Live bei: ARCHITECTS in Köln!

Wie schon bei der Tourankündigung vermutet war die Kölner Live Music Hall an diesem Abend restlos ausverkauft und somit voll bis an den Rand. Bereits einige Wochen und letztlich auch bis wenige Minuten vor Konzertbeginn wurden noch etliche Karten für die Show gesucht und teilweise zu absolut utopischen Preisen angeboten.

Es war schon zu erahnen, wie beliebt die Briten von ARCHITECTS hierzulande sind und wie viel Treue und Empathie die Fans ihnen entgegen bringen. Dass aber nicht nur ARCHITECTS, sondern auch STICK TO YOUR GUNS und BURY TOMORROW mit offenen Armen empfangen wurden, konnte man anhand der vielen getragenen Band-Shirts vermuten.

Um 20 Uhr erklangen auch schon die ersten Töne und BURY TOMORROW brachten die Live Music Hall mit „Man On Fire“ direkt zum Beben. Ein für viele Besucher zu kurzes, aber massives Set (lediglich sechs Songs) mit Krachern wie „Lionheart“ und „Cemetery“, begeisterte die Masse und setzte somit ein brachiales Statement als Opener der Show.

Viele textsichere und bewegungsfreudige Fans unterstützen die Band bis die letzten Töne von „Earthbound“ verstummten. Die Temperatur in der Halle war bereits auf gefühlte 30 Grad angestiegen und trotzdem wollten sich nur wenige Besucher den Weg an die frische Luft erkämpfen.

Nach einer kurzen Pause bretterten nämlich direkt STICK TO YOUR GUNS mit „Nobody“ los und es dauerte keine 10 Sekunden bis die Menge erneut ausrastete und nicht mehr zu halten war. Die Security hatte über die gesamte Zeit des 40-minütigen Sets dank diverser Crowdsurfer wortwörtlich alle Hände voll zu tun. Schnell war klar: STICK TO YOUR GUNS boten eine Show sondergleichen und konnten auch mit Songs ihrer neuesten EP „Better Ash Than Dust“, wie „Universal Language“ und „The Never Ending Story“ überzeugen und das Publikum in ihren Bann ziehen.

Die Energie, die Sänger Jesse ausstrahlte, war förmlich spürbar und so ließ er es sich nicht nehmen mit dem Publikum in Kontakt zu treten, sein Mikro in die Masse zu werfen und den Fans das Wort zu erteilen. Die Nähe zu den Fans, die STICK TO YOUR GUNS wahren, sowie die Freude am Auftreten machte sich zusätzlich noch durch Aussagen wie „This is our first show ever“ und Aktionen wie dem „Bottle-Flip“ bemerkbar. Zum letzten Song „Against Them All“ fand Jesse noch einige Worte und widmete diese WOLF DOWN. Ebenfalls richtete er eine emotionale Ansprache an ARCHITECTS und hob dabei den an Krebs verstorbenen Tom Searle hervor.

Schließlich war es dann soweit: Ein riesiger „All Our Gods Have Abandoned Us“-Banner verhüllte die Bühne und die Vorfreude des Publikums erreichte ihren Zenit. Der Opener „Nihilist“ schlug ein wie eine Bombe und schnell wurde klar, dass die meisten Leute für ARCHITECTS angereist waren.

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Noch mehr Crowdsurfer, noch mehr Bewegung vor der Bühne und ein Publikum, das nicht nur durch Textsicherheit glänzte, sondern auch durch positive Energie und Rücksichtnahme gegenüber anderen Konzertbesuchern. Die Setlist fand ihren Höhepunkt bei Songs wie „Gravedigger“, „These Colours Don’t Run“, „Downfall“ und „Naysayer“. Somit wurde ein guter Mix aus älteren und neuen Songs gespielt.

Begleitet von einer beeindruckenden Lichtshow und einem glasklaren Sound zeigte sich während des Auftritts, zu welch großer Band sich die fünf Briten trotz des massiven Rückschlags, den sie Ende August erleiden mussten, entwickelt haben. Die Band hat nicht einen Schritt zurück gemacht, sondern sich zwei nach vorne gewagt: Weitermachen, für Tom, um ihm so die letzte Ehre zu erweisen.

Dies spiegelte sich auch durch eine rührende Ansprache vor dem letzten Song „Gone With The Wind“ von Sänger Sam wieder. Er hob Tom als Herzstück und Kopf der Band hervor, was die Fans durch zahlreiche Gedenkschilder und mitfühlende Stille unterstützten.

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Bericht von: Juliane Weber
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cateye Photography) und Julia Strücker (Kamerageil)