebrauch macht.

Underoath – Generation No Surrender

Underoath starten in jedem Fall mit wenig Chill in ihre neue Single “Generation No Surrender”. So feuern sie uns gleich zu Beginn die ersten Panic Chords entgegen, die euch in jedem Fall wachrütteln sollten, falls es der erste Kaffee der Woche noch nicht ausreichend getan hat. Ein paar wilde Synths, Chorsamples und ein gehöriger Tempowechsel zum Schluss runden den Song zu einer regelrechten Achterbahnfahrt ab. Wann uns das bereits fest versprochene zehnte Album der Band erwartet, steht auch nach dieser dritten Single immer noch nicht fest.

Press Club – Wasted Days

Press Club präsentieren uns die mittlerweile dritte Standalone-Single in Folge und alleine die Artworks suggerieren eigentlich schon, dass diese in irgendeiner Weise zusammengehören. Vielleicht interpretieren wir da aber einfach wieder zu viel rein und müssen uns doch noch etwas länger auf den Nachfolger zu “Endless Motion” (2022) gedulden. Über “Wasted Days” schwebt eine stärker ausgeprägte Indie-Note, die den punkigen Grundton ihrer frühen Release immer weiter ablöst. Gut ins Ohr geht der leichtgängige Song aber dank der einprägsamen Chorusmelodie trotzdem.

Bleed From Within – In Place of your Halo

Bleed From Within dürften diese Woche wirklich bei bester Laune sein. So sind sie aktuell als Vorband von Slipknot unterwegs und durften obendrauf den Release ihrer neuen Single zelebrieren. Diese wird sich auf ihrem kommenden Album “Zenith” (VÖ: 04.05.2025) wiederfinden, mit dem sie an ihre beiden starken Vorgängeralben “Fracture” (2020) und “Shrine” (2022) anknüpfen wollen. “In Place of your Halo” legt einen wütenden und ungezügelten Grundton an den Tag, der selbst vom plötzlich den Chat joinenden Dudelsack nicht gebrochen werden kann.

Breakdown of Sanity – Perfect Enemy

Es ist ein unglaublich emotionaler Release, der in der vergangenen Woche für Breakdown of Sanity anstand. So geben uns die Schweizer mit “Perfect Enemy” die letzte Single samt Frontmann Carlo Knöpfel, der die Band seit ihrer Gründung 2007 begleitet hat. Für Fans wird dies mit Sicherheit ein Schlag in die Magengrube sein, den man nicht so einfach verdauen kann. Die Band befindet sich aber aktuell schon auf der Suche nach einem neuen Sänger und verspricht uns trotzdem neue Musik für 2025. Eine letzte Chance, von Knöpfel Abschied zu nehmen, wird es am 27.12. in Bern geben.

Thursday – White Bikes

Es hat sich im April surreal angefühlt und seitdem nicht wirklich nachgelassen. Thursday haben mit “Application For Release From A Dream” ihre erste Single seit über zehn Jahren herausgebracht. Nun erreicht uns mit “White Bikes” knapp ein dreiviertel Jahr später ein zweiter Song und wir sollten wahrscheinlich einfach dankbar dafür sein, dass es schon so früh wieder so weit ist. Aufgenommen hat die aus New Jersey stammende Band das gute Stück in den Hansa Studios in Berlin, wo sich auch schon legendäre Artists wie Iggy Pop, R.E.M. und Depeche Mode die Ehre gegeben haben.

Anxious – Head & Spine

Gott sei dank, können wir Anxious beim Vainstream Rockfest 2024 zum ersten Mal in Deutschland bestaunen. Die aus Connecticut stammende Band ist bereits seit ihrer fantastischen Debüt-LP “Little Green House” (2022) in der Emo-Szene in aller Munde. Vorher bringen sie uns aber gleich zu Beginn nächsten Jahres ihren Zweitling “Bambi” (VÖ: 21.02.2025), aus dem sie uns vergangene Woche schon ihre zweite Single serviert haben. Wie auch schon “Counting Sheep” wandelt “Head & Spine” auf weniger punkigen und mehr Indie-betonten Pfaden, büßt dabei aber glücklicherweise nichts an emotionaler Intensität ein.

Black Foxxes – In The Image Of Perfection

Im Dezember ist es natürlich vollkommen normal, dass überall fröhliche Weihnachtslieder gepumpt werden. Dabei bietet sich die kalte Winterzeit an, die Playlist auch um einige düstere Töne zu ergänzen, die ein paar Monate vorher bei strahlendem Sonnenschein einfach nicht so gut funktionieren würden. Black Foxxes bieten uns mit ihrem 10-minütigen Epos “In The Image Of Perfection” einen wundervoll arrangierten Track, der mit einem starken Brand New-Vibe daherkommt und absolut unter die Haut geht. Einen konkreten Releasetermin für ihr viertes Album “The Haar” haben die Briten für uns aber immer noch nicht.

Woodship – Wishes

Woodship aus Düsseldorf und Unna sind aktuell mächtig fleißig. So bringen sie uns bereits den zweiten Track nach ihrer gefeierten EP “Cosmography” (2023) und führen ihre über zehnjährige Bandgeschichte nahtlos fort. Beim tanzbaren “Wishes” besticht das Trio durch geschmackvolle Harmonien und große Experimentierfreudigkeit beim Einsatz von Samples und Synths. Dabei legen sie lyrisch einen optimistischen Grundton an den Tag, um sich nicht zu sehr vom zerrütteten Weltgeschehen in der Zwinge halten zu lassen. Vor Kurzem war die Band übrigens erneut im Studio und verspricht für 2025 baldigen Nachschub.

Poppy Wizard – Maze

Poppy Wizard haben uns mit ihrer diesjährigen EP “Holy Spirit Gang” einen frischen Sound präsentiert, der an mehrere aktuelle Trends anknüpft. So versteht es die aus Mitgliedern von Hippie Trim und Elm Tree Circle bestehende Band, Elemente aus Shoegaze, Grunge und Hardcore zu einem einzigartigen Sound zu verbinden, der trotz aller Sperrigkeit gut ins Ohr geht. Mit “Maze” hat das Quartett nun bereits sehr fix Nachschub für uns parat, der vor allem durch markante Leadgitarren und das gesunde Wechselspiel von verhallten Vocals mit rohem Geschrei besticht.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)