Live bei: Yellowcard und Story Of The Year in Köln

„Ich kaufe zehn Karten für meine Freunde und mich, wenn Story Of The Year auf Tour kommen.“ Das war ich vor einigen Jahren! Nun, ich musste lange warten, am vergangenen Sonntag war es aber endlich so weit und ich durfte meine späten Jugendhelden inklusive Yellowcard endlich live sehen.

Yellowcard feiern 20 Jahre „Ocean Avenue“

Ok, am Ende sind es weniger Karten geworden, weniger Vorfreude entstand dadurch aber nicht. Ich kann euch gar nicht sagen, wie oft ich mir früher „Live in the Lou“ der St. Lousianer auf YouTube angeschaut habe. So eine explosive Liveshow hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Und Yellowcard? Schon mehrfach live gesehen und mehr als lieben gelernt. Und dann noch 20 Jahre „Ocean Avenue“. Der Abend konnte also nur gut werden!

This Wild Life

Der Konzertabend im ausverkauften Palladium in Köln beginnt allerdings mit This Wild Life, wohl dem Akustik-Pop-Punk-Duo überhaupt, bestehend aus Anthony Del Grosso und Kevin Jordan aus Long Beach, Kalifornien. Einigen von euch wird die Kombo durch ihr wirklich großartiges „Sleepwalking“-Cover von Bring Me The Horizon bekannt sein. Schade, dass dieser Song am Ende in der Setlist der Jungs leider nicht auftaucht, dafür darf man sich über einen Mix aus verschiedenen Songs der Bandvita freuen, erweitert durch ein Taking Back Sunday– und John Denver-Cover. Kleiner Dämpfer: das Duo beginnt leider spontan 30 Minuten früher als geplant, sodass einige diesen Auftritt mit Sicherheit verpasst haben. Wirklich schade!

Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)

Story Of The Year

Satte 15 Jahre mussten wir warten, bis Story Of The Year sich endlich zurück nach Deutschland wagen. Schade eigentlich, denn die Band um Fronter Dan Marsala ist weit mehr als ein Geheimtipp der Post-Hardcore/Emo-Szene. Hits wie „And The Hero Will Drown“, „Anthem Of Your Dying Day“ oder „Until The Day I Die“ sind wahre Klassiker und aus keiner Playlist mehr wegzudenken. Umso schöner, dass sich alle Tracks auch in der Setlist der Band wiederfinden. Satte neun Songs dürfen wir uns letztendlich absolut auspowern und eine wahrlich explosive Liveshow genießen. Natürlich haben die Jungs mit dem Alter etwas an Energie eingebüßt, aber anmerken lassen, wollen sie sich dies an diesem Abend nicht.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)

Yellowcard

Mitte April hatten Yellowcard ihre EU/UK-Tour announced, der Ausverkauf der meisten Dates ließ nicht lange auf sich warten. Eigentlich hatte die Band 2016 noch ihren Abschied von den Bühnen hierzulande, in Köln sogar mit zwei Shows, gefeiert. Für alle Nostalgiker: Ihr dürft euch gerne unsere Berichte zu Tag 1 und Tag 2 zu Gemüte führen. 2017 war dann erstmal komplett Schluss mit Liveshows, bis die Band 2022 wieder auf die Bühnen zurückkehrte und 2023 ihre EP „Childhood Eyes“ hinterherschob. Zum Single-Geburtstag von „Ocean Avenue“ machte die Band anschließend noch gemeinsame Sache mit Steve Aoki, um ihrem Klassiker einen neuen Anstrich zu verpassen.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)

Aus der Versenkung in die Herzen

Für einen Geburtstag darf man gerne nochmal aus der selbstgewählten Versenkung auftauchen und seine Fans mit den wohl größten Hits verwöhnen, oder? Sehr gerne, dachten sich Yellowcard und taten dies am Sonntag in perfektionistischer Manier. Meine Bestellung: Einmal „Ocean Avenue“ in Gänze + weitere Hits, bitte. Kein Problem, und so liegt man sich spätestens bei Song Nr. 2 der Setlist mit „Breathing“ tanzend und fröhlich in den Armen, um sich im Anschluss bei „Believe“ an die guten alten Zeiten zurückzuerinnern.

Es folgen Songs wie „Life Of A Salesman“, „Always Summer“, „Awakening“ oder „Back Home“, um nur mal ein paar Songs zu nennen. Grundsätzlich ist das Publikum heute „etwas älter“ aufgestellt, was aber der Energie vor der Bühne keinen Abbruch tut. Und das schöne dabei? Man trifft so unfassbar viele Leute aus alten Tagen und kann die Pausen für gute Gespräche und ein Getränk an der Bar nutzen. Musik hat schon immer verbunden, am diesem Abend spürt man es besonders.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)

Ein Abschied für immer?

Am Ende bleibt offen, ob sich Yellowcard nochmals auf die hiesigen Bühnen trauen. Den Fans würde ich es wünschen, aber natürlich kann man auch nachvollziehen, wenn eine Ära dann irgendwann vorbei ist. So beenden die Amerikaner den Abend mit „Only One“ und „Ocean Avenue“ und entlassen sicherlich nicht nur mich glücklich und zufrieden in die Nacht. Von mir aus darf es gerne nochmal ein Wiedersehen geben.

Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

More