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Behemoth-Frontmann Nergal kritisiert den „roboterhaften“ Sound im heutigen Metal

Here we go again.

VON AM 02/01/2023

Behemoth-Frontmann Adam „Nergal“ Darski ist bekanntlich kein Freund davon, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Dieses Mal bekommt nahezu die komplette Metal-Szene ihr Fett weg – in einem Gespräch, dass der 45-jährige Musiker mit dem australischen Heavy Mag (transkribiert von Blabbermouth) geführt hat.

Behemoth-Mastermind Nergal teilt gegen den modernen Metal aus

Im Talk kam „Nergal“ auf seinen Wunsch zu sprechen, das aktuelle Album „Opvs Contra Natvram“ – vor allem im Vergleich zum Vorgänger „I Loved You At Your Darkest“„sehr organisch“ klingen zu lassen.

Eine Eigenschaft, die er anscheinend kaum einer weiteren, modernen Metal-Platte mehr zuzuschreiben scheint:

„Heutzutage spricht man mit jeder Band, und jede Band – im wahrsten Sinne des Wortes – Heavy-Metal-Band, Thrash, Death, was auch immer, sagt: ‚Oh, wir haben es geschafft, diesen organischen Sound zu bekommen.‘ Und dann höre mir diese Platten an und denke: ‚An dieser Platte ist nichts organisch. Neunundneunzig Prozent der Platten klingen roboterhaft. Jeder verdammte Klick, jeder Kick, jede Snare Drum, jeder Teil der Platte ist genau gleich. Das ist nicht organisch. Organisch ist, wenn die Musik schwankt, wenn es Dynamik gibt, wenn es hoch und runter geht.

Deshalb haben wir Joe Barresi [für den Mix der LP; Anm. d. Red.] angeheuert. Man kennt ihn durch seine Arbeit mit Nine Inch Nails, Queens Of The Stone Age, Monster Magnet und einer Menge Rockbands. Slipknot ebenfalls… im Grunde genommen, Rockbands, Mainstream-Bands. Und er hat diesen Old-School-Mix. Er benutzt keine Pro Tools. Ich meine, er benutzt Pro Tools, aber wenn er mit einem Song fertig ist, zieht er einfach alle Regler runter und fängt von vorne an. Du sagst: ‚Hey, aber ich wollte noch ein paar Änderungen am vorherigen Song vornehmen.‘ ‚Tut mir leid, das war’s.‘ Du musst wieder für alles bezahlen. Also [wenn] es fertig ist, ist es fertig. Man muss nicht endlos nachbessern, und das ist schön. Vor zwanzig, dreißig Jahren wurde das noch so gemacht“.

Heutzutage kann man die Dinge so perfektionieren, dass man sie nicht mehr hören kann, weil die Perfektion die Dinge langweilig, unvollkommen und völlig uninteressant macht. Live ist es nicht perfekt, deshalb ist es so verdammt aufregend. Warum also etwas machen, das nur so verdammt poliert ist? Ich verstehe das nicht, besonders bei extremer Metal-Musik. Es muss verdammt seltsam sein, es muss gefährlich sein. Wo ist der Gefahrenfaktor? Ich wollte also wirklich den Gefahrenfaktor zurück in unsere Musik bringen. Er war vorhanden, aber vielleicht ist dies die Platte, auf der er am präsentesten ist.“

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Bild: YouTube / „BEHEMOTH – Evoe (In Absentia Dei)“

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