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March: Das Track-by-Track zum neuen Album „Set Loose“ mit Fleur van Zuilen
Die Sängerin gewährt tiefe Einblicke in den Longplayer.
VON
Kevin Postir
AM 20/03/2020
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Am heutigen Freitag ist mit „Set Loose“ das brandneue Werk der niederländischen Punkrock-Formation March in den Handel gekommen. Schon vor Release hatten wir die Gelegenheit, Sängerin Fleur van Zuilen zur Bedeutung der einzelnen Songs des Longplayers zu befragen. Was dann folgte, waren durchaus tiefe und miteinander verknüpfte Ausführungen die wir euch nicht vorenthalten möchten.
Zum Gesamtwerk selbst hatte sie folgende Anekdoten auf Lager: „„Set Loose“ ist wie eine Art Mantra zu verstehen, dass das innere Feuer des Hörers freisetzen soll. Jeder besitzt ein solches Feuer in sich und dieses Feuer kann großartige Dinge bewirken, wenn wir es aus uns heraus lassen, es kann uns allerdings auch komplett ausbrennen, wenn wir es nicht tun. Die meisten Themen, die auf der Platte behandelt werden sind selbstreflektierend oder handeln von dieser verrückten Welt, in der wir leben. Dabei geht es auch darum, wie man mit Sorgen und Stress am besten umgeht, wie man ein Arschloch sein kann, oder eben nicht und wie man all solche Dinge bewältigt.“
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Das Track-by-Track zu „Set Loose“ von March
„On High Heat“ ist der Soundtrack für die, die nur unter hohem Druck ihre Top-Leistungen abrufen können. Da ist dieses Böse in dir, das so notwendig ist und mit dem man lernen muss umzugehen. Ich weiß, dass es eine ganze Menge Menschen gibt, die so fühlen und ich möchte ihnen einfach nur sagen: Atme, konzentriere dich, du schaffst das.
In „Challenger“ gibt es eine verstecke Botschaft, denn der Titel kann auf zwei unterschiedliche Arten verstanden werden. Einmal „Dodge Challenger“ oder „Challenge her“. Einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist „Death Proof“. Ein Tarantino-Film, bei dem ein verrückter Stuntman eine Gruppe von Mädchen mit seinem Auto tötet. Eine zweite Gruppe fährt einen weißen 70er Dodge Challenger, um sich an ihm zu rächen. Sie waren damals meine Heldinnen und ich wollte dieses Auto unbedingt. Dieser Song ist eine kleine Hommage in Form einer kurzen und düsteren Geschichte darüber, das Ruder zu übernehmen und Dinge hinter sich zu lassen.
Der Titel „Born A Snake“ gibt schon eine Menge Auskunft. Ein Song über schleimige, fiese Personen. Menschen werden ausgenutzt, ohne jedes Gefühl von Schuld oder Scham. Ich kenne da ein paar Beispiele.
„Already Gone“ handelt von jemandem, der sich nur in der Vergangenheit aufhält, der sich niemals mit etwas zufrieden gibt und deshalb rastlos ist. Das ist der Grund, weshalb so viele Familien in die Brüche gehen. Man sollte mehr wertschätzen, was man im Hier und Jetzt hat.
„Fear of Roses“ ist ein Song über die Angst über Missbrauch zu sprechen. Denn es ist verdammt hart darüber zu sprechen. Es gibt deutlich mehr Menschen, die schweigen, statt zu reden und es ist wichtig, dass diese Menschen wissen, dass sie nicht alleine sind.
„She’s A Hurricane“ ist ein apokalyptischer Song darüber, wie Mutter Natur sich für die Ausbeutung unseres wunderschönen Planeten rächen wird. Die alte Dame wird uns fertig machen.
„Nothing Ever Really Dies“, oder etwa doch? Ein Song, der von einem Zitat von Albert Einstein inspiriert ist. Als 1955 sein langjähriger Freund starb, schrieb er: ‘Now he has departed from this strange world a little ahead of me. That means nothing. People like us -who believe in physics- know that the distinction between past, present and future is only a stubbornly persistent illusion.’
Steh auf, checke dein Handy, arbeite, schlafe und „Start Again“, Tag ein, Tag aus. In einem Job arbeiten, der dich nicht ausfüllt, sondern dich eher runterzieht und ausbrennt, das ist die Krankheit einer ganzen Generation, die „Generation Error“. Es ist schwierig, an einen Job zu kommen und nun wo man ihn hat, wie kommt man am besten wieder raus?
Einer der etwas lauteren Tracks auf dem Album ist „Evil Kicks“. Das Lied handelt vom aktuellen Aufstieg politisch rechter Extremisten und davon, wie Menschen blind auf diese Seite wandern. Sie denken, dass sie ihr Land verdienen, ihre Traditionen, ihre Vormachtstellung. Es ist lächerlich und obendrein verdammt angsteinflößend.
„Reaper’s Delight“: Das Leben und Themenfahrten (du kennst sicherlich diese dunklen Indoor-Fahrten in Freizeitparks) haben eine Menge gemeinsam. Sie sind beide voll mit Spaß und jeder Menge Jump Scares. Der einzige Unterschied ist, dass du in der Lage sein solltest, eine Themenfahrt zu überleben.
„The Surface“: „There must be more than having everything“ ist ein Zitat von Maurice Sendak. In einer Gesellschaft, die vollgepackt ist mit Zeug und mehr denn je gelenkt wird durch den Konsum, lohnt es sich diese Frage zu singen.
Foto: March / Offizielles Pressebild
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