Live
Pop-Punk
Live bei: Machine Gun Kelly in Köln (17.09.2022)
MGK & Friends zu Gast in der Stadt am Rhein.
VON
Hanna Wollny
AM 24/09/2022
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Bereits am Donnerstag reiste Machine Gun Kelly in Deutschland an und sorgte für viel Wirbel, als er ein Bild vor dem Kölner Dom postete.
Während bei einer Show der Nordamerika-Tour einer der Tourbusse mit Grafiti beschmiert worden war, pilgerten hierzulande tausende Fans in vollkommen friedlicher Absicht nach Köln, um eine Chance zu erhalten, den Rapper anzutreffen. Unverhofft kommt oft – ein deutsches Reality-Sternchen schaffte das, was sich die Fans wünschten. Marc Eggers (bekannt aus Formaten wie „teammates“ oder „Berlin Models“) war mit auf dem Foto zu sehen und löste online mit seinem Kommentar „Und mich nicht mal markiert…“ viel Gelächter aus.
Obwohl einige Fans bereits seit mehreren Stunden im Regen vor der Lanxess Arena in Köln warteten, füllte sich die ausverkaufte Arena eher schleppend. Grund dafür könnte die Wahl der Support-Acts sein. Während sich auf der USA-Tour von MGK unter anderem Größen wie Avril Lavigne, Willow Smith, Pvris und Travis Barker abwechselten, fiel die Wahl der Support Acts für die Europa Tour auf die eher noch unbekannten 44Phantom und Iann Dior.
44Phantom
Aller Anfang ist schwer. Pünktlich um 19:15 Uhr leitete 44Phantom die Show ein. Jedoch war der Start eher holprig. Neben einigen versemmelten Tönen hatte man das Gefühl, dass auch das Timing nicht zu seinen Stärken gehört. Nach dem 2. Song aber begrüßte er das Publikum, was ihm die anfängliche Nervosität nahm. Sowohl er als auch das Publikum tauten langsam auf. Der Sound wurde besser und auch die Band versuchte, gute Laune zu verbreiten. Mit seinem bekanntesten Hit „Problems“ verabschiedete er sich nach einer knappen halben Stunde bereits wieder und traf danach noch einige Fans zu einer Fotosession am Merchandise-Stand.
Iann Dior
Nach einer viertelstündigen Pause betraten Iann Dior und sein Gitarrist die Bühne. Mit dem Song „Live Fast Die Numb“ löste der 23-jährige direkt eine super Stimmung aus. Hier wurde schnell klar, dass er schon etwas mehr Bühnenerfahrung gesammelt hatte. Neben vielen ans Publikum gerichteten Ansprachen sorgte Iann Dior auch mit seinem Outfit für Aufmerksamkeit. Nachdem der Sänger bemerkt hatte, dass seine Winterjacke wohl doch zu warm gewesen war und er diese auszog, löste sich ein Band von seiner Hose. Als hätte man es nicht geahnt, stolperte er später darüber, stoppte das Intro des nächsten Songs und richtete seine Kleidung. Schließlich kam er zu seinem größten Hit „Mood“, der selbst die Leute auf den Rängen aus ihren Sitzen riss.
Als dann in der Umbaupause vor Machine Gun Kelly aus allen Boxen laut „Welcome to the Black Parade“ von My Chemical Romance ertönte und sich das Publikum überall singend in den Armen lag, war klar, dass es jetzt bald losgehen musste. Auch die langsam unbequemen, harten Sitze trugen wahrscheinlich dazu bei, dass das gesamte Publikum aufsprang, als Colson Baker alias Machine Gun Kelly die Bühne betrat.
Machine Gun Kelly
Zu Beginn wurde ein Video auf den riesigen Monitoren abgespielt. Man sah MGK in einer Kiste zwischen Styroporbohnen sitzen. Er telefonierte per Facetime mit einem Piloten (ebenfalls gespielt von ihm). Mit den Worten „I think the Internet put me in a box“ verkündete er das Thema der Show, welches sich durch den gesamten Abend zog. Danach richteten sich die Lightspots auf einen Helikopter, der über der Bühne hing. Während dieser bei vergangenen Shows über das Publikum hinweg durch die Hallen flog und Machine Gun Kelly einen spektakulären Auftritt ermöglichte, blieb dieser in der Lanxess Arena an Ort und Stelle. Er flog lediglich hoch und runter.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)
Spätestens als MGK ohne große Rede auf die Bühne lief, sein Geschirr an der Leiter des Helikopters fest machte, dann ein paar Meter hoch gezogen wurde und erst dann der erste Song begann, sollte jedem klar geworden sein, dass diese Inszenierung anders geplant war. Des Weiteren schien der Sänger kaum seine Augen aufhalten zu können. Ob er von den Lichtern geblendet wurde? Der Euphorie der Fans tat dieser Start aber keinen Abbruch. 18.000 Menschen sangen laut mit, als MGK seinen Auftritt mit „born with horns“ einläutete.
Der heimliche Star des Abends
Doch jemand anderes als Machine Gun Kelly wurde zum heimlichen Star des Abends. Die durch ihre YouTube-Videos bekannt gewordene Gitarristin Sophie Lloyd trat der Band passend zur aktuellen Tour bei und machte die Bühne schnell zu ihrer. Auch die Kamera, welche das Bild auf die Monitore übertrug, wurde offensichtlich von einem großen Lloyd-Fan bedient.
Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)
Als später im Set die Bandmitglieder einzeln vorgestellt wurden, konnte weder das „Seven Nation Army“-Solo des Bassisten Baze noch die Tatsache, dass Drummer Rook kurz mal mit geschlossenen Augen spielte, ihnen nicht annähernd soviel Applaus einheimsen wie das Gitarrensolo von Lloyd.
Doch zurück zum eigentlichen Main Act:
Baker bedankte sich bei seinen Fans, dass so viele von ihnen bereits morgens vor seinem Hotelzimmer gewartet hatten. Er erzählte, es sei das erste Konzert der Tour, das komplett ausverkauft gewesen sei. Danach zündete er sich einen Joint an und startete den Song „Drunk face“. Zu dem Song „Fake love don’t last“ erschien wieder Iann Dior auf der Bühne, dem im Backstage-Bereich anscheinend so kalt geworden war, dass er seine Winterjacke wieder angezogen hatte.
Machine Gun Kelly: „I think the internet put me in a box“
Danach machte Machine Gun Kelly singend einen Ausflug durch die Menschenmenge. Auch 44phantom durfte ein weiteres Mal mit auf die Bühne. Im weiteren Verlauf erschien eine riesige Gestalt mit einem Monitor anstelle des