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Kritik: Fever 333 legen die Messlatte mit „Strength In Numb333rs“ hoch

Da ist also endlich das Debütalbum von Fever 333 (ehemals The Fever 333). Als die Band ihr erstes Lebenszeichen mit ...

VON AM 18/01/2019

Da ist also endlich das Debütalbum von Fever 333 (ehemals The Fever 333). Als die Band ihr erstes Lebenszeichen mit einem Musikvideo vor einem Donut-Shop in Inglewood veröffentlicht hat, war ich tatsächlich direkt angefixt. Die Kombination aus Rock- und Hardcore-Elementen mit zeitgemäßem Rap und Trap ergab für mich die plausible Weiterentwicklung des Crossover- und Nu-Metal-Sounds aus den 90ern. Ein wütendes Schlagzeug, rohe Gitarren, Bass-Samples und die unglaubliche Vielseitigkeit von Jason Butler funktionierten so unglaublich gut, dass man direkt den Aufstand starten will und sich zurückversetzt fühlt in die Stimmung, die man als Jugendlicher hatte, als man das erste Mal einen Rage Against The Machine-Song gehört hat.

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Jetzt sind fast 2 Jahre vergangen und das erste Fever 333-Album ist veröffentlicht. Zwischenzeitlich hat mich die EP doch schon sehr angefixt, da sie sehr eingängige und wütende Tracks beinhaltet, die aufgezeigt haben, dass sich der Band-eigene Sound schön entwickelt.

Beweisen Fever 333 Stärke in 10 Nummern?

10 Tracks in rund 40 Minuten sind auf „Strength In Numb333rs“ zu finden. Klanglich ist an der Produktion wirklich nichts zu bemängeln. Das Schlagzeug ist auf dem Punkt, die Gitarre rummst nur durch die Songs und kann aber auch mal pausieren, wenn man sie nicht braucht. Die 808-Bässe drücken und haben mit den Atmosphäre-schaffenden Samples genügend Luft im Mix. Die Stimme von Jason Butler, der schon bei Letlive. bewiesen hat, was für ein unglaublich vielseitiger und energetischer Sänger er ist, ist poppig laut nach vorne gemixt, ohne die anderen Instrumente wegzudrücken. Hier kann man den Verantwortlichen eine wirklich gute Arbeit attestieren.

Aber nun zu den Songs… Fever 333 kombinieren so viele Stile in ihren Songs, aber in den meisten Fällen geht es tatsächlich wirklich gut auf. Die meisten Songs haben tatsächlich einen sehr hohen Ohrwurm-Charakter und Hitpotential. Dazwischen findet man mit „Prey for Me/3“, „Inglewood/3“ und „Out Of Control/3“, die interessanterweise auch die 3 Songs mit einer 3 hinten dran sind, eher schwer verdauliche Kost und die zugleich längsten Tracks des Albums. Wieso ausgerechnet diese 3 eine „/3“ hinten angestellt haben, kann ich derzeit nur mutmaßen. Würden sie doch zusammen den Sound der Band vielleicht am besten beschreiben? Ich bin gespannt, ob dies einen tieferen Sinn hat.

„Burn It“, „Animal“, „One Of Us“ und „The Innocent“ sind allesamt Songs, die auf einer MoreCore Party Platz hätten, sind sie doch sehr tanzbar und besitzen deutliches Hitpotential. „Am I Here?“ ist eine Ballade, die mich am ehesten an Mitte/Ende 2000er Emo-Songs erinnert und eine angenehme Beruhigung kurz vor Ende des Albums. „Coupe D’Etalk“ schließt das Album dann nochmal mit einem Stilmix aus melodischen, an Linkin Park erinnerndem Refrains und zeitgemäßen Rap-Passagen.

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Überhaupt bekommt man den Eindruck, dass sehr viel Power hinter dieser Band steckt und die Richtung ganz klar in Richtung Erfolg gesetzt wird. Über die Qualität der Musiker muss man gar nicht diskutieren. Viele Songs von „Strength In Numb333rs“ haben enormes Hitpotential und auch live konnte die Band zuletzt als Support von Bring Me The Horizon viele neue Fans gewinnen.

Vielleicht ist meine Erwartungshaltung zu hoch gewesen nach der EP aber ich hätte mir tatsächlich noch etwas mehr Mut im Stilmix des Albums gewünscht. Nicht zwingend alles in einem Song, aber manchmal bekommt man den Eindruck, es sei fast schon zu sehr auf Erfolg getrimmt. Viele klare Songstrukturen, fette Produktion, Lyrics, die den inneren Rebell in einem wecken und zugleich Momente der Geborgenheit schaffen ein Album, welches durchaus das Zeug hat, viele neue Hörer in das Genre zu ziehen. Aber vielleicht ist genau dies das richtige Album für das Jahr 2019.

Im Vergleich zu vielen gehypten Alben der letzten Zeit ist das Album aber knackig und hat eigentlich keine Nummer, bei der man wegskippen will oder sich denkt „Ok, schon hundertmal gehört.“

Wertung: 9/10

Band: Fever 333
Album: Strength In Numb333rs
Veröffentlichung: 18.01.2019

Offizielle Website der Band

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