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Der offizielle MoreCore.de Jahresrückblick 2016 (Teil 1)

Unfassbar, aber wahr: Das Jahr 2017 ist nur noch wenige Stunden entfernt. Deshalb wirft das Team von MoreCore auch in ...

VON AM 31/12/2016

Unfassbar, aber wahr: Das Jahr 2017 ist nur noch wenige Stunden entfernt. Deshalb wirft das Team von MoreCore auch in diesem Dezember einen persönlichen Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate. Während viele Menschen das Jahr 2016 mit dem Verlust zahlreicher bekannter Schauspieler und Musiker in Verbindung bringen werden, lassen unsere Redakteure Jonas, Lisa, Maik, Philip, Sascha und Sebastian sowie unsere Fotografinnen Karoline und Julia vor allem zahlreiche Konzerte, Ankündigungen, veröffentlichte Alben und weitere Highlights und Enttäuschungen ein letztes Mal Revue passieren.

Album des Jahres

Jonas:
FIT FOR A KING – Deathgrip

Ich hatte es in meiner Review zum Album bereits erwähnt: bis zu „Deathgrip“ hatte ich mit FIT FOR A KING nicht wirklich was an der Brause. Klar, man kennt den Namen und hat ihn schon mehrfach auf Konzertplakaten gesehen, aber irgendwie sind die Jungs an mir immer vorbeigegangen. Umso schöner war es dann, als ich in der aktuellen Platte der Jungs ein brillantes Metalcore-Album entdecken durfte. Ein wirklich ausgefeiltes Songwriting, brachiale Moshparts und Breakdowns, richtige coole Arrangements (seien es Gitarren oder Drums) und überraschenderweise kein „nerviger“ Clean-Gesang. Denn damit tue ich mich in so mancher Metalcore-Produktion wirklich schwer. Ich muss zugeben, dass auch I PREVAIL mit „Lifelines“ bei mir ganz oben stand (siehe mein Song des Jahres). Jedoch kann „Deathgrip“ vor allem mit seinem Abwechslungsreichtum mehr überzeugen. Wer Band und/oder Album noch nicht ausgecheckt hat, sollte dies unbedingt tun!

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Julia:
PANIC! AT THE DISCO – Death Of A Bachelor

Auch wenn dieses Jahr “Bad Vibrations” meiner Lieblinge A DAY TO REMEMBER released wurde, muss ich an dieser Stelle PANIC! AT THE DISCO erwähnen. Diese LA-Boys habe ich bereits zu Teenagertagen gehört. Von daher ist mir der Wechsel von den früheren Emo / Alternative-Rock Alben zu dem doch sehr poppigen DOAB bekannt. Wo wir wieder bei der altbekannten Diskussion “früher war Band XY viel besser, die haben sich voll verändert!” sind. Ehrlich gesagt geht mir dieses Thema ziemlich auf die Eierstöcke. Jeder Mensch verändert sich über die Jahre, man trägt ja auch nicht mehr dieselbe Kleidung wie vor 10 Jahren. Warum sollten sich Bands dann nicht verändern dürfen?

Wie dem auch sei. Brandons Stimme ist für präsenter und lauter als jemals zuvor. Seine Range reicht von einer schrillen Falsett bis hin zu kräftig, tiefen Basstönen. Jeder Song hat für mich etwas besonderes und eigenständiges, sei es Big-Band-Stimmung wie bei “Crazy=Genius” oder das Gefühl von “ich bin so verdammt cool” bei “The Good, The Bad and The Dirty”. Es ist ein Album, bei dem ich dieses Jahr nicht satt geworden bin, es rauf und runter zu hören.

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Karoline:
THE AMITY AFFLICTION – This Could Be Heartbreak

Dass THE AMITY AFFLICTION, liebevoll von jedermann nur “Amity” genannt, vorzugsweise über den Ozean und das kalte Nass im Allgemeinen Singen ist ja bekannt. Die Tatsache, wofür diese Referenz in erster Linie steht, bleibt aber vielen verborgen. Es geht um Alkohol oder vielmehr die Sucht zu vergessen, sich anders zu fühlen als man es gerade tut. Auch in “This Could Be Heartbreak” kann man diesen Wunsch nach Veränderung in den Lyrics erahnen. Jedoch sind einige Songs positiver behaftet als die Tracks ihrer bisher veröffentlichten Platten. Nachdenklich, emotional und depressiv bleiben sie jedoch. Es scheint allerdings fast, als habe man die Fehler der Vergangenheit erkannt und versucht nun daraus zu lernen oder viel mehr damit zu leben. Eine Platte über Selbstfindung und den Weg zur Definition des eigenen “Ichs”. Gepaart mit dem großartigen Amity-Sound, den die Jungs nie verloren haben. Klare Vocals, emotionsgeladene Shouts, eingängige Melodien und das Gefühl, sich in ihren Songs irgendwie wiederzufinden. Für mich eine Platte mit Botschafts-Charakter und das Album des Jahres 2016.

