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Live

Power Metal

Live bei: Powerwolf, HammerFall und Wind Rose in Stuttgart (11.10.2024)

Spitzhacke, Hammer und Kruzifix.

VON AM 20/10/2024

Nachdem unser saarländischer Powermetal-Mega-Export Powerwolf gerade erst in den Staaten für ausverkaufte Hallen gesorgt hat, steht nun das europäische Pendant zur Wolfsnächte Tournee 2024 an. Wieder einmal geht es für den heulenden Fünfer (und uns) in die Schleyerhalle in Stuttgart um sich eine Nacht lang den Dämonen der Nacht hinzugeben.

Wind Rose

Aber nicht nur haarige Dämonen sind in dieser Nacht zugegen, auch andere Kreaturen der Nacht. So betreten als Auftakt Wind Rose die Bühne. Als Herr der Ringe-inspirierte Zwergen-Band haben sie gerade in den letzten Jahren für einen kleinen Wirbel in der Szene gesorgt. Ihr gerade erst vor kurzem erschienenes Album „Trollslayer“ konnte insgesamt recht gute Kritiken einstecken, auch wenn die Band nicht unbedingt mehr zu bieten hat als ohrwurmige Refrains, die an Einfachheit und damit einhergehender Feier- und Trinkwut nicht zu überbieten sind.

Sowohl Bühnenbild als auch die Kleidung stimmen: Man fühlt sich sofort in die berühmte Mine hineinversetzt, in die uns Wind Rose mit ihrem Folk-Power-Metal hinabführen. Musikalische Highlights sind das neue „Rock And Stone“, dass die selbe Linie fährt, wie das abschließende Cover zur Zwergen-Hymne „Diggy Diggy Hole“, welche alle aufblasbaren Spitzhacken im Raum rhythmisch in die Luft hacken lässt. (Sollte man seine eigene vergessen haben, ist das kein Problem. Die Hacken werden als eigenes Merchandise der Band verkauft).

HammerFall

Heißt es nun HammerFall oder FallHammer? Dem ist sich die Band zwischendrin selbst nicht so ganz sicher (das gibt zumindest ein seeeehr gut gelaunter Joacim Cans vor). Während Wind Rose ihr Set nach guten 30 Minuten beendeten, verleibt sich das schwedische Powermetal-Urgestein ihr Publikum für das Doppelte ein.

Hammerfall 2024
Hammerfall 2024Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

Und egal ob man HammerFall an diesem Abend das erste Mal oder zum 50. Mal erlebt – die Herren gewinnen Song um Song und Ansage um Ansage das Publikum für sich. Angefangen mit dem heroischen „Avenge The Fallen“ von ihrem neuesten gleichnamigen Album, bis zur allseits bekannten Hymne „Hearts On Fire“ zum Schluss. Und obwohl die Herren nicht mehr unbedingt die jüngsten sind, hegen sie keine Scheu, in ihren glitzernden und funkelnden Bühnenoutfits das mehrstufige Bühnenbild hoch und runter zu rennen.

Hammerfall 2024
Hammerfall 2024Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

Ab und an wird von Gitarrist Oscar Drojak der berühmte und namensgebende Hammer geschwungen, oder die eigene quadratische Gitarre, als ebendieser visuell umfunktioniert. Die größte Stimmung erfüllt zu „Last Man Standing“ den Raum. Bereits mit dem ersten „I am the one“, übernehmen die Besucher den Refrain und hämmern mit ihren Fäusten in die Luft. So vergisst man schnell, dass der eigentliche Hauptact des Abends gerade noch auf dem Make-up-Stuhl sitzt.

Hammerfall 2024
Hammerfall 2024
Hammerfall 2024Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

Auftritt Headliner: Pyro, Pauken und Peng-Peng

Sicher sind Powerwolf bereits seit einigen Jahren einer der deutschen Vorzeigebands geworden, auch international. Sie haben alle großen Metal-Festivals geheadlined – was soll da noch kommen? Dennoch schafft es das Quintett auf dieser Tour wieder einen obendrauf zu setzen.

Das Bühnenbild, diesmal fast schon reduziert von seinen Elementen, hat seinen Höhepunkt in der riesigen, dreidimensionalen Video-Leinwand, welche das Backdrop ersetzt. Die Liebe zum Detail ist erstaunlich: Zu jedem einzelnen Song folgt eine eigene, animierte Videosequenz. Trotz dieses technischen Fortschritts wird noch auf die altbewährten Elemente wie das Weihrauch-Ritual der heiligen Heavy Metal-Messe zu Beginn des Konzerts gesetzt.

Powerwolf 2024
Powerwolf 2024
Powerwolf 2024 Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

Feuer frei!

Aber auch weitere neue Elemente treten zum Vorschein: Gleich zu Beginn wird Sänger Attila Dorn auf einem in der Luft stehenden Podest inszeniert, dass den Zeremonienmeister zur Performance des ersten Song des Abends „Bless ‚Em With The Blade“ wieder zu Boden bringt. Zum neuen Song „1589“ wird ein Scheiterhaufen auf der Bühne aufgebaut, auf welchem Keyboarder Falk Maria Schlegel dramatisch gefesselt und verbrannt wird. Generell ist Feuer heute Abend das vorherrschende Element und alle Besucher:innen mit genug Kohle, sich ein Front Of Stage-Ticket leisten zu können, müssen auf ihre Augenbrauen Acht geben.

Powerwolf 2024
Powerwolf 2024
Powerwolf 2024Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

Öfter mal fühlt man sich während des Konzerts an eine andere Band erinnert, die gerne mit dem Feuer spielt. Sei es gleich zu Beginn, als mehrere ohrenbetäubende Knalle ertönen, die händischen Feuerkanonen von Attila, der Sternenregen oder – das definitiv bei Rammstein geklaute, kreischende Raketen-Doppel, dass direkt über das Publikum vor- und wieder hinwegzieht. Sogar die imposante, mehrpfeifige Orgel brennt wenn die Wölfe „Amen & Attack“ performen; Statisten in Mönchskostümen schwengen brennende Klöppel, während sie auf ebenfalls brennende Tonnen einschlagen. Fast schon etwas zu viel des Guten ist die Performance zur einzigen Ballade des Abends: „Alive Or Undead“, bei der die Traversen gleichzeitig Feuer spucken, Schaum schneien und dann auch noch Funken regnen lassen.

Powerwolf 2024
Powerwolf 2024
Powerwolf 2024Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

Powerwolf: Eine Show mit Substanz

Dennoch kann man am Ende nicht behaupten, dass das ganze Brimborium von der Musik ablenken oder die Band ungreifbar machen würden. Ganz im Gegenteil sogar. Gerade die Tracks, die ganz ohne Spielerein auskommen und nur von sich selbst und der Interaktion mit dem Publikum leben, werden gefeiert, laut besungen und betanzt: „Demons Are A Girls Best Friend“, „Dancing With The Dead“, „We Drink Your Blood“ oder das neueste Stück „We Don’t Wanna Be No Saints“ sorgen für Hochgefühle vor und auf der Bühne.

Die Kinkerlitzchen und Diskussionen zwischen Attila und Falk, machen das Ganze nahbar und lassen das Podest von Attila, zum Ende des Konzerts nicht mehr ganz so hoch erscheinen, wie es vielleicht zu Beginn noch schien. Alles in allem ein wunderbarer Konzertabend, der höchstens von der stickigen Luft in der Location und der bis auf Anschlag gedrehten Anlage gestörte werden konnte. Dafür kann man aber beiweilen nicht die Band verantwortlich machen. Seien wir lieber froh für sie, dass sie mittlerweile diese Größe erreicht haben, mit der sie 15000 Menschen jegliche Körperflüssigkeiten abverlangen und die Musik so laut aufdrehen dürfen, wie sie wollen.

Powerwolf 2024
Powerwolf 2024
Powerwolf 2024Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

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