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Kritik: MASTODON – Emperor Of Sand

Es gibt nur sehr wenige Bands, die es schaffen über Jahre hinweg auf konstant hohem Niveau abzuliefern – MASTODON sind ...

VON AM 30/03/2017

Es gibt nur sehr wenige Bands, die es schaffen über Jahre hinweg auf konstant hohem Niveau abzuliefern – MASTODON sind eine davon. Da wundert es nicht, dass man dem Quartett aus Atlanta nachsagt, dass sie zu den besten Metalbands ihrer Generation gehören würden. Mit ihrem mittlerweile siebten Album Emperor Of Sand trauen sich die US-Amerikaner wieder an ein Konzept-Album und nehmen uns mit auf eine Reise durch die Wüste.

MASTODON haben noch nie einen Hehl daraus gemacht sich in ihren Texten komplexen Themen zu widmen. Ging es anfangs um die Lehre der Vier Elemente und damit verbundene Abenteuer angelehnt an Moby Dick (Leviathan) und die Suche nach dem Kristallschädel (Blood Mountain) oder aber außerkörperliche Erfahrungen und Wurmlöcher (Crack The Skye) – war man zuletzt bei The Hunter und vor allem bei Once More ‚Round The Sun mit dem Tod beschäftigt. Auch Emperor Of Sand stellt sich dieser Thematik und schickt einen dem Tode geweihten Wüstenwanderer auf seine letzte Reise – eine Geschichte, die metaphorisch für die Krebsleiden verschiedener Familienmitglieder und Freunde der Band steht.

Hatten sich MASTODON auf ihren letzten beiden Alben vergleichsweise geradlinig gegeben und ihren Sound schlanker gestaltet, so führen sie diesen Trend auf dem neuen Album grundsätzlich fort – und überzeugen. Zusammen mit Produzent Brendan O’Brien, der auch schon bei Crack The Skye mitwirkte, schafft das Quartett wieder einmal den Spagat aus Prog, Sludge und Heavy Rock, wobei man sich immer mehr in Richtung Psychedelic zu bewegen scheint und damit eine Verbindung zum Vorgänger Once More ‚Round The Sun herstellt. Gerade der Opener Sultan’s Curse unterstreicht diesen Eindruck schon in den ersten Sekunden, während Show Yourself, einer von drei vorab veröffentlichten Tracks, die Fangemeinde aufgrund seiner Radiotauglichkeit spalten dürfte. Doch keine Angst – dieser Ausflug in Richtung „einfach zugänglicher“ Melodien bleibt der einzige, denn mit zunehmender Spieldauer werden MASTODON immer wilder, immer furioser.

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Roots Remain ist eine richtige Perle, beginnt langsam und explodiert dann, um im Mittelteil in ein unheimliches Geflecht zu entgleiten, welches Troy Sanders Stimme klagend, fast hilflos wirken und zum Ende hin in Form eines Chors über dem Gitarren-Solo gleiten lässt. Clandestiny spielt dezent mit dem Einsatz von Synthesizern, die die Melodie im Mittelteil begleiten und damit eine schaurige Atmosphäre erzeugen bis sich die Gitarre am Ende durchsetzen kann und alles andere hinter sich begräbt. Andromeda und Scorpion Breath leiten die Fahrt Richtung Hölle ein und wüten ihren Weg mit Hilfe von Kevin Sharp (BRUTAL TRUTH) und Scott Kelly (NEUROSIS), die hier ihre Stimme leihen. Jaguar God beendet das wilde Treiben und entpuppt sich dabei nicht nur als geheimer Pink Floyd Tribut, sondern rundet mit seinen fast acht Minuten das bis hierhin gehörte in einem dramatischen Finale gekonnt ab – ohne auf ein Happy End zu bestehen.

Fazit:
Emperor Of Sand funktioniert. Es funktioniert als Konzeptalbum und es funktioniert absolut als Album in der ohnehin schon starken Diskographie von MASTODON. Düster und dramatisch ist die Reise, auf die uns die Band in den insgesamt elf Songs mitnimmt, ohne dabei jemals dem Hang zum Kitsch zu verfallen. Egal ob Gesang, Schlagzeug, Gitarre oder Bass – man spürt in jedem Moment die Qualität der einzelnen Mitglieder, die zusammen eine starke Einheit bilden und es so schaffen eine weitere grandiose Platte abzuliefern.

Bewertung: 9/10

Band: Mastodon
Titel: Emperor Of Sand
Genre: Prog, Metal, Psychedelic
Songs: 11
Release: 31.03.2017

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