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Lisa:
ARCHITECTS – All Our Gods Have Abandoned Us

Auf das neue ARCHITECTS-Album fieberte ich gut zwei lange Jahre hin. Als großer Fan der Band befürchtete ich eine Enttäuschung meiner hohen Erwartungen. Doch „All Our Gods Have Abandoned Us” hat alles, was ich mir von der Band wünschen konnte: schwere Breakdowns, hohes Tempo und ausgetüftelte Technik wie auch stille Parts und melodischen Clean-Gesang. Das Album bietet den altbekannten ARCHITECTSSound, vermischt mit einer neuen düsteren Stimmung und dem zerbrechlich emotionalen Gesang von Sam Carter. Die Lyrics sind gewohnt aufrüttelnd politisch und gesellschaftskritisch, klingen jedoch ungewohnt verzweifelt und verletzlich. Verstanden habe ich diese Wandlung im Sound und in den Texten erst nach Bekanntgabe der schweren und letztendlich tödlichen verlaufenden Krebserkrankung des Komponisten und Gitarristen der Band, Tom Searle, der sich mit „All Our Gods Have Abandoned Us” ein monumentales Abschiedswerk schrieb. Besonders nachwirkend ist dabei der progressive acht-minütige Abschlusstrack „Memento Mori“.

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Maik:
TOUCHÉ AMORÉ – Stage Four

Es ist meinem Pendlerdasein geschuldet, dass ich viele Platten, die ich zum Rezensieren vorgelegt bekomme, in der Bahn hören muss. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Moment, als ich die letzten Sekunden von TOUCHÉ AMORÉ’s “Stage Four” hörte: zwischen wartenden Passanten am Krefelder Hauptbahnhof, mit böser Gänsehaut und Tränen in den Augen, während sich Jeremy Bolm im Duett mit Julien Baker die Dämonen von der Seele schreit – “You live there, under the lights”. Danach die letzte Sprachnachricht seiner Mum, die 2014 ihrer Krebskrankheit erlag und um die sich auch die Platte thematisch dreht.

Wer Bolm und seine Texte kennt, der weiß um die schonungslos ehrliche Art und Weise, wie er von seinen Gefühlen berichtet. Musikalisch überraschen TOUCHÉ AMORÉ allerdings mit der Abkehr vom für sie gewohnten Songwriting, tauschen Blast Beats mit Indie Melodien ala THE NATIONAL und verpacken die tragische Thematik so schaurig schön, dass man sich einfach immer wieder auf die Reise begeben will. Für mich ganz klar die Nummer eins dieses Jahr – ebenfalls erwähnenswert: THRICE (“To be everywhere is to be nowhere”), FJØRT (“Kontakt”).

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Philip:
SHOKRAN – Exodus

2016 machte es mir bei der Wahl meines Top-Albums wirklich schwer. Neben den Alben meiner beiden Lieblinge LETLIVE mit „If I’m The Devil…“ und EVERY TIME I DIE mit „Low Teens“, warfen sich auch TWELVE FOOT NINJA mit “Outlier”, FLESHGOD APOCALYPE mit “King” und TURNSTILE “Nonstop Feeling” mit ins Rennen. Gewonnen hat aber ganz klar ein Underdog: die Russen SHOKRAN mit ihrem Album „Exodus“. Trotz biblischer Vorlage überzeugte mich die vertonte Nacherzählung des Auszugs der Juden aus Ägypten mit hohem musikalischem Können und einem unglaublich guten Songwriting. Nicht zuletzt der Gesang und die nah-östlichen Synthie-Melodien ziehen den Hörer in ihren Bann. Als Sahnehaube gibt es perfekt gesetzte Features mit Laura Babic von RED HANDED DENIAL und Patrick Samoulay von REFLECTIONS. SHOKRAN ist eine Band, die man in den kommenden Jahren auf jeden Fall im Auge behalten sollte.

