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„Massenhysterie“ in Paris: Ein Abend mit Mass Hysteria

Dass Mass Hysteria eine der bekanntesten französischen Metalbands sind, haben sie am 6.12 in Paris definitiv unter Beweis gestellt. Wir berichten.

VON AM 22/12/2019

Out Of Line Music haben uns auf einen Kurztrip nach Paris eingeladen. Da sagt man natürlich nicht nein, denn dieser Trip hatte einen verdammt guten Grund: Eine Hometownshow von Mass Hysteria! Ihr wisst nicht wer das ist? Keine Sorge, ich war für euch dort und berichte tagebuchhaft von meinen Erlebnissen.


Freitag, der 6.12.2019

5:00 – Mainz
Es ist Zeit aufzustehen. Nachdem mein Flug gestern abgesagt wurde, musste ich auf einen noch früheren umbuchen und bereits um 5 Uhr aus dem Bett. Es ist knackige -1°C in Mainz und meine Laune hält sich in Grenzen. Aber hey, so schlimm ist es gar nicht und spätestens nach dem zweiten Tee geht es mir richtig gut. Jetzt schnell zur Bahn und ab zum Flughafen.

6:30 – Frankfurt am Main, Flughafen
Das war erschreckend einfach. Wunderlich wie viele Leute so früh bereits unterwegs sind und auch der Frankfurter Flughafen wirkt nicht minder belebt, als zur Mittagszeit. Schnell durch den Security-Check und ab zum Gate.

7:00 – Frankfurt am Main, Flughafen – Gate 25
Noch 40 Minuten bis zum Boarding. Zeit ein paar Infos über Mass Hysteria zu posten. Verrückt, dass man von dieser Band bisher noch nichts mitbekommen hat. Durch die französischen Texte ist das zwar irgendwie nachvollziehbar, doch gibt es durchaus Bands und Musiker, die sich trotz dessen über die Grenzen hinausgesetzt haben.

7:30 – Frankfurt am Main, Flughafen – Gate 25
Die Vorfreude steigt und nach mehrmaligem Hören der größten Mass Hysteria Hits muss ich sagen, dass mir die Musik mehr und mehr gefällt und auch, dass die französischen Vocals eigentlich eher frischen Wind mit sich bringen, als zu stören.

7:40 – Boardingtime
Schnell in den Flieger und nochmal kurz die Augen zu machen!

8:10 – Abflug?
Neee, doch noch nicht. Aus Paris kam die Anweisung noch etwas zu warten.

8:30 – Abflug!
Na geht doch. Musik auf die Ohren und ab in die Luft. Schlafen wird zwar nichts mehr, aber irgendwie bin ich auch nicht müde.

9:00 – Bier!
Da ich keinen Kaffee trinke und mir morgens auch keine Cola gönnen möchte, bleibt mir neben den Säften eigentlich nur das Bier. Außerdem hat ein Flug ja immer etwas Urlaubsfeeling. Ab dafür. Bin zwar im direkten Blickfeld der Einzige, aber was soll’s!

9:30 – Landung
Bon jour Paris! Je voudrais une baguette! Paris ist kalt, grau und es regnet. Alles wie in Frankfurt.

12:00 – Terminal 2F – Treffen mit Aileen von Out Of Line
Nach diversen Flugverspätungen bin ich nun endlich nicht mehr alleine und treffe mich mit Aileen, die sich um den Trip nach Paris gekümmert hat.

14:00 – Terminal 2F – Parkplatz
Die beiden Menschen vom Summer Breeze sind nun endlich auch gelandet und es geht mit dem Shuttle ab zum Hotel. Was darf dabei nicht fehlen? Richtig: Bierchen. Hat irgendwie was von Quiztaxi oder Shopping Queen, wirklich!

15:00 – Ankunft im Hotel
Ankunft im Hotel, geiles Zimmer. Bequemes Bett, schöne Dusche. Schnell frisch machen und dann wieder runter ins Foyer!

15:15 – Bar
Eigentlich wollten wir einen Trip durch die Stadt machen, doch die Zeit ist knapp geworden und durch den Generalstreik in Paris ist eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht drin. Was macht man stattdessen? Man geht einen Trinken!

17:30 – Bar
Nach zwei Bieren gesellt sich Mehdi zu uns. Mehdi ist der Manager von Mass Hysteria und sichtbar freudig, dass wir da sind. Nach kurzer Vorstellungsrunde, Aushändigung von Backstagepässen und VIP-Bändchen gibt’s erstmal eine Runde Longdrinks. Das Restaurant macht ja erst um 18:30 auf. Einer geht also noch!

