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Live bei: SILVERSTEIN in Bremen!

Am 01. Oktober kamen SILVERSTEIN für eine Headline-Show in die Hansestadt Bremen. Im Rahmen ihrer „For The Fans“-Tournee spielen die ...

VON AM 06/10/2017

Am 01. Oktober kamen SILVERSTEIN für eine Headline-Show in die Hansestadt Bremen. Im Rahmen ihrer „For The Fans“-Tournee spielen die Kanadier momentan einige Clubkonzerte in Deutschland. Am Sonntagabend reisten Fans aus ganz Deutschland an, der Bremer Tower war komplett ausverkauft.



Das Publikum zeigte sich in einer bunten Mischung aller Altersklassen und Facetten: vom Oldschool-Hardcore-Fan bis zum klassischen Indie-Mäuschen. Im Club stapelten sie sich eng an eng bis direkt hinter die Eingangspforte. Als SILVERSTEIN um Punkt neun Uhr auf die kleine, kniehohe Bühne trat, drängten und drückten sich alle Anwesenden weiter nach vorne. Mit dem Song „Retrogate“ von ihrem vor kurzem erschienenen Album „Dead Reflections“ eröffneten die fünf Jungs ihre Show. In den ersten Reihen wurde ausgelassen die Kopfbehaarung durch die Luft geschwungen und Fäuste in die Höhe gereckt, dahinter öffnete sich ein friedlicher, energischer Mosh-Pit. Das Set erwies sich als stimmige Mischung aus neuen und alten Songs. Für mich, die SILVERSTEIN vor allem als eine Band der Hochzeiten des „Emo“ abgespeichert hat und sie nach 2008 eher aus den Augen verlor, war es erstaunlich, dass die neuen Songs ebenso gut ankamen wie die Klassiker des 2005 erschienenen Albums „Discovering The Waterfront“.



Besonders „Ghost“ regte sehr zum Mitsingen und Tanzen an. Sänger Shane blickte tief in die Augen vor ihm und berührte Hände, die nach ihm griffen. Nähe zu den Fans ist in dem kleinen Bremer Tower einfach umzusetzen. Ein in die Jahre gekommener Mann im Publikum war jedoch kein großer Fan von so viel Kontakt und beschwerte sich lautstark über Ellenbogen in seinem Rücken. Shane griff die Meldung sichtlich amüsiert auf und fragte, wer im Publikum seinen Ellenbogen ans Ohr halten könne. Angeregt durch die ausgelassene Stimmung begannen einige zum Stagediven auf die Bühne zu hopsen. Ein junger Mann namens Linus erwischte dafür jedoch genau das Ende eines Songs. Er wurde kurz vorm Absprung von Shane gestoppt und darauf hingewiesen, dass sie nun erst einmal etwas Langsames starten würden. Linus wurde angewiesen, sich auf einer der Transportboxen auf der Bühne niederzulassen, bis wieder Stimmung zum Crowdsurfen gegeben war und mit einem Bier versorgt. Passend dazu stimmten SILVERSTEIN sodann den Song „Red Light Pledge“ mit den Lyrics „I would wait forever. Promise me you will stay here. Until the darkness will fade, I’d wait for you.“ an.

Als die Band anschließend in “Smile In Your Sleep” überging, gab es kein Halten mehr und das Publikum schrie sich die Stimmbänder wund. Ein Circle Pit wurde eröffnet und schraubte sich durch SILVERSTEINs Bandgeschichte, als mit „Smashed into Pieces“ auch noch ein weiterer Song vom Debütalbum abgeliefert wurde. Die Kanadier boten auch dem bewegungsunwilligen Publikum durch sich wiederholende „wohoo“-Mitsingparts einfache Interaktionsmöglichkeiten und überzeugten mit Gesang, der dem Klang auf ihren Platten in nichts nachstand. Das Motto der Tour „For The Fans“ erschien an diesem Abend tadellos umgesetzt: keiner der Songs sorgte für einen Einbruch der Stimmung, jeder Moment der Show schien die Fans zu bannen und mit 70 Minuten Spielzeit schlugen SILVERSTEIN einen angemessenen Spannungsbogen durch das Set.



Die humorvollen Einlagen zwischen den Songs demonstrierten ihre herzliche, offene Art auf ihre Anhänger einzugehen. Für mich, als Fan der überlegten Zwischenansagen, war es jedoch schade zu hören, dass die Band zwischen den Songs nicht mehr zu sagen hatte, als dass sie leider kein Deutsch können, jedoch gerne in Deutschland touren und hierzulande vor allem die schnellen Autobahnen lieben. Allerdings scheint SILVERSTEINs Priorität in der entspannten und familiären Atmosphäre zu liegen – diesen Anspruch lösten sie uneingeschränkt ein. Der Abend endete mit zwei Zugaben: “To Live and To Lose” und natürlich “My Heroine”. Letzteres sorgte mit einer lautstarken A-Capella Version des Chorus noch einmal für einen Zeitsprung zurück ins Jahr 2005 und den erwarteten Höhepunkt des Konzertes. Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss.

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