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Sascha:
BEARTOOTH – Aggressive

Man geht die Liste der meistgehörten neuen Alben durch und sieht mehrmals Namen, die man fast direkt “einloggen” will, um ihnen den Titel “Mein Album des Jahres” zu geben. A DAY TO REMEMBER, BURY TOMORROW, ARCHITECTS, PERIPHERY – alle kommen in die engere Auswahl, bis mir schließlich die geliebten BEARTOOTH auf dem Bildschirm entgegen flimmern. Zack, Jukebox (CD steht natürlich im Regal) angeworfen und sofort schwelgt man in Erinnerungen (ja, wir schreiben noch immer 2016 – ich bin jung, lasst mich) an Trainingseinheiten, Konzerte und Autofahrten. Mein stetiger Begleiter 2016 war der wunderbare Wolfskopf, der das Masterpiece “Aggressive” der US-Band kürt. Das erste Anhören des Albums im Juni, das Konzert im Klubsen in Hamburg und das laute Mitgegröhle, während ich im Car2Go durch Hamburg düse – ein ganz großer Shoutout an BEARTOOTH und ihr großartiges Album.

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Sebastian:
POLAR – No Cure, No Saviour

POLAR waren für mich eine der größten Überraschungen des Jahres. Obwohl ich sie schon seit dem Release ihres 2014er Debütalbums „Shadowed by Vultures“ auf dem Schirm hatte, war ich von von „No Cure, No Saviour“ doch sehr überrascht. Was die Jungs aus dem britischen Surrey hier abgeliefert haben, ist ein ganz großes Album, das zeigt, wie moderner Metalcore zu klingen hat, während kein Lied wie das Andere ist. „No Cure, No Saviour“ ist eine LP voll von kompromisslos harten Songs, bei denen aber auch Freunde von behutsam eingesetzten ruhigen Passagen nicht zu kurz kommen. Schon der brachiale Einstieg mit dem Track „Blood for Blood“ gibt die Marschrichtung für die weiteren Songs vor: Atmosphärische Singalong-Refrains wechseln sich hier mit den aggressiven Shouts des Sängers Adam Woodford ab, während sie von zahlreichen Tempowechseln und verspielten Gitarrenriffs begleitet werden, denen in einigen Solos genug Zeit eingeräumt wird. Erst bei dem vierten Lied, „Until the Light“, schalten die Engländer mal einen Gang runter und gönnen dem Zuhörer eine viereinhalb Minuten lange Midtempo-Verschnaufpause. Zu dem Song hat die Band ein sehr gefühlvolles Video produziert, in dem sie Menschen in den Mittelpunkt stellen, die sonst wenig Aufmerksamkeit bekommen:

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„No Cure, No Saviour“ nimmt im Anschluss Kurs auf das furiose „Tidal Waves and Hurricanes“ – einer der besten Tracks auf diesem sowieso überragenden Album – der gerade wegen den Breakdowns und Gangshouts in der Mitte seinem Namen alle Ehre macht und auch live jeden Zuschauer mitreißt. Es folgt das verträumte Interlude „No Cure“, welches von der Songwalze „Deus Ex Machina“ überrollt wird. Das stärkste Lied an Bord ist vermutlich der darauffolgende Song „Destroy“, der erst nach einem 30-sekündigen Intro richtig aufdreht und über dem die ganze Zeit eine ARCHITECTS’sche Wolke der Melancholie liegt. POLAR bleiben ihrer Formel bis zum Ende hin treu und lassen auf ein zweites Interlude („Cold Dark Nothing“) mit „Lost Souls“ einen Kracher seinesgleichen folgen. Schließlich mündet „No Cure, No Saviour“ in einem Finale, das dem Einstiegssong ähnelt – der Abschlusstrack „No Saviour“ spült in der einen Sekunde mit aller Härte die Gehörgänge der Zuhörer frei und fadet in der nächsten Sekunde mit verträumten Gitarrensolos in ein scheinbares Nichts. Mit diesem Album haben POLAR bewiesen, dass sie sich vor Szenegrößen wie den ARCHITECTS oder STICK TO YOUR GUNS nicht zu verstecken brauchen.

Song des Jahres

Jonas:
I PREVAIL – Scars

In the heat of the moment, when fear has you frozen.
You’re crashing and burning, when life’s at its coldest.
Don’t fall too far from who you are.
They can cut us but we’ll wear our scars.

Wir kennen es alle: Da gibt es diese eine Melodie, diesen einen Refrain, der einen völlig packt und dann nicht mehr loslässt. In 2016 fällt mir der Song des Jahres so leicht wie nie zuvor!
Als I PREVAIL im Juli mit „Scars“ die erste Single ihres Albums „Lifelines“ auf den Markt geworfen haben, war ich von Beginn an mehr als überzeugt. Ok, die Jungs bedienen wirklich in perfekter Art und Weise meinen Musikgeschmack, aber was ist das bitte auch für ein Ohrwurm?! Viele Menschen um mich herum, egal ob diese Charts hören oder sich eher dem Metalcore verschrieben haben, fanden diesen Song ebenfalls mehr als genial! Und gerade das macht einen Song eben auch aus: Über Genregrenzen und grundlegende Geschmäcker hinweg in den Köpfen der Leute hängen bleiben. Und ja, genau das haben I PREVAIL mit „Scars“ definitiv geschafft!

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Julia:
PERIPHERY – Flatline

Dieses Jahr wurde wirklich unfassbar vieles an guter Musik veröffentlicht. Aber dieser Song ist echt kleben geblieben, obwohl ich die Band auch noch gar nicht so lange höre. Er wurde bereits vor offiziellem Albumrelease veröffentlicht und ich fand ihn da schon topp, trotz der beachtlichen Länge von 5:50 Minuten. Das Thema Dysphorie oder gar die möglichen Folgen davon werden lyrisch wunderbar verpackt. Allgemein ist diese Band für mich ein Haufen geballter, musikalischer Intelligenz, gerade auch, was das Instrumentale angeht. Da freu ich mich wirklich, sie im kommenden Jahr mal live zu sehen (Danke an diese Stelle an Julian, der mich in die Welt des Progressive Metal geführt hat).

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Karoline:
BREATHE CAROLINA – Anywhere But Home

Zugegeben, der Song stammt gar nicht aus dem Jahr 2016. Anderthalb Jahre mehr hat der Track schon auf dem Buckel. Dennoch ist es für mich der Song des Jahres und das vor allem aus persönlichen Gründen. In diesem Jahr habe ich für drei Monate die Segel in Deutschland gestrichen und bin nach Australien, Malaysia und Indonesien gereist – abgesehen von all den kleinen Roadtrips innerhalb Europas, die ich bestritten habe. Mich zieht es immer in die Ferne. Reisen ist zu meiner Leidenschaft neben der Fotografie geworden. Diese zwei Dinge lassen sich wunderbar verbinden. Zu dem habe ich mein ganzes Leben lang neben der Core-Schiene auch elektronische Musik gehört. Der Song lief bei mir also rauf und runter, insbesondere beim Start des Flugzeugs in mein nächstes Abenteuer. Ein elektronischer Popsong mit einer ordentlichen Portion Freiheitsgefühl. Über die musikalische Wertigkeit lässt sich natürlich streiten – in diesem Jahr ist es dennoch für mich das Lied schlechthin, dessen Titel ich mir bei meiner Rückkehr nach Deutschland sogar hab tätowieren lassen.

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Lisa:
WHILE SHE SLEEPS – Hurricane

Einen Song des Jahres auszuwählen, fiel mir besonders schwer. In der engeren Auswahl standen unter anderem „Universal Language“ von STICK TO YOUR GUNS, „Last Light“ von BURY TOMORROW, Prey to God“ vom neuen HEAVEN SHALL BURNAlbum sowie THY ART IS MURDERs „They Will Know Another”. Entschieden habe ich mich letztendlich für WHILE SHE SLEEPS’ “Hurricane” – auch um ihren mutigen Schritt in die Selbstständigkeit durch die Loslösung von ihrem Plattenlabel zu honorieren.

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Maik:
TWENTY ONE PILOTS – Heathens

Hätte ich Mitte des Jahres mein Voting abgeben sollen, wäre die Wahl ganz klar auf “Black Honey” von THRICE gefallen, doch dann kamen die beiden Herren von TWENTY ONE PILOTS dazwischen und haben mit “Heathens” eine Granate von Ohrwurm abgeliefert – einer von der Sorte, die ich auch immer wieder hören will und einfach nicht von loskomme.

Ich habe das Duo recht spät für mich entdeckt, doch spätestens nach ihrer Show in Düsseldorf im November war es so richtig um mich geschehen. Geiler Song, geiles Video, auch wenn ich “Suicide Squad” bis heute nicht gesehen habe…

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Philip:
THY ART IS MURDER – They Will Know Another

Ende des Sommers veröffentlichten die drei Deathcore-„Heavyweights“ THY ART IS MURDER, THE ACACIA STRAIN und FIT FOR AN AUTOPSY ihre 3er Split-EP „The Depression Sessions“. Getreu dem Titel steuerte jede Band jeweils einen eigenen Song und ein Cover hinzu. „They Will Know Another“ von THY ART IS MURDER griff das Konzept am besten auf. Nachdem mich ihr letztes Album „Holy War“ eher enttäuschte, riss mich dieser Song wieder in den Bann. „They Will Know Another“ setzt ganz auf Frustration über das aktuelle Weltgeschehen, wie ein Fingerzeig in Richtung Menschheit. Für mich haben sie das vor allem lyrisch auf den Punkt gebracht, nicht zuletzt durch die Emotionen, die Ex-Sänger CJ in seine Stimme packt. Ein Wegweiser für die Richtung, die Deathcore in den kommenden Jahren gehen könnte.

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Sascha:
ARCHITECTS – Nihilist

Ich erwähnte schon eingangs (Thema: BEARTOOTH), dass ich Musik auch gerne bei der Ausübung meiner Leibesertüchtigung höre. Die ARCHITECTS haben ein anormales Talent dafür, mein Blut zum Pumpen zu bringen und dem Hass auf die Welt in meinem Training Ausdruck zu verleihen. Ein besonders gelungener Song in diesem Zusammenhang ist der auf dem in diesem Jahr erschienenen Album enthaltene “Nihilist”. Mein unbändiger und teilweise echt machtloser Hass auf die Politiker und die militären Ereignisse auf dieser Welt, in der wir leben, reicht in die richtigen Bahnen gelenkt aus, um Bäume auszureißen. Ich fühle und verstehe, was uns die Band hier mitteilen will und habe im Fitness-Studio schon den einen oder anderen 1-Mann-Pit eröffnet. Mal sehen, wann ich wegen “Nihilist” rausfliege.

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Sebastian:
EVERY TIME I DIE – Map Change

Haarscharf sind EVERY TIME I DIE mit ihrer überragenden LP „Low Teens“ in meiner Bestenliste am Album des Jahres 2016 vorbeigeschrammt. „Map Change“ kommt nicht nur mit etwas mehr Struktur und einem Hauch weniger Chaos daher als das restliche Album (was für mich der ausschlaggebende Grund war, meinen Titel für das Beste Album 2016 doch an POLAR zu geben), sondern fasst in einem Song auch ansatzweise zusammen, was den Zuhörer bei der immerhin schon achten Scheibe der US-Amerikaner erwartet: dreckigen, experimentellen Southern Thrash-Hardcore-Sound, der nicht jedem gefällt, aber zurecht von Fans geliebt und von Kritikern weltweit gefeiert wurde (zu unserer Review geht es hier entlang). Nicht nur die Vielfalt der Stimme von Frontmann Keith Buckley, die von glasklar bis wütend-aggressiv alle Facetten bedient, kommt in diesen knapp fünf Minuten besonders zur Geltung, sondern auch die Skills des neuen Schlagzeugers Daniel Davison sowie die Bissigkeit der Riffs von Jordan Buckley und Andrew Williams, die nach 18 Jahren Bandgeschichte in die Saiten hauen, als müssten sie noch immer aller Welt beweisen, was für ein unfassbares Talent diese Band besitzt.

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Show des Jahres

Jonas:
SILVERSTEIN – Live Music Hall, Köln

Die Kategorie „Show des Jahres“ ist für mich immer so eine Sache. Immerhin hab ich in diesem Jahr irgendwann aufgehört zu zählen, auf welchen Shows ich überall war. Klasse und Masse treffen da des Öfteren aufeinander und man muss manchmal schon genauer darüber nachdenken, vor welchen Bühnen man überall gestanden hat. Aber irgendwie ist es ja dann doch so, dass die eine oder andere Show einem etwas mehr im Kopf hängen bleibt. Bei mir war es in diesem Jahr die SILVERSTEIN-Show in der Live Music Hall in Köln. An diesem Abend konnten nicht nur die Supports überzeugen, sondern auch mal wieder die Herrschaften aus Kanada. Ok, die Shows von SILVERSTEIN sind eigentlich immer unheimlich gut und ich wurde noch nie enttäuscht, aber an diesem Abend passte dann einfach auch noch die Setlist auf perfekte Art und Weise. Wer die Shows der Jungs kennt, der weiß, dass diese immer verschieden ist und somit an jedem Abend einer Tour immer etwas „neues“ kreiert wird. Und genau das macht die Band und die Shows im Endeffekt auch so spannend! Wenn dann die Band, die du schon seit über zehn Jahren hörst, auch noch fast jeden Lieblingssong von dir an einem Abend spielt, dann ist das einfach die beste Show des Jahres!

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Julia:
NECK DEEP – Luxor, Köln

Eine Pop-Punk Band, die ich zwar erst Ende 2015 kennen, aber auch direkt lieben gelernt habe! Die Texte ihres zweiten Albums “Life’s Not Out To Get You” gehen bei mir direkt ins Herz und haben mir im letzten Jahr durch eine sehr unschöne Zeit geholfen. Von daher war ich wirklich gespannt, sie endlich mal live zu sehen. Dadurch, dass das Luxor so klein ist, war alles nochmal viel intimer und NECK DEEP haben mich live genauso abgeholt, wie auch auf der Platte! Den ganzen Abend über war eine Energie zu spüren, die mich dazu verleitet hat, den ganzen Frust mal richtig rauszulassen. Selten habe ich so sehr zu einer Band abgefeiert und mitgegröhlt wie auf diesem Konzert.

Karoline:
APOTYGMA BERZERK – Schiff der Rhein Energie, Köln

Auch meine Show des Jahres fällt musikalisch leicht aus dem MoreCore-Rahmen. Das Konzert der Synthesizer-Pop-Rocker fand im Rahmen des Amphi-Festivals in Köln statt. Genauer gesagt auf dessen Pre-Party. Als Ort des Geschehens hatten sich die Veranstalter etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Ein Schiff. Dieses legte am frühen Abend in Köln-Deutz ab und schipperte während der Show bis nach Bonn runter. Seefest brauchte man für diesen Trip nicht zu sein, die Wellenbewegung war kaum zu merken. Dafür gingen die erstaunlich bunt gemischten Konzertbesucher gut ab. Nichts zu merken vom Gothik-Klischee der bösen, schwarzen Masse. Ein herzliches und gut gelauntes Publikum tanzte zu großartigen, gefühlvollen und stimmungsgeladenen Songs. Ein Abend der in Erinnerung bleibt. Bloß das Bier war dezent zu teuer.

Lisa:
BURY TOMORROW – Tower, Bremen

BURY TOMORROW ist für mich ganz eindeutig eine Band, die am besten in kleinen Clubs ohne Absperrung vor der Bühne und ohne große Showeinlagen wirkt. Sie spielten eine energische und leidenschaftliche Liveshow und überzeugten mit starkem Cleangesang und Shouting. An dem Abend in Bremen war der Club nicht annähernd ausverkauft und doch gab es mehr Action und Feierstimmung im Publikum als bei so einigen voll gefüllten Shows größerer Bands. Die Briten haben eine erstaunlich treue und enge Fangemeinde, die die Band bei solchen familiären Headline-Shows mit Dankesreden und Liebesbekundungen nährt und für die sie sich auch in Bremen nach dem Konzert noch viel Zeit nahmen.

Maik:
DEFTONES – Palladium, Köln

Die DEFTONES waren leider lange auf meiner Liste der Bands, die ich unbedingt noch live sehen wollte – dieses Jahr habe ich es dann gleich zweimal geschafft. Nach einer soliden Show am Ring, gab es wenige Wochen später den Nachschlag in Köln – und was für einer!

Mit “Gore” im Gepäck hatten die Jungs um Chino Moreno einfach richtig Bock, spielten sich dabei quer durch die Diskographie und lieferten das ab, was Bands wie LIMP BIZKIT heutzutage nicht mehr zu Stande bringen: eine fette, mitreißende und vor allem sympathische Show. Die Jungs sind nach wie vor voll im Saft, Moreno kann es auch live und auch, wenn “Gore” nicht mehr so glänzte wie die Alben zuvor, freue ich mich schon jetzt auf die kommende Tour 2017.

Philip:
LETLIVE – MTC, Köln

Jeder, der auf dieser Show war, kannte bereits die Antwort und jeder; der mich kennt; weiß warum. Für alle anderen eine kleine Erklärung: LETLIVE in einer kleinen, schwitzigen und ausverkauften Location mit einer kniehohen Bühne und einem MoreCore-Redakteur, der Einladungen auf die Bühne zu kommen ernst nimmt. Vielleicht etwas zu ernst. Es war eng, es war laut, aber noch nie hat mich irgendeine Band und ein Publikum mehr mitgerissen als an diesem Abend. Kein vor Frust strotzender Moshpit, keine Anfeindungen. Nur Glück und gute Laune. Eine ganze Show dominiert von Sing-A-Longs und Crowdsurfs. Nachdem alles vorbei war, befand ich mich in einer euphorischen Schockstarre und musste mich vor meiner Heimreise erst wieder zusammenfinden.

Sascha:
LIONHEART – Oakland Metro, Oakland (Kalifornien)

Jeder hat diese eine Band, für die er zum Mond fliegen würde. Für die er auch seinen Urlaub opfern würde. Für die er also gefühlt alles tun würde. Bandliebe nenne ich das. Ich empfinde diese Liebe für LIONHEART. Wenn es also heißt: “This is the final stomp. Our final show ever. It will be in Oakland, California!”. Was macht man dann? Man bucht einen Flug nach Kalifornien, verbringt dort seinen Winterurlaub und schließt ihn mit eben diesem “Final Stomp” ab. Die Show (10 Bands!), die Crowd, die Gefühle und eine gehörige Portion Alkohol führten zu einem der besten Konzerte, das ich je erleben durfte. Für mich mein absolutes Highlight in diesem Jahr! Rest in power, LIONHEART!

Sebastian:
ARCHITECTS – Huxley’s Neue Welt, Berlin

Nach einem gewohnt starken Auftritt von BURY TOMORROW sowie einer soliden Performance mit äußerst fragwürdigen Botschaften von STICK TO YOU GUNS (wir berichteten) eroberten am Abend des 30. Oktober die ARCHITECTS die Bühne im Berliner Huxleys Neue Welt. Der bis heute nicht besonders lange zurückliegende Tod von Tom Searle, der nicht nur Gründungsmitglied, sondern auch Gitarrist und Songschreiber der Band sowie Zwillingsbruder von Drummer Dan Searle war, hat unter den Fans der britischen Truppe und in der gesamten Szene eine Welle des Entsetzens und Mitgefühls ausgelöst und gleichzeitig ein großes Fragezeichen über die Zukunft der Band gesetzt. Dass man sich um letztere keine Gedanken machen muss, stellten die ARCHITECTS allerdings auf ihrer Tour sowie der Show in Berlin schnell klar. Zusammen mit dem vorübergehend (?) eingesprungenen Gitarristen Josh Middleton, der normalerweise bei SYLOSIS an vorderster Front steht, zauberten die Jungs ein unfassbar mitreißendes und aufwühlendes Konzert auf die Bühne und ein Lächeln in die Gesichter der Zuschauer. Selbst die Venue hielt diesem Auftritt nicht stand, als sich Teile der Deckenverkleidung lösten und nur durch viel Glück auf dem Scheinwerfergerüst und nicht im (=auf) dem Publikum landeten. Erst zur Zugabe bröckelte die Stimme von Frontmann Sam Carter, während er nach den richtigen Worten zum Verlust ihres Freundes suchte. Zeitgleich kehrte im Saal absolute Ruhe ein und das Publikum setzte sich ungewohnt empathisch und vereint auf den Boden. „Architects is Tom Searle. Architects will always be Tom Searle“, ließ Sam die gebannten Zuschauer den Tränen nahe wissen und erzählte im gleichen Atemzug davon, wie sehr Tom Berlin geliebt habe und die Stadt als einen Höhepunkt auf jeder Tour betrachtete. Ganz klar und ohne Frage der Moment des Jahres auf dem Konzert des Jahres.

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Feature

Future Palace

„Ich wusste an dem Tag gar nicht, dass gefilmt wurde!“, erklärt Maria Lessing, Sängerin von Future Palace über das Zustandekommen …

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