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Live bei: Death Cab For Cutie und The Beths in Köln

Anfang Februar kehrten die Indie-/Emo-Koryphäen Death Cab For Cutie nach einigen Jahren Abstinenz nun also zurück in die Kölner Live ...

VON AM 20/02/2019

Anfang Februar kehrten die Indie-/Emo-Koryphäen Death Cab For Cutie nach einigen Jahren Abstinenz nun also zurück in die Kölner Live Music Hall – im Gepäck ihr aktuelles Album "Thank You For Today", das – verglichen mit dem Vorgänger – wieder ordentlich an Spannung gewinnen konnte und zu meinen Top 10-Alben 2018 gehört.

The Beths

Als Support hatten sich Ben Gibbard und Co. die mir bis dato unbekannte Band The Beths aus Auckland eingeladen, die – so der Mythos – nach der Sängerin Elizabeth Stokes benannt sein könnte.



Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Quinten Quist

Um 20:00 Uhr stand jene Band bestehend aus besagter Sängerin und Gitarristin sowie Jonathan Pearce (Gitarre, Gesang), Benjamin Sinclair (Bass, Gesang) und Drummer und Sänger Ivan Luketina-Johnston dann auch zeitig auf der Bühne, gänzlich in monochromes Licht getaucht. Ihr Post-Indie-Slacker-Alternative-Rock passte zwar irgendwie zum Abend, jedoch kann ich mich einfach nicht richtig für diese neue musikalische Retro-Welle, zu der ich auch z. B. Acts wie die Muncie Girls zählen würde begeistern. Zu dünn die Stimmen, zu undefiniert der Sound, zu generisch das Songwriting. Retro, vintage, neo…der Sound der 90er passte damals einfach besser in die Zeit. Zum Glück für die Band sahen das aber viele der Anwesenden anders und zollten den vier Musikern entsprechend Applaus. Sympathisch waren sie allemal und ein jeder bediente neben dem eigenen Instrument noch ein Mikrophon. Zwei Songs widmeten sie an diesem Abend Außenstehenden – einen ihrem Merch-Guy und einer galt einem gewissen Vinnie Cooper.

Nach einer halben Stunde gaben The Beths dann den Platz für den Hauptact frei, der sich aber keinen Stress machte und satte 30 Minuten Pause bis 21:00 Uhr ausreizte.




Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Quinten Quist

Death Cab For Cutie

Die Setlist der Band aus Bellingham umfasste satte 24 Songs von sieben Alben, darunter neben einer guten Portion vom neuen Album auch diverse Hits der frühen Tage. Und los ging's auch – ebenfalls in ziemlich düsterer gelblich-roter Ausleuchtung – mit “I Dreamt We Spoke Again”, dem ersten Track von "Thank You For Today". Schlagzeuger Jason McGerr war im Hintergrund nur zu erahnen. Ebenso verschwand Keyboarder Zac Rae nahezu das gesamte Set über in Dunkelheit. Zu “Summer Skin” (wenn ich mich richtig erinnere) nahm nebst Rae dann auch Ben Gibbard an der Orgel Platz und performte die ruhige Nummer vom “Plans”-Album sitzend.


Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Quinten Quist

Generell war der Sound leider etwas leise, weshalb man gerade in den hinteren Reihen das Publikum durchweg schwatzen hörte bei großartigen Songs wie "60 & Punk" (den Gibbard ohne Gitarre mit auffälligem roten Mikrokabel in der Hand performte), der nunmal einer der ruhigen Sorte ist. Das schmälerte den Genuss doch ein wenig und ich fragte mich, woher diese Respektlosigkeit auch gegenüber den Musikern stammt, zu einem immerhin 36€ teuren Konzert alles andere als Aufmerksamkeit beizutragen. Da kam das kollektive Klatschen zum Hit "I Will Possess Your Heart" vom Album “Narrow Stairs” in der ausverkauften Halle gerade recht, um den Fokus zurück auf die Musik zu finden.



Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Quinten Quist

“I Will Follow You Into The Dark”, der erste Song der Zugabe war dann der erste Moment, in dem die gesamte Halle verstummte und man nebst der wundervollen Stimme Gibbards maximal die Gänsehautwellen unter der Kleidung der Gäste knistern hören konnte, zu Beginn jeden Refrains hin mit einem leisen Summen im Publikum untermalt. Und als wäre das noch nicht genug “Hach”-Alarm gewesen, so sang auch das Thekenpersonal die Songs hin und wieder mit. “We Looked Like Giants” gipfelte in einem vermutlich improvisierten schier unendlichen Instrumental-Outro, bis…ja, bis der vielleicht perfekteste Abschluss des Abends erklang und die ersten Töne “Transatlanticism” einleiteten.

Knapp zwei Stunden haben Death Cab For Cutie nach knapp 22 Jahren bewiesen, dass sie es immer noch drauf haben und dass sie zurecht die ca. 1.300 Personen fassende Live Music Hall erneut ausverkaufen konnten.


Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Quinten Quist
Offizielle Website der Band

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