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Class of 2003: Diese Songs feiern dieses Jahr ihren 20. Geburtstag

War vor 20 Jahren nicht noch so 1985... oder täuschen wir uns?

VON AM 08/04/2023

Ihr müsst mir mal bei einem kleinen Experiment helfen und eine meiner hoch wissenschaftlichen Hypothesen überprüfen. Teilnehmen könnt ihr an dieser Studie, wenn ihr zwischen 1985 und 1999 geboren seid und Mitte der 2000er einen MP3-Player mit exakt 256 MB Speicherplatz besessen habt. Sollten diese Spezifikationen auf euch zutreffen, dann postuliere ich folgendes: Und zwar, dass ihr trotz der maximalen Kapazität von 30 bis 40 Songs mindestens fünf der folgenden zehn Songs auf diesem Gerät wiederfinden werdet… wenn es denn noch anspringen sollte.

Ohrwürmer seit zwei Dekaden

Ich bin ganz ehrlich: So gerne ich in jene Zeit zurückreisen würde, um nochmal mit jenen Ohren die diesjährigen Geburtstagskinder zum ersten Mal zu hören; ich hätte tatsächlich Wichtigeres zu tun. Was könnte das denn wohl sein? Ging ich nicht noch zur Grundschule zu diesem Zeitpunkt? Ganz einfach: Ich würde den Erforschenden des 2003 erstmals diagnostizierten SARS-CoV1-Virus den Hinweis geben, ein scharfes Auge auf seinen kleinen Bruder zu haben, der in 2020 noch Geschichte schreiben sollte. Ein Glück, dass trotz aller Umstände folgende zehn Goldstücke ebenfalls Geschichte geschrieben haben:

Linkin Park – Numb

Den wohl besondersten Geburtstag in diesem Jahr feiert wohl ohne Zweifel “Meteora” – das bahnbrechende zweite Album der Nu Metal-Legenden Linkin Park. Knapp sechs Jahre nach dem tragischen Tod von Sänger Chester Bennington meldet sich die Band mit einem musikalischen Lebenszeichen zurück, das im Zeichen ihres verstorbenen Freundes steht. Mit einer umfangreichen Special Edition – die einige unveröffentlichte Songs und Demos aus den damaligen Sessions beinhaltet – gedenken die hinterbliebenen Mitglieder in diesem Jahr Chester auf respektvolle Weise und lassen dabei einen Meilenstein ihrer Musikgeschichte wieder aufleben.

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The White Stripes – Seven Nation Army

Anders als bei den meisten Tracks in dieser Liste wundert man sich bei “Seven Nation Army” von den White Stripes wahrscheinlich, wie ERST zwanzig Jahre vergangen sein können. Es ist noch nicht mal der Song selbst, der ein “Larger Than Life”-Gefühl in uns auslöst. Es ist die ikonische Bassline von Jack White, die sich unter anderem als Fangesang in die Fußballstadien geschlichen und von dort aus wie ein Lauffeuer verbreitet hat. Aber auch als Coversong hat “Seven Nation Army” vermutlich mehr als nur einmal den schüchternen Schülerbands dieser Welt bei ihren allerersten Auftritten ein wenig Kraft und Selbstbewusstsein gegeben. Danke dafür!

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Muse – Hysteria

POV: Du gehst an den Bass-Testräumen im Music Store Köln vorbei. Während in Raum 1 der Bassist aus der Schülerband des letzten Absatzes den ersten eigenen Bass testet und “Seven Nation Army” dudelt, wird mit ziemlicher Sicherheit im nächsten Raum “Hysteria” von Muse zum Besten gegeben – wahrscheinlich zum 20. Mal an dem Tag, und das nur in der Zeitspanne zwischen 11 und 15 Uhr. Jener Song ist im November 2003 als erster Vorbote ihres Albums “Absolution” (2004) erschienen und auch nach knapp 20 Jahren aus nahezu keiner Setlist wegzudenken. Und das nicht nur wegen der Bassline!

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blink-182 – I Miss You

Erwachsener, ernster, reifer. Mit ihrem Selftitled-Album haben blink-182 in 2003 ganz neue Wege eingeschlagen. Und das ohne sich dabei gänzlich von ihren frechen Pop-Punk-Wurzeln zu entfernen. Dass das Trio auch Songs der ruhigeren Sorte abliefern konnte, hatten sie schon mit dem eindringlichen “Adam’s Song” (1999) bewiesen. Wo jener ein zu heftiger Schlag in die Magengrube wäre, hilft ihre Emo-Hymne “I Miss You” aus, um auf jeder 2000er-Party für den gefühlvollen Moment zwischendurch zu sorgen. Aber auch eine gewisse Komik bringt es mit sich, wenn 200 Mittdreißiger:innen Tom DeLonge’s Einsatz entgegenfiebern und sich die Lautstärke mal eben vervierfacht.

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Billy Talent – Try Honesty

Dare I say legends? Wohl kaum eine andere Band hat dem modernen Rocksound der 2000er so viele neue Facetten verpasst wie Billy Talent. Da schmerzt die Erkenntnis fast schon ein wenig, dass die Kanadier fast nirgendwo auf der Welt so sehr vergöttert werden wie hier in Deutschland. Wenn es eins gibt, das man aus der Erfolgsgeschichte der Band mitnehmen kann, dann, dass es niemals zu spät ist. Ganze zehn Jahre waren Billy Talent schon unter dem Namen Pezz aktiv, bevor “Try Honesty” als erste Single eines makellosen Debütalbums ihren Durchbruch einleiten sollte. Und diesem besonderen Moment ihres Weggangs zollt die Band auch heute noch bei jeder Show Tribut.

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Evanescence – Bring Me To Life

Kommen wir zu einer weiteren Debütsingle, die 2003 auf einem ganz anderen Level einschlagen sollte. Mit “Bring Me To Life” haben Evanescence gleich zum Start ihrer Karriere Maßstäbe gesetzt und schienen mit ihrem gewagten Mix aus Nu Metal, Gothic Rock und Pianoballade einen Nerv zu treffen. Gepusht als Single aus dem Soundtrack des 2003 erschienenen Marvel-Flops “Daredevil”, konnten Evanescence mit ihrem kurze Zeit später erschienenen Debütalbum “Fallen” massive Erfolge erzielen – darunter den Gewinn von dutzenden Preisen. Ob man sich bei der diesjährigen Rock am Ring-Performance auf eine Überraschung zum Jubiläum der Platte freuen darf?

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The Rasmus – In The Shadows

In Zeiten von Streaming und der zunehmenden Diversität von Musikgeschmäckern gibt es einen Begriff, den man nicht mehr allzu oft hört: One-Hit-Wonder. Und auch wenn es vermutlich etwas hart wäre, diese Bezeichnung für “In The Shadows” von The Rasmus zu verwenden, sprechen die Statistiken definitiv für sich. Selbst unter Betrachtung der ordentlichen Verkaufszahlen von “Hide From The Sun” (2005) und ihrem mäßig erfolgreichen Revival beim Eurovision Song Contest – am Ende des Tages sorgt doch “Dead Letters” dafür, dass wir den energetischen Dark Rock-Sound der Finnen im Kopf behalten.

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The Killers – Mr. Brightside

Indie-Evergreen, Karaoke-Dauerbrenner, Festival-Klassiker – und das ist nur eine Handvoll an Titeln, die man „Mr. Brightside“ von den Killers verleihen könnte. Es gibt nur wenige andere Songs, bei denen der gesamte Dancefloor plötzlich wieder zusammenfindet, um aus voller Seele mitzubrüllen. Auch die aus Las Vegas stammende Band dürfte das Problem haben, wohl hauptsächlich für ihre Hits bekannt zu sein. Ihr überraschender Auftakt beim Hurricane Festival 2022 mit “Mr. Brightside” dürfte demnach die Spätankömmlinge ganz schön gestresst haben – und hoffentlich nicht zu viele Menschen zum Bühnenwechsel direkt danach motiviert.

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Limp Bizkit – Behind Blue Eyes

Es ist ein wahrlich interessantes Phänomen, wenn Coverversionen berühmter als die ihnen zugrunde liegenden Originale werden. Möglicherweise ist es aber einfach das stolze Alter von 52 Jahren, das dafür sorgt, dass gerade jüngere Generationen sich eher an das “Behind Blue Eyes” von Limp Bizkit und nicht von The Who erinnern. Der Zeitpunkt des Erfolgs der Coverversion ist durchaus außergewöhnlich. So war der große Hype um Limp Bizkit eigentlich kurz nach der Jahrtausendwende eher rückläufig. Auch Kritiker:innen konnten ansonsten nicht viel mit “Results May Vary” – ihrer ersten Platte ohne Gitarrist Wes Borland – anfangen. Der Charterfolg gibt der ungewohnt gefühlvollen Art der Band jedoch definitiv recht.

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Metallica – St. Anger

“Do we dare ask what your favorite song on the album is?” Während die meisten Songs aus dieser Liste ein wohliges Nostalgiegefühl auslösen, dürften viele Metallica-Fans schon beim kleinsten Gedanken an “St. Anger” ein unangenehmes Pochen im Hinterkopf verspüren. Ein auf ewig eingebranntes Hämmern, das womöglich von der aufdringlichen und blechern klingenden Schlagzeugproduktion herrührt. Während sich die Einen auf ewig über die Lars Ulrich Signature Snare aus der Hölle aufregen könnten, lässt sich jedoch eins nicht von der Hand weisen: “St. Anger” ist ein absolutes Unikat in der Metallica-Diskographie, mit dem die Band viel gewagt und bei manchen Hörer:innen auch viel gewonnen hat.

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Welche Songs werden in diesem Jahr noch 20 Jahre alt? Was sind eure persönlichen Schätze, die ihren zweiten runden Geburtstag feiern dürfen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen! Einen ganz, ganz wichtigen Song konnte ich leider nicht mit auf die Liste nehmen, da er zwar schon 2003 in seinem Ursprungsland veröffentlicht wurde, aber international erst 2004. Aber ich geb’ euch einen kleinen Tipp: Der Song war schon eine verdammt gute Nummer Nummer, yeah. Na, habt ihr es schon erraten? Gern geschehen mit dem Ohrwurm.

Bild: YouTube / „Somewhere I Belong (Official Music Video) [4K UPGRADE] – Linkin Park“

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Es war eine dieser Sekunden, die ein Leben von Grund auf verändern können. Von hier an hast du genau zwei …

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