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DjentProgressive
Live bei: Polyphia in Köln (12.08.2019)
Langweiliges Progressive-Konzert mit blöden Gitarrendudes und ‘ner nickenden Crowd? Da seid ihr aber hier falsch. Da war das Rodarock gerade ...
VON
Julian Schmitz
AM 20/08/2019
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Langweiliges Progressive-Konzert mit blöden Gitarrendudes und ‘ner nickenden Crowd? Da seid ihr aber hier falsch. Da war das Rodarock gerade erst vorbei, da schleppte mich unser Fotograf schon zum nächsten Gig: Polyphia im MTC in Köln. “Pure Instrumentalmusik in dem kleinen Schuppen? Na das kann ja was werden” schoss es mir durch den Kopf; vielleicht war ich aber auch nur aufgrund von Müdigkeit und kaputten Knochen des Wochenendes ein wenig pessimistisch eingestellt.
An unserem Lieblingskeller angekommen, überraschte mich das Schild: „Ausverkauft“.
“Ausverkauft? Bitte was? Ne, das muss wohl von der letzten Veranstaltung sein.” Wie falsch ich doch lag. Nach einer Wartezeit füllte sich der Raum immer weiter, bis man dicht an dicht, aber nicht unangenehm nah aneinander stand. Beginnend mit einem Intro folgt direkt am Anfang Polyphias bekanntester (oder meistgeklickter) Song: “G.O.A.T.”
Und was soll ich sagen? Ich war direkt hin und weg. Der Sound war, jedenfalls weiter vorn, absolut erste Sahne, der Bass voll, die Gitarren tierisch genau zu vernehmen und das Drumset? Holla, vielleicht ist das aber auch meine einseitige Sicht als Drummer, aber dieses Playing und diese Wucht von Clay Aeschliman? Generell waren alle Musiker tierisch „on point“ und haben alles runtergezaubert. Verzeiht mir den Ausdruck, aber: Scheiße geil. Das ich nicht gesabbert habe, war wirklich alles.
Und das ging in JEDEM Song so. Jeden? Absolut. Die Menge rastete aus, es gab Crowdsurfer, die Leuten sangen die Gitarrenstimmen mit, wie die japanischen Crowds bei Arch Enemy Konzerten mitsingen… da fehlen mir wirklich die Worte, selten so ein energetisches Konzert erlebt.
Ihr wollt beim nächsten Konzert auch mal was mitsingen? Hier schonmal die perfekte Übung!
Ein Highlight waren, so doof das auch klingen mag, die kleinen Fehler: Da flog mal ein Stick durch die Gegend, hier musste mal ein Song neuangefangen werden… irgendwie hat der Umgang die Jungs auch so sympathisch gemacht; allein die Interaktion zwischen den Musikern, ein konstantes Gelache, Rumgeblödel und das in einer Atmosphäre, bei der ich mir nichts anderes als das MTC hätte wünschen können.
Zu den Songs: Polyphia ließ es sich nicht nehmen, all ihre Platten anzuspielen: Zunächst kamen ein paar Tracks (G.O.A.T., OD und Saucy) vom letzten Album “New Levels New Devils” (zu meiner Rezension geht es hier entlang) ; direkt danach gingen wir auf die “The Most Hated” EP, und danach? EIn wildes Sammelsurium aller Songs, mal aus EPs, mal aus dem Album “Renaissance”, mal vom “Muse”-Album. Will ich hier ne Setlist posten? Nope, das nimmt für mich immer den Spaß aus der Sache raus.
Was das Ende war? „Euphoria“. Und damn, ich war zufrieden. Wenn Polyphia bei euch in die Nähe kommen und ihr auch nur halbwegs mit der Musik anfangen könnt, gebt sie euch. Tut euch selbst den Gefallen.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Quinten Quist
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