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MoreCore präsentiert

Insanity halten der Gesellschaft mit „Food Comes First“ den Spiegel vors Gesicht

Für Fans von Hatebreed, Comeback Kid oder Madball.

VON AM 06/12/2019

Freunde, der Nikolaus war da! Und weil wir uns alle sowieso viel zu viel mit Schokolade und Co. vollstopfen, beschenken wir euch heute einfach mit einem neuen Musikvideo. Dass die Schweizer nicht nur gute Schokolade herstellen können, beweisen euch am heutigen Nikolaustag Insanity aus Luzern, deren neues Video „Foods Comes First“ wir heute exklusiv präsentieren dürfen.

Wer an unser Nachbarland im Süden denkt, wird mit Sicherheit nicht sofort an Gesellschaftskritik, Spaß, Ironie und Witz denken, doch genau mit diesen Themen arbeiten Insanity, um ihre Mischung aus harten Riffs, aggressivem Hardcore und mitreißenden Punkmelodien an den Mann zu bringen. Dabei dürfen natürlich nicht eingängige Melodien sowie Gangshouts und Singalongs fehlen, die vor einem ordentlichen Groove nur so strotzen. Ihr merkt schon, die Truppe hat mehr als reinen Hardcore zu bieten!

Dass man als Schweizer gerne reist, zeigen die Luzerner sehr deutlich mit ihrer bisherigen Live-Erfahrung: Hier sind neben Headliner-Touren in Europa, Korea, Japan, Malaysia, Indonesien und Kuba auch große Festivals wie z.B. das Summer Breeze mit dabei. Via Bastardized Recordings erscheint nun am kommenden Freitag (13.12.) die nunmehr vierte Platte mit dem Namen „Moneyfest“, die sich mit einer gehörigen Portion Roughness der kapitalistischen Weltordnung widmet. Aber nun widmet euch erstmal dem am heutigen Tage erschienenen Musikvideo zur aktuellen Single.

Seht hier das Video zu „Food Comes First“ von insanity

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Wir haben uns übrigens im Zuge des anstehenden Album-Releases mit Insanity über ihre Musik, Songwriting und Musikvideos unterhalten und geben euch somit einen noch detaillierteren Einblick in die Musikwelt der Jungs:

MC: Am 13.12. veröffentlicht ihr euer neues Album „Moneyfest“. Wie würdet ihr den Sound eurer neuen Platte beschreiben und welche Thematiken werden lyrisch darauf zu finden sein?

Insanity: Die Scheibe wird richtig abwechslungsreich, beinhaltet aber vor allem eingängige Singalongs, Gangshouts, und eine Menge Energie die sich zwischen Hardcore, Metal und Punk bewegt. Wir haben viel experimentiert und uns von allen möglichen Genres beeinflussen lassen, das haben wir dann quasi übersetzt und in unsere Musik verpackt. Lyrisch wird vor allem das Geld und der Kapitalismus als Grund allen Übels in unserer Gesellschaft thematisiert. Dies wird mal ironisch, mal witzig, mal mit Storytelling und überhaupt ziemlich verpackt präsentiert, sodass nicht nur platte Aussagen, sondern vor allem Unterhaltung mit Tiefgang garantiert ist.

MC: Eure erste Show und somit auch eure ersten Songs als Band sind nunmehr 15 Jahre alt. Wie hat sich eure Musik und euer Songwriting in dieser Zeit verändert?

Insanity: Wir sind auf jeden Fall detailversessener geworden. Auch wenn wir noch nie den typischen Hardcore gespielt haben, so sind wir doch in der Zwischenzeit auf eine Mischung gekommen, die uns ein Alleinstellungsmerkmal verschafft. Metal-Riffs gemischt mit der Aggression des Hardcore, und dann die Singalongs, die ziemlich stark am Punk angelehnt sind, das hat sich inzwischen gefestigt. Was wir aber stärker denn je verarbeiten, sind diese kleinen Finessen, die einen Song und die Lyrics einzigartig machen. Daran haben wir bei Moneyfest so hart und intensiv gearbeitet, wie nie zuvor, und das hört man auch. Das Ganze ist eindeutig reifer geworden und wir hoffen natürlich, dass die Hörer diese Einschätzung teilen werden.

MC: In eurem Video zu „Food Comes First“ stellt ihr eure Gesellschaftskritik auf kreative Weise und in animierter Form dar. Wer kam auf die Idee des Videos und wer war für die Umsetzung verantwortlich?

Insanity: Im Gegensatz zu den zwei ersten Videos, die uns sehr viel Aufwand kosteten, haben wir uns bei diesem Video auf einen Künstler aus Indonesien verlassen. Der Typ hat einen einzigartigen Zeichnungs- und Animationsstil, der uns sehr gefällt. Wir haben ihm unsere Ideen für Bilder und Karikaturen gesendet, und er hat sie mit seiner künstlerischen Freiheit umgesetzt.

Inhaltlich ist der Song an Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ angelehnt, aus welcher der berühmte Satz „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“ stammt. Dabei haben wir die Überlegung aber auf das derzeitige Unverhältnis zwischen Arm und Reich ausgeweitet und den Satz nicht – wie ursprünglich gedacht – auf arme Menschen, sondern auf die reichen Grosskapitalisten angewandt. Darüber gilt es nachzudenken, es geht um die Frage, wie viel denn ein Mensch überhaupt haben muss, bevor er sich endlich zufrieden gibt und sich auf moralische Aspekte des Lebens und der Welt konzentriert.

MC: Ihr spielt in euren Videos und Texten mit einer deutlichen Portion Selbstironie und Humor. Fällt es euch einfacher eure Message mit Hilfe dieser Kanäle an die Leute heranzuführen?

Insanity: Nein, nicht wirklich, aber wir finden es spannender, unterhaltsamer und das spiegelt schlussendlich allgemein unsere Musik wieder. Wir haben den Anspruch, die Dinge etwas anders anzugehen und den Leuten Musik zu bieten, die nicht beim ersten Hören schon alles verspielt hat. Dafür haben wir bewusst bei Philosophen, Schriftstellern oder anderen Künstlern abgeschaut, wie schon oben beim Beispiel von Bertolt Brecht beschrieben. Trotzdem ist es uns natürlich wichtig, dass die Messages ankommen, und da sich die Platte wirklich stark auf dieses Thema der kapitalistischen Gier konzentriert, denken wir, dass das auch verstanden wird.

Wer nun Lust auf die Band bekommen hat, darf sich gerne bei folgenden Shows von der Musik selbst überzeugen:

28.12.19 Luzern – Konzerthaus Schüür
11.01.20 Böröm – Oberntfelden
17.01.20 Rorschach – Treppenhaus
01.02.20 Bremen – O-Ton
30.05.20 Luzern – Metal Factory 20 Anniversary Party

Die LP „Moneyfest“ kann ab sofort hier vorbestellt werden!

Fotos: Joel Najer  

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