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Live bei: Behemoth, At The Gates und Wolves In The Throne Room in Frankfurt

Die „Ecclesia Diabolica Evropa Tour 2019“ von Behemoth, At The Gates und Wolves In The Throne Room hat vor einigen ...

VON AM 15/01/2019

Die „Ecclesia Diabolica Evropa Tour 2019“ von Behemoth, At The Gates und Wolves In The Throne Room hat vor einigen Tagen begonnen. Wir waren am 10. Januar beim Tourauftakt in der Frankfurter Batschkapp mit von der Partie und berichten!

Wolves In The Throne Room

2017 haben sich Wolves In The Throne Room mit ihrem aktuellen Album „Thrice Woven“ in mein Herz gespielt. Die amerikanische Blackgaze oder Post-Black Metal-Gruppe steht sinnnbildlich für die Entwicklung dieser Genres in den Vereinigten Staaten. Sie vermischen auch keinen Satanismus mit ihrer Musik, sondern sind Naturmenschen, die ihre Einflüsse direkt aus der Schönheit unserer Erde beziehen. Kein Wunder also, dass sich die beiden Brüder Nathan und Aaron Weaver auf eine Farm zurückgezogen haben, um dort kreativ zu werden.

Wolves In The Throne Room entsprechen also einer gewissen Öko-Ästhetik, die mit romanischen Waffen und dem Einsatz von Weihrauch visualisiert, respektive auch um die Geruchsebe erweitert wird. Insgesamt haben Wolves In The Throne Room eine volle halbe Stunde ihr Bestes gegeben und das Publikum mit kräftigen Blast Beats und vorwiegend atmosphärischen Klängen geweckt. Es mangelte der Venue geschuldet aber irgendwie am richtigen Setting für die Musik, die nicht ganz die Wirkung ausbreiten konnte, die sie auf dem Album entwickelt. Ein altes Kellergewölbe wäre wohl ein passenderer Ort, als eine industriell wirkende Halle.

Fans von „Thrice Woven“ haben jedenfalls 3/5 des Albums geboten bekommen und konnten damit sehr zufrieden sein!

Setlist:

Anrboda
The Old Ones Are With Us
Born From The Serpent’s Eye

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At The Gates

Mit At The Gates konnte ich bisher noch nie sonderlich viel anfangen und auch dieser Auftritt hat das nicht geändert. Vielleicht liegt es daran, dass ich kein großer Melodic-Death-Metal-Fan bin, oder daran, dass viele der Songs von At The Gates meiner Meinung nach ziemlich ähnlich klingen und sich in raschen Tempi mit dem typischen „Uffda, uffda“-Drums strukturiert. Ihr wisst was ich meine, oder? Natürlich, es sind Up-Beats, die auch im Thrash-Metal oft ihre Verwendung finden. Darüber hinaus steht das melodische Death-Metal-Riffing im Vordergrund, denn At The Gates bieten das, was im Lehrbuch als Schweden-Death gehandelt wird. Und zwar mit voller Bravour.

Was der Show von At The Gates allerdings sehr hoch anzurechnen ist, ist die enorme Spielfreude, die die Schweden ausstrahlen. Auch wenn sie mit über 28 Jahren Bandgeschichte nicht mehr die jüngsten sind, bemüht sich die Band enorm, eine ordentliche Performance abzuliefern. Insbesondere Sänger Tomas Lindberg agiert großartig mit dem Publikum und bezieht sie oft mit ein, was durch große Partizipation belohnt wird. Mit dreizehn Songs haben At The Gates eine ganze Stunde an Spielzeit gefüllt und sind definitiv ein würdiger Co-Headliner für die prall gefüllte Batsckapp.

Setlist:

01. Der Widerstand (Intro)
02. To Drink From The Night Itself
03. Slaughter Of The Soul
04. At War With Reality
05. A Stare Bound At Stone
06. Cold
07. El Altar Del Dios Desconocido (Interlude)
08. Death And The Labyrinth
09. Heroes And Tombs
10. Suicide Nation
11. Daggers Of Black Haze
12. The Book Of Sand (The Abomination)
13. Blinded By Fear
14. The Night Eternal

At The Gates

At The Gates

At The Gates

At The Gates

Behemoth

Kommen wir zum unangefochtenen Highlight des Abends: Behemoth. Die Polen haben letztes Jahr ihr neues Album „I Loved You At Your Darkest“ veröffentlicht und sich damit mehr an ihren Black-Metal-Wurzeln orientiert und ihren Sound etwas mehr in die getragenere Schiene geschoben. Zu Beginn ist die Bühne noch mit einem Vorhang bedeckt, während hin und wieder die verzierten Mikrofonständer hindurch blitzen, oder etwa ein kopfübergestelltes Kreuz auf dem Umriss von Deutschland gezeigt wird. Schon jetzt macht sich eine unwohle Stimmung breit, die durch den sporadisch einsetzenden Kinderchor aus dem Intro „Solve“ erweitert wird. Es ist „Wolves Ov Siberia“, mit dem Behemoth einen fulminanten Auftakt beginnen. Besonders eindrucksvoll sind die schwarzen Totenmasken, die es auch im neuen Behemoth-Video zu bestaunen gibt.

Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass die ganze Batschkapp nach Brennstoff riecht, was zugegeben irgendwie auch ein bisschen geil war. Denn die Feuershow, die Behemoth boten, war wirklich, wirklich sehenswert und hat dem musikalischen Setting seinen Rest gegeben. Langeweile kam in der Spielzeit von Behemoth auch nach den etwas zähen At The Gates in keinster Weise auf.

Klassiker wie „Slaves Shall Serve“ oder etwa „Conquer All“ und „Ov Fire And The Void“ waren natürlich ebenfalls im Set von Behemoth vertreten und wurden sehr positiv vom Publikum aufgenommen. Insgesamt gelang es den Polen, eine spannende und ausgeglichene Balance der letzten Alben in ihre Setlist zu packen, die mit 75 Minuten Spielzeit nicht zu lang geraten ist und insbesondere durch die fulminante Licht- und Feuershow so bombastisch wurde, sodass ich nur jedem empfehlen kann, sich diese grandiose Liveproduktion anzusehen. Ob man ein riesiger Behemoth-Fan sein muss, sei mal dahingestellt. Aber die verschiedenen Umsetzungen der einzelnen Songs und die generelle Art der Darbietung ist einfach atemberaubend.

Setlist:

01. Solve (Intro)
02. Wolves Ov Siberia
03. Daimonos
04. Ora Pro Nobis Lucifer
05. Bartzabel
06. Ov Fire And The Void
07. God = Dog
08. Conquer All
09. Ecclesia Diabolica Catholica
10. Decade Of Therion
11. Blow Your Trumpets Gabriel
12. Slaves Shall Serve
13. Chant For Eschaton 2000
14. Lucifer
15. We Are The Next 1000 Years
16. Coagvla (Outro)

Was sonst noch zu sagen ist: Die Audienz war alterstechnisch locker über dem Durchschnitt, während sich kaum junge Menschen in die Batschkapp verirrten. Darüber hinaus gelang es keiner Band das Publikum in Bewegung zu setzen. Keine Moshpits, kaum Headbanging, stattdessen aber lautstarke Unterstützung, die teils von Sänger Nergal initiert wurde. Alles in allem war diese Tour wohl der perfekte Auftakt für das Jahr 2019 und ist insbesondere durch die großartige Liveproduktion jedem Fan von harter Musik ans Herz zu legen.

Behemoth

Behemoth

Behemoth

Behemoth

Behemoth

Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Rodney Fuchs
Offizielle Website der Band

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