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Live

Pop-Punk

Live bei: Sum 41 in Dortmund (06.11.2024)

Auf Abschiedstour.

VON AM 11/11/2024

Sum 41 sind auf großer Abschiedstour. Da dürfen natürlich auch einige Stopps in Deutschland nicht fehlen. Und für die letzte Rutsche haben sie sich ziemlich große Hallen ausgesucht. Die Westfallenhalle in Dortmund voll kriegen? Das ist schon eine ziemliche Ansage. Schließlich hat die Band in den letzten Jahren eher in kleineren Venues gespielt. Doch die Aussicht, die Band um Frontman Deryck Whibley ein letztes Mal zu sehen, scheint die Fans doch mobilisiert zu haben. Der Innenraum ist ausverkauft und auch die Sitzplätze sind zumindest ordentlich gefüllt. Und das bei Ticketpreisen von etwa 80 Euro.

Neck Deep heizen ein

Vor dem großen Sum 41-Finale geht es aber erst einmal für den Support-Act auf die Bühne. Und da haben sich Sum 41 mit Neck Deep ein echtes Schwergewicht der Pop-Punk-Szene geangelt. Die Jungs aus Wales geben etwa 45 Minuten richtig Vollgas. Besonders zu Beginn haben sie es aber doch ziemlich schwer, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Man könnte meinen, die beiden Bands hätten in Sachen Fans eine große Schnittmenge. Das scheint aber nicht der Fall zu sein, denn außer in den vorderen Reihen beschränkt sich das Publikum auf Zuhören und höflichen Applaus. In Sachen Sound ist der Auftritt absolut in Ordnung. Die Setlist setzt einen Schwerpunkt auf das neueste Album „Neck Deep“. Kurz vor Ende gibt es von Sänger Ben Barlow noch einmal ein ziemlich gelungenes Statement zum Zustand der Welt, für das er auch den verdienten Applaus bekommt. Mit ihrem Klassiker „In Bloom“ beschließen Neck Deep schließlich das Set und können zumindest für sich beanspruchen, die Halle während ihrer Show gefüllt zu haben. Und den ein oder anderen Sum 41-Fan werden sie sicher auch hinzugewonnen haben.

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Sum 41

Um 20.45 Uhr gibt es dann in der Westfalenhalle kein Halten mehr. Mit „Introduction to Destruction“ starten Sum 41 ihr Set. Und auch danach gönnt die Band sich selbst und dem Publikum keine Verschnaufpause. „Hell Song“ ist schon früh ein Highlight des Sets. Und auch im Anschluss daran schafft es die Band, die Energie hochzuhalten. In Sachen Bühne hat man sich eher auf das Wesentliche beschränkt. Ab und zu Feuer, reichlich Konfetti. Da wäre in dieser Location wahrscheinlich mehr Raum für Kreativität drin gewesen. Aber das stört im Publikum wohl niemanden. Immerhin sind Sum 41 immer noch so etwas wie eine Punkrock-Band. Hier zählt die Musik und die gibt es zwei Stunden lang nonstop. Denn Deryck Whibley verzichtet – wie üblich – auf lange Ansagen und verhindert so, dass zu viel Abschiedsschmerz aufkommt. Die Setlist verdeutlicht aber noch einmal sehr gut, welche umfangreiche Diskographie Sum 41 uns hinterlassen. Vom ersten Album „Half Hour of Power“ bis zum finalen Werk „Heaven x Hell“ bekommen alle Alben einen Platz im Set. So wird auch deutlich, wie vielfältig und differenziert der Sound der Band über die Jahre war. Das kann längst nicht jede Band von sich behaupten.

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Ein überragendes Ende

Zum Ende des Sets haut die Band noch einmal alle Hits raus. „Still Waiting“, „Fat Lip“ und „Into Deep“ – da bebt die Halle natürlich. Für viele Fans im Publikum gehören Sum 41 einfach zum Aufwachsen und zum Kennenlernen von Musik dazu. Vielleicht war die Band für viele „nur“ der Einstieg in die Musik, aber gerade das macht eine Band wie Sum 41 so wichtig. An diesem Abend Anfang November wird noch einmal deutlich, was uns die Band gegeben hat und welche Lücke sie hinterlassen wird. Übrigens gäbe es ganz nüchtern betrachtet keinen Grund für Sum 41, ihre Karriere zu beenden. Die Band ist live topfit, hat sichtlich Spaß auf der Bühne und gerade die letzten beiden Alben haben gezeigt, dass sie immer noch wissen, wie man gute Songs schreibt.

Vielleicht ist es ja auch kein Ende für immer. Schließlich sind die Bandmitglieder im Durchschnitt erst Mitte 40 – ein Comeback ist also alles andere als unmöglich. Für’s Erste verabschiedet sich die Band aber mit einer Doppel-Zugabe. Kurios, dass sehr viele Fans am Ende der ersten Zugabe davon ausgehen, dass es vorbei ist und die Halle verlassen. So verpassen einige von ihnen die wirklich letzte Zugabe, die aus einer besonderen Version von „So Long Goodbye“ und „88“ vom Album „Chuck“ besteht. Ein würdiger Abschied – schade, wenn es ein Abschied für immer wäre.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Marlon Mayenborn (photobymarlon)

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