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Kritik: Flogging Molly liefern auf „Life Is Good“ irischen Hörgenuss

Es ist jetzt schon eine ganze Weile her, dass die Folk-Punker von FLOGGING MOLLY uns neues Material geliefert haben. Immerhin ...

VON AM 01/06/2017

Es ist jetzt schon eine ganze Weile her, dass die Folk-Punker von FLOGGING MOLLY uns neues Material geliefert haben.

Immerhin ist die letzte große Veröffentlichung schon sechs Jahre her. Doch dieses Jahr veröffentlicht die siebenköpfige Band um Frontmann Dave King ihr sechstes Studioalbum, welches den Namen „Life is Good“ trägt.

Ob sich das lange Warten auf das neue Material gelohnt hat werden wir hier mal genauer unter die Lupe nehmen.



Das Album startet ruhig mit dem Song „There’s Nothing Left Pt. 1“ und auf mich wirkt es so wie ein etwas längerer Intro-Song zu dem Album. Er startet langsam und baut sich nach und nach immer mehr auf. Auffällig ist die Instrumentalisierung des Songs, denn dieser könnte problemlos komplett unplugged auf einem Mittelaltermarkt gespielt werden, ohne, dass jemand komisch dreinschauen würde. Ganz im Gegenteil! Mit akustischen Gitarren, Fideln und mittelalterlich klingenden „Trommeln“ wirkt alles sehr stimmig während Frontmann King seinen Text in erzählerischer Weise darüber singt.

Doch die Ruhe hält nicht sehr lange an und auch die E-Gitarren lassen nicht weiter auf sich warten. Nach dieser doch eher beruhigenden Einleitung zu „Life is Good“ darf jetzt liebend gerne das Tanzbein geschwungen werden. Mit „The Hand Of John L Sullivan“ bekommen wir nicht nur einen Folk-Punk-Song allererster Güte, der mit dem ersten Ton an fesselt und einen absoluten Ohrwurmrefrain hat, sondern auch einen Song, der uns eine Geschichte erzählt, die wirklich passiert ist. Denn Mr. Sullivan war der erste Schwergewichtsweltmeister im Boxen und um den geht es hier natürlich. Aber genug von der Geschichtsstunde!

Flott geht es weiter mit „Welcome To Adamstown“ und auch hier will der Fuß direkt nach den ersten Tönen mitwippen. Ich kann mir beim Hören vorstellen, wie die Menge einen leichten Pogo zu diesem Song tanzt, während die Band zufrieden auf diese blickt. Ich denke, dass ein Song genau sowas auslösen sollte, oder?



Mit „Reptiles (We Woke Up)“ lässt das Tempo nun direkt etwas nach. Seicht wird hier wieder eine Geschichte erzählt. Das können FLOGGING MOLLY aber auch einfach am besten. Richtig Tempo bekommt das Album leider nur noch einmal mit dem Song „The Day We’ve Yet To Meet“.

Allerdings kommt dieser Song trotz schöner Melodie und „Ladeideideidei“-Mitgesinge nicht an die Power von „The Hand Of John L Sullivan“ ran.

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Der Rest des Albums ist eher langsam gehalten, was keineswegs schlecht ist. Die Songs sind einzeln gesehen nämlich sehr gut komponiert und instrumentalisiert. Aber dennoch muss ich ehrlich gestehen, dass von der zweiten Hälfte von „Life is Good“ auch nach mehrmaligem Hören nicht wirklich viel bei mir hängen geblieben ist. Schade. Songs wie „The Last Serenade“, „Hope“ oder „The Bride Wore Black“ sind durch und durch solide und machen sich in einer Playlist auf Shuffle oder im Irish Pub auch sicherlich sehr gut. Aber beim Durchhören des Albums haben sie mich nicht wirklich gepackt.

Fazit:

„Life Is Good“ startet sehr stark und lässt in der zweiten Hälfte leider etwas nach, obwohl die Songs alle durchweg sehr gut geschrieben sind. Kings wohltuende Stimme passt immer nahezu perfekt zu den Instrumenten und es macht Spaß ihm zu zu hören. Dennoch hätte ich mir noch ein paar mehr flotte Songs gewünscht, denn wie wir alle wissen, ist die Band durchaus in der Lage solche zu schreiben. FLOGGING MOLLY sind und waren aber immer schon eine Band, die auf der Bühne deutlich besser überzeugen konnten als festgehalten und limitiert auf einer CD. Deswegen freue ich mich natürlich trotzdem über das neue Material und kann „Life Is Good“ durchaus jedem weiterempfehlen, der auf Folk-Punk bzw. Folk-Rock steht.

Wertung: 7/10

Band: Flogging Molly
Albumtitel: Life Is Good
Songs: 12
Genre: Folk-Punk

Offizielle Website der Band

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