18:00 – Hotel
Es gibt Goodies! Mass Hysteria haben ihr eigenes Bier (!), Shampoo, Bartöl und noch sehr viel mehr. Hach, das ist ja fast wie Weihnachten!

18:30 – Restaurant
Da wir alle ja quasi noch nüchtern sind, gibt es erstmal einen Aperitif! Wein und Bier folgen, während ich Probleme habe, etwas veganes zu finden. Tatsächlich war das Restaurant als Steakhouse deklariert und lieferte den anderen Fleischberge von 300 bis 500 Gramm. Am Ende habe ich dann doch etwas vom Koch bekommen, habe mir den Hunger aber auch mit Bier weggetrunken. Als Dessert gab’s dann noch eine Flasche französischen Rum auf den Tisch. Vielleicht ein bisschen viel des Guten, aber der Kuchen, den jemand bestellt hatte, wurde darin getränkt (warum auch immer).

20:30 – Zenith, Paris
Wir haben die ersten beiden Bands leider schon verpasst. Zugegeben sind wir aber ohnehin nur wegen Mass Hysteria da. Ein riesiges Banner verdeckt die Bühne, die um 21:00 Uhr freigegeben wird und die wohl größte Hometownshow von Mass Hysteria offenbart.

21:00 – Zenith, Paris
Mass Hysteria betreten die Bühne und lassen mit Spannung erwarten, was die nächsten zwei Stunden hier passieren wird.

21:30 – Zenith, Paris
Es gibt Champagner! Stilecht und stilvoll aus Plastiksektgläsern. Das kann man sich auf der Tribüne aber durchaus mal gönnen, ist ja immerhin fast Weihnachten. Parallel dazu hauen Mass Hysteria einen Hit nach dem anderen raus. Zumindest klingt es danach. Ein Song, den ich mir vorher angehört habe, wurde sogar auch schon gespielt. Die wissen was sie tun, die Pariser.

22:30 – Zenith, Paris
Das „grande finale“ wird eingeleitet. Ab jetzt gibt es wirklich nur noch die ganz großen Hits, sowie die Zugabe. Imposant setzen Mass Hysteria ihre durchgesyncte Lightshow ein, die nicht nur flashy, sondern wirklich überwältigend wirkt. Am Ende gibt es zu „Furia“ dann auch noch Feuer und Flammen, die das Zenith mächtig erhitzen. Wow, was für eine Show, die in jubelndem Applaus ihr Ende findet.

23:00 – Backstage
Was darf zu einer solchen Show, die seit 2 Jahren in Planung war, nicht fehlen? Richtig: eine gewaltige Aftershowparty. Geschätzte 100 Leute finden sich in den Backstageräumen der Location wieder, um miteinander zu feiern, zu quatschen und Spaß zu haben.

01:00 – Backstage
Eigentlich wäre jetzt Curfew gewesen. Egal, es wird doch noch weitergefeiert, wenn auch sich der Kreis der feiernden auf vereinzelte Bandmember, Techniker und Leute aus dem Musikbusiness minimiert. Es folgen interessante, alkoholisierte Gespräche mit Leuten von Spotify, Mass Hysteria, dem Summer Breeze und Out Of Line.

02:30 – Zenith, Paris
Ich beschließe, dass es Zeit ist in mein Hotelzimmer zu gehen. Nach einer 15-minütigen Oddyssey durch das leer gefegte Zenith finde ich eine Pforte, die von zwei Männern besetzt ist. Leider ist mein französisch nicht gut genug, um klar zu machen, was ich von ihnen möchte. Englisch verstanden sie auch nicht. Nach mehreren Versuchen und einem improvisierten: „Je voudrais exité“, das sich in diesem Moment verdammt richtig und poetisch anhörte, konnte ich den Fängen der beiden Wärter entkommen und war endlich aus der Venue gekommen.

03:00 – Hotelzimmer
Jetzt noch schnell duschen und dann ab ins Bett. Was für ein Abend. Was für eine Show. Gute Nacht!


tl:dr – Wir hatten eine großartige Zeit in Paris und sind gespannt, ob man Mass Hysteria 2020 auch in Deutschland zu sehen bekommt. Wer keine Sprachbarrieren kennt und modernen Metal mag, sollte definitiv mal reinhören. Bier gab’s in Paris übrigens auch.

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