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Rock

Live bei: Royal Republic in Wiesbaden (15.11.2022)

Mit Support von Ko Ko Mo.

VON AM 19/11/2022

Obwohl Royal Republic erst diesen Sommer bei Rock am Ring und Rock im Park aufgetreten sind, waren die Tickets für die Headliner-Show im Wiesbadener Schlachthof am Dienstagabend beinah ausverkauft. Auch dieser Besuch war eigentlich bereits für 2021 geplant und musste aus bekannten Umständen verschoben werden. Aber das Warten endlich ein Ende: Im neuen Look und mit frischen Singles im Gepäck starteten die vier Schweden zusammen mit der französischen Zwei-Mann-Band Ko Ko Mo die erste Hälfte ihrer Europator bereits im September.

Ko Ko Mo

Als Support-Act eröffneten Ko Ko Mo den Abend. Wer das französische Duo bis dato nicht kannte, braucht sich nicht zu schämen. Erst vier Tage vor der Show veröffentliche die 70’s Rockband ihr Debütalbum „Need Some Mo‘“. Tja, und trotz dessen war der Schlachthof zum Auftakt – pünktlich um 20 Uhr – bereits mehr als gut gefüllt. Die nächste Dreiviertelstunde nahm uns das Duo in eine düstere 70er Jahre Rockwelt mit. Diese bestand vor allem aus überdurchschnittlich langen Liedern, die durch groovige Gitarrensoli geprägt waren. Bei einer Musik, die wie eine Mischung aus Placebo und Billy Talent klingt, konnte der Sänger vor allem mit seinen überraschend hohen Tönen beeindrucken.

Ko Ko Mo

Ko Ko Mo

Ko Ko Mo
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)

Bei einem kleinen Mashup von „Rata Tata“ – der Single von Royal Republic, der die Tour ihren Namen zu verdanken hat, konnte die Menge sich schon einmal warm tanzen. Doch auch ohne diese kleine Hommage war das Publikum durchweg begeistert von den beiden französischen Herren.

Ko Ko Mo

Ko Ko Mo

Ko Ko Mo
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)

Unterm Strich lieferten Ko Ko Mo eine energiegeladene, leicht theatralische Show, deren mangelnde Instrumente zwar durch ein Tonband ersetzt wurden, trotzdem für den richtigen Spaßfaktor sorgte.

Ko Ko Mo
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)

Royal Republic

Nach einer halben Stunde Pause wurde der fast ausverkaufte Saal endlich in ein rotes Licht getaucht. Die vier Herren von Royal Republic nahmen die Bühne wie eine unüberwindbare Front ein und starteten gut gelaunt mit ihrem rockigen Hit „Fireman & Dancer“. Tanzende Menge hin oder her, der Schock bei den alteingesessenen Fans sitzt tief… Sänger Adam hat seinen ikonischen Schnauzer abrasiert. Was für ein Skandal.

Royal Republic

Royal Republic

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Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)

Okay, Spaß beiseite. Royal Republic haben es geschafft, dass die Stimmung im Schlachthof nicht ein einziges Mal kippte. Vor allem der Publikumsliebling „Rata Tata“ zu Beginn, sorgte für das ein oder andere Gelächter. Als das Lied ausklang, versteiften die Musiker zum Gesang ihrer Fans in ihrer aktuellen Position – ähnlich spannend wie beim Stopptanzen. Den Sieg dieser kleinen Einlage erkämpfte sich Gitarrist Hannes, der mit Abstand am längsten in der Starre aushielt.

Doch auch die kleinen Spielereien mit dem Publikum sorgten für die ausgelassene Stimmung. Nachdem die Band die Bitte der Menge, sich „auszuziehen“, abgelehnt hatte, untermalten sie stattdessen den improvisierten Gesang der Menge mit ihren Instrumenten. Dafür gab es von Adam auch ein dickes Lob: „You are really talented. I like you.“

Royal Republic

Royal Republic

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Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)

Exkursion zur „Second Stage“

Nach dem achten Song, „Like A Lover“, erloschen die Lichter im Saal und eine heitere Zirkusmusik hallte von der Bühne. Gespannt richteten sich alle Augen nach vorne, nur um einen Augenblick später festzustellen, dass sich die Band auf der anderen Seite des Schlachthofs eingefunden hatte. Da haben uns die Herren aus Schweden doch glatt ausgetrickst. Mit einem Lachen auf den Lippen präsentierte uns der Sänger die „second stage“.

Royal Republic

Royal Republic
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)

Eine Mundharmonika spielte die ersten Töne von „Boomerang“ an… bis es passierte: Die Country-Version des Hits verführte die Gäste, ihre häufigste Performance darzulegen – das Rudern. Wo am Boden geschwitzt wird, wird auf der Second Stage nur verwundert gelacht. „What’s up with the f*cking rowing in Germany“, war alles, was Adam zu sagen hatte, bevor er über die Anfänge der Band erzählte. Neben Bemerkungen zur „freundlichen“ deutschen Art und der Verbindung von Bassist Jonas zur Stadt Wiesbaden, war der Kern seiner Geschichte „einfach weitermachen, auch wenn es gerade schlecht läuft“.

Daraufhin folgte „Addictive“ als weitere Country-Interpretation, bevor der weite Marsch zur Mainstage anstand.

Vollgas in der zweiten Hälfte

Nach den ersten zehn Liedern war das Konzert noch lange nicht vorbei. Auch die zweite Hälfte wurde geprägt von Tanzeinlagen, vor und auf der Bühne, sowie in der Luft wirbelnden T-Shirts. Bevor sie den Hit „Tommy-Gun“ anspielten, entpuppten sich Royal Republic als eine Band, die der Menge freundlicherweise den Ablauf einer Zugabe erklärt. Tja – wie versprochen verließen die Herrschaften nach dem dreizehnten Song dann auch die Bühne.

Royal Republic

Royal Republic

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Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)

Ein besonderes Highlight in der folgenden Zugabe war das Cover von Lenny Kravitz‘ „Are You Gonna Go My Way“. Bei der Performance dieses Welthits erhielten die vier Schweden Unterstützung ihres Support-Acts Ko Ko Mo. Zu sechst feierten die Musiker eine irre Party auf der Bühne. Die Position am Schlagzeug wurde sich fair geteilt und auch die Stimmen harmonierten gemeinsam.

Nach insgesamt 90 Minuten schossen Royal Republic ihren Auftritt mit „Baby“. Von der Bühne wollten sich die Schweden dann aber doch nicht bewegen. Zum Abschied legten sie noch eine erschöpfte Karaoke-Session zu Bob Dylans „Men In Me“ ein. Bezaubernd.

Royal Republic
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Pia Böhl (piaboehl)

Hier die Tracklist zum Konzert in Wiesbaden

1. Fireman & Dancer
2. Getting Along
3. Rata-Tata
4. All Because of You
5. Stop Movin‘
6. Full Steam Spacemachine
7. Back From The Dead
8. Like a Lover
9. Boomerang
10. Addictive
11. Kung Fu Lovin‘
12. Underwear
13. Tommy-Gun
14. Anna-Leigh
15. The End
16. Are You Gonna Go My Way (Lenny Kravitz Cover)
17. Battery (Metallica Cover) / Ace Of Spades (Motörhead Cover)
19. Baby

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