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News

Interview

Coheed And Cambria: „Bei uns steht der Prog im Vordergrund“

Gitarrist und Sänger Claudio Sanchez im Gespräch.

VON AM 26/02/2025

Alle Menschen werden älter und bei vielen kommt die Reife noch dazu. Als Coheed And Cambria 1995 ihren ersten Anlauf als Band starteten, waren sie wohl noch zu jung, bereits 2002 gings mit ihrem Debütalbum „The Second Stage Turbine Blade“ los. Denn nach fast 30 Jahre Bandbestehen und elf Alben machen sich die New Yorker zweifellos zu einer der produktivsten Bands der Szene und ihr neustes Werk zeigt deutlich, dass das Vierergespann noch immer kein Zeichen von Müdigkeit verspürt. So sprachen wir mit Sänger/Gitarrist und Bandchef Claudio Sanchez über Vergangenes und selbstverständlich auch Aktuelles, denn auch „Vaxis – Act III: The Father Of Make Believe“ bietet genug Gesprächsstoff.

Coheed And Cambria zum neuen Album „VAXIS – ACT III: THE FATHER OF MAKE BELIVE“

Coheed and Cambria-Alben kommen oft unerwartet, schon deshalb ist „Vaxis – Act III: The Father Of Make Believe“ ein Zoom-Gespräch wert. Denn die Platte zeigt viele Facetten des Metal auf, wobei der Schwerpunkt natürlich der amerikanisch geprägte Progressive Metal bleibt. Die Produktion ist sauber, eben dem heutigen Standard entsprechend. Die ein- oder mehrstimmigen Gitarren-Soli sind eine wahre Pracht. Da stellst man sich die Frage: Wächst Coheed and Cambria die Musik einfach so aus den Händen?

Claudio: „Wir unterscheiden uns schon deutlich von den anderen Vertretern der Szene. Grenzen sollten und können nicht allzu eng gesteckt sein. Bei uns steht der der Prog mit seinen entsprechenden Einflüssen im Vordergrund. Wir kommen alle aus diesem Bereich, der eine hört mehr Progressive und Melodic, der andere wiederum Alternative und Indie. So finden alle Einflüsse in unsere Musik. Denn wir stellen uns nie die Frage, ob etwas so klingen darf, sondern machen es so, wie wir es für gut befinden.“

 

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DIE RICHTIGE DOSIS

Gerade die technisch sehr ausgefeilten Gitarren, hauptverantwortlich ist Sänger/Gitarrist Claudio Sanchez, lassen das Album schon mal in Richtung Placebo und Rush rotieren. Bei so einem starken Album muss man sich nicht schämen. Man merkt, dass die New Yorker viel Wert auf Details und die richtige Dosis Spannung gelegt hat.

Claudio: „Es ist kein moderneres, sondern vielmehr ein freieres Sound-Konzept. Dies liegt darin begründet, dass wir in den letzten Jahren auch als Musiker gewachsen sind und viele neue Elemente unser Verständnis von Musik verändert haben. Außerdem wollten wir die Reise in ein passendes Klangkonzept bannen, und nicht für alle Ergebnisse war der reine Prog-Rock und -Metal eine ausreichende Beleuchtung.“

Die einen mögen die Herangehensweise der Amerikaner als ernüchternd und sehr engstirnig sehen, aber vielleicht ist gerade diese Einstellung, die in einer Zeit, in der beinahe jede Band sich zum neuen Album neu erfinden und neue Wege gehen muss, das Erfolgsrezept, welches von der Masse absetzt.

Claudio: „Ich beurteile unsere Entwicklung vor allem nach dem Gefühl, ob mir die Richtung, in die wir uns entwickeln, gefällt. Ich nehme mich auch aus dem Kontext heraus und versuche zu spüren, ob es etwas ist, das mir gefällt. Ich bin zweifellos nicht nur ein Musikschaffender. Ich bin auch ein Musikkonsument und Fan, und ich bin ein großer Coheed and Cambria-Fan. Coheed and Cambria und seine Entwicklung ist zweifelsohne eine Reise, und wir genießen diese Reise.“

DER BLICK IN DIE ZUKUNFT

Apropo Konzept: Das neue Album „Vaxis – Act III: The Father Of Make Believe“ setzt die fünfteilige Geschichte der beiden Vorgänger „Vaxis II – A Window Of The Walküing Mind“ und „Vaxis – Act I: The Unheavenly Creatures“ fort. Was Tiefgründiges steckt also dahinter. Der Titel des aktuellen Coheed and Cambria-Albums nimmt Bezug auf die Eigenheiten der modernen Gesellschaft, die sich dem Fluss der Zeit kritiklos unterzuordnen scheint.

Claudio: „Der Song ‚Searching For Tomorrow‘ zum Beispiel handelt davon, dass die dauerhafte Suche nach etwas Besonderem im Leben uns die Möglichkeit nimmt, die guten Dinge zu schätzen, die wir bereits haben. Wir, also die allgemeine Öffentlichkeit, sind nichts anderes als ein großes Experiment. Niemand hinterfragt heutzutage, wer eigentlich tatsächlich unser Leben kontrolliert. Warum finden Revolutionen statt? Warum gibt es gerade jetzt viele Kriege? Jeder sollte vor allem seinem Gegenüber einfach mehr Respekt entgegenbringen. Denn das fehlt mir heutzutage etwas.“

Amerika und insbesondere New York ist bekannt für seine lebendige Musikszene, die durch eine starke DIY-Ethik und Unterstützung für Künstler geprägt ist. Festivals und kleine wie größere Konzerte bieten unterschiedlichen Bands eine ausgezeichnete Plattform, um ein größeres Publikum zu erreichen und sich untereinander zu vernetzen. Die Musikszene spiegelt Amerikas soziale Strukturen wider, die Künstlern Raum für Kreativität bieten. Obwohl der hitverdächtige Ohrwurmsong „Someone Who Can“ für Coheed and Cambria einen weiteren Schritt nach vorne darstellt, werfen sie im zugehörigen Videoclip den Blick ganz weit zurück.

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Claudio: „Wenn man dort aufwächst, wo man sich zu Hause fühlt, versucht man ständig, die Welt zu verstehen, die sich um einen herum verändert. Mit der Zeit kommt man zu der beruhigenden Erkenntnis, dass man die Dinge nie wirklich im Griff haben wird. Als wir den Song geschrieben haben, hatte er dieses Prog-Rock-Gefühl und wir liebten es. Daher sollte das Lied so ‚unbeschwert‘ wie möglich sein – genau deswegen wollten wir auch ein super rockiges Musikvideo haben, haha.“

UPS AND DOWNS

Kommen wir zur Bandkarriere selbst: Die Jungs haben etwas, worauf auf sie stolz sein können. Und zwar gibt es die Prog-Metaller bereits seit nunmehr 30 Jahren. 2002 erschien mit „The Second Stage Turbine Blade“ das Debütalbum der Formation um Gitarrist Claudio Sanchez. Seitdem ist viel passiert, die Band hat sich unter anderem zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Der sympathische Musiker zieht anlässlich des Jubiläums Bilanz und blickt dementsprechend voller Dankbarkeit auf drei bewegte Jahrzehnte Coheed and Cambria voller Höhen und Tiefen zurück.

Claudio: „Ja, die Zeit rast. Manchmal ist es fast schon beängstigend, denn ich fühle mich stellenweise so, als wäre es erst gestern gewesen, als ich in meinem Räumchen die ersten Stücke geschrieben habe. Was wirklich super ist, dass ich immer noch viele meiner alten Freunde und Kumpanen in meinem Umfeld habe. Es scheint so, als würde ich beinahe in jeder Stadt einen alten Freund treffen, wenn wir mit Coheed and Cambria unterwegs sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir in Europa, Amerika oder sonst wo sind. Das ist einfach toll.“

Fazit

So viel zum Thema Coheed and Cambria. Claudio ist definitiv ein interessanter Gesprächspartner und hatte im weiteren Verlauf dieses Gesprächs auch noch einige spannende Dinge mitzuteilen, doch diese würden den Rahmen dieses Artikels sprengen. Deshalb bleibt abschließend nur die Empfehlung, den Jungs einfach mal eine Chance zu geben. Eingefleischte Fans der New Yorker werden die neue Langrille ohnehin auschecken, da bin ich mir ziemlich sicher. Und mit ihrer stetigen musikalischen Weiterentwicklung und ihrer tiefen Verwurzelung in der amerikanischen Rock-Szene bleibt Coheed and Cambria weiterhin eine Band, die man im Auge behalten sollte.

Foto: Jimmy Fontaine / Offizielles Pressebild

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