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Kritik: Allegaeon – „Apoptosis“

Allegaeon sind eine der Bands, die den Spaß an der Musik wohl nie verlieren werden. Erst kürzlich kursierte ein Video, ...

VON AM 19/04/2019

Allegaeon sind eine der Bands, die den Spaß an der Musik wohl nie verlieren werden. Erst kürzlich kursierte ein Video, das einen der Gitarristen zusammen mit dem Sänger der Band in einer U-Bahn Station in New York zeigte. Doch setzte das Duo nicht auf gewöhnliche Straßenmusik, sondern bot einen Song der amerikanischen Death Metal Band dar. Die Blicke der Passanten: unbezahlbar! Ein Marketing-Stunt, der wohl nicht nur auf die Band, sondern auch auf das bald erscheinende Album „Apoptosis“ aufmerksam macht.

Melodische Gitarrenläufe dominieren Großteile der Songs, die mit fiesen Vocals und schmetternden Drums an Böshaftigkeit gewinnen. So lustig und selbstironisch, wie sich Allegaeon in manchen Musikvideos geben, ist die Musik alle mal nicht. Denn diese nehmen die Amerikaner im Vergleich wirklich unfassbar ernst.

Allegaeon gehen früh aufs Ganze

„Extremophiles (B)“ ist einer der Tech-Death Metal lastigsten Songs auf „Apoptosis“. Hierbei steht das Gitarrenriffing klar im Fokus, doch ist es der Bass, der dem Hörer gänzlich die Schuhe auszieht. So zum Beispiel im Chorus des Songs, bei dem der Bass mit unfassbar schnellem Tapping so überzeugend daher kommt, dass man um die Riffs der Gitarristen gänzlich vergisst.

Insgesamt versteckt sich in „Extremophiles (B)“ jedoch nicht nur ein ungestümes Gewitter an hartem Death Metal, sondern auch ein super dezent gesetzter Cleanpart, der für ein Überraschungsmomentum sorgt und den Track zu einem der stärksten von „Apoptosis“ macht.

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Der dazugehörige „Extremophiles (A)“ ist ähnlich melodisch und beginnt mit Synthesizern, die eine gewisse 80s Referenz mit sich bringen. Das sehr melodische Riffing erinnert hier sogar irgendwie an eine straighte Version der Amerikaner Between The Buried And Me, die mit brutaleren Vocals gespickt ist. Warum Teil „A“ allerdings hinter Teil „B“ auf dem Album angeordnet ist, ist unklar.

Das folgende „Metaphobia“ beginnt in atmosphärischen Death Metal Klängen, die anfangs stark an Fallujah erinnern, schnell aber ihren Weg zurück zum Sound von Allegaeon finden und bestens auf den Terminus Extreme Metal passen. Allegaeon bauen verschiedenste kurze Gitarrensoli in ihre Songs, die alle so unfassbar gut und stimmig sind, dass sie prägnant bleiben. „Metaphobia“ ist allerdings ein Track, der vier Minuten auf brutalste Art und Weise auf hohem Tempo durch ballert.

Auf „Stellar Tidal Disruption“ kommen Allegaeon zurück auf den Progressive Metal-Anteil in ihren Songs und erinnern erneut an eine extremere Variante von Between The Buried And Me, was in meinen Augen keinesfalls eine schlechte Referenz ist. Auch der letzte, Albumtitel gebende Track, spricht für diese Linie und kratzt mit zehn Minuten an einer für die Band eher ungewohnten Länge. Diese zehn Minuten nimmt sich „Apoptosis“ aber Zeit um seine Wirkung zu erzeugen. Ein melodischer und überzeugender Abschluss, der in einer mächtigen Wand aus fettem Sound gipfelt, um dann leicht dahin zu faden.

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Insgesamt gelingt es Allegaeon einmal mehr die Symbiose aus Melodic Death Metal lastigem Riffing mit präzisem Tech Death und leicht progressiven Anleihen zu schmieden. Dadurch ist „Apoptosis“ ein überraschend abwechslungsreiches Album geworden, das mit klarem Fokus auf den Gitarren, jede Menge Spaß macht. Wo Bands wie Fallujah eher unter den Erwartungen blieben heben Allegaeon das Level an und stehen für großartigen, modernen amerikanischen Death Metal.

Wertung: 8/10

Band: Allegaeon
Album: Apoptosis
Veröffentlichung: 19.04.2019

Allegaeon Apoptosis

Offizielle Website der Band

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