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Interview

Cold Years: „Normalerweise ist man nervös oder gestresst, aber dieses Mal nicht“

Sänger Ross über das kommende Album "Goodbye To Misery" und die Entwicklung der Band.

VON AM 19/04/2022

Den Start seiner Band wünscht man sich sicherlich nicht so, wie es die Schotten von Cold Years durchlebt haben. Das Debüt-Album „Paradise“ wurde beinahe zeitgleich mit dem Beginn der Pandemie veröffentlicht. Auch das kommende Album, welches am 22. April 2022 das Licht der Welt erblicken wird und auf den Namen „Goodbye To Misery“ hört, wurde maßgeblich durch die weltweite Situation beeinflusst.

Wie die Band die letzten Tage vor dem Release des kommenden Albums verbringt und welche Wünsche für das Jahr 2022 gesetzt wurden, das erzählte uns Sänger Ross im Interview.

Cold Years-Sänger Ross im Interview

MC | Kevin: Wie geht es euch, kurz vor der Veröffentlichung der neuen Platte „Goodbye To Misery“?

Wir sind sehr aufgeregt. Wir haben fast ein Jahr lang darauf gewartet, dass diese Platte herauskommt. Normalerweise ist man nervös oder gestresst, aber dieses Mal nicht. Diesmal sind wir alle super positiv gestimmt und freuen uns darauf, dass die Leute es hören.

MC | Kevin: Wann haben die Arbeiten daran begonnen?

Im Sommer 2020, mitten in einer Abriegelungsaktion. Als wir im November ankamen, hatten wir schon 3 oder 4 Songs. Wir haben fast 40 Songs für dieses Album geschrieben, und so ziemlich alle davon entstanden zwischen November 2020 und Januar 2021. Es war ein 24/7-Job und wir haben uns den Arsch abgearbeitet. Wir haben das Album im April 2021 auf der Ranch in Southampton mit Neil Kennedy aufgenommen.

MC | Kevin: Die letzte Platte „Paradise“ ist etwa zwei Jahre her. Wie hat sich euer Sound in der Zwischenzeit verändert?

Ich glaube, bei dieser Platte dachten wir einfach, dass wir nichts zu verlieren haben. Ich bin kein Fan von Bands, die immer wieder das Gleiche machen, also dachten wir, scheiß drauf. Lasst uns eine Platte für uns schreiben. Da sind so viele Sachen drin, die wir noch nie gemacht haben. Es ist definitiv punkiger, aber es ist immer noch Cold Years.

MC | Kevin: Der Titel der Platte klingt sehr optimistisch. Kannst du die neue Platte als eine Art Neuanfang verstehen?

Es bezieht sich irgendwie auf den Inhalt der Platte als Ganzes. Anfang 2020 war ich in keiner guten Verfassung. Ich hatte gerade eine schlechte Beziehung hinter mir und war an einem Ort, den ich nicht mehr mein Zuhause nennen konnte. Ich nutzte die Sperre, um mein Leben neu zu bewerten und zu sehen, wo ich war. Am Ende hatte ich eine neue Beziehung mit jemandem und zog an einen völlig neuen Ort. Das hat die Inspiration auf eine ganz neue Art und Weise angeheizt. Ich war so überwältigt von meiner neuen Umgebung. Glück ist etwas, das man anstreben und für das man kämpfen muss. Das ist es, was diese Platte ausmacht. Es ist wie „Scheiß drauf, so will ich nicht mehr leben, da draußen gibt es etwas Besseres.

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MC | Kevin: Woraus schöpfst du persönlich deine Energie, um das Elend hinter dir zu lassen?

Mein Partner, meine Familie, meine Freunde, mein Hund, Musik, die Liste geht weiter. Musik ist ein wichtiger Faktor. Meine Stimmung schwankt total, je nachdem, was ich gerade höre. Es ist so seltsam. In den letzten Jahren habe ich so viel Zeit damit verbracht, neue Musik zu entdecken oder Dinge zu hören, die ich seit Jahren nicht mehr gehört hatte.

MC | Kevin: Was waren die Einflüsse für die neue Platte und waren es dieselben wie bei „Paradise“?

Wir haben alle einen sehr unterschiedlichen Musikgeschmack. Bei mir ist es hauptsächlich Punkrock. Bands, mit denen ich aufgewachsen bin, wie Alkaline Trio oder Bad Religion. Ich habe mir viel Against Me, Hot Water Music, The Menzingers, The Bouncing Souls und The Loved Ones angehört.

MC | Kevin: Die beiden Platten bilden (hoffentlich) eine Klammer um die Corona-Pandemie. Wie war diese Zeit für dich und wie hat sie dich persönlich beeinflusst?

Sie hat mich wirklich dazu gezwungen, über mein bisheriges Leben nachzudenken und zu hinterfragen, wer ich als Person bin. Am Anfang war ich sehr einsam, und das hat das Schreiben wirklich stark beeinflusst. Aber es gab mir die Zeit, mich wirklich auf das Schreiben zu konzentrieren.
Das hat mich als Person enorm beeinflusst. Ich bin in eine neue Stadt gezogen, habe eine neue Beziehung angefangen, einen neuen Job, bin zur Therapie gegangen, und ich glaube, ich bin einfach dankbar geworden für viele Dinge, die ich früher als selbstverständlich angesehen hätte.

MC | Kevin: Mit Cold Years habt ihr Sit-in-Konzerte für „Paradise“ gespielt. Könntest du dir vorstellen, das auch für „Goodbye To Misery“ zu machen, oder wäre das keine Option mehr?

Ich möchte, dass alle aufstehen und abrocken.

MC | Kevin: Was würdest du dir für die Band im Jahr 2022 wünschen?

So viele Auftritte wie möglich mit einigen unserer Lieblingsbands und so viele Leute wie möglich, die sich unsere Platten anhören.

Foto: Cameron Brisbane / Offizielles Pressebild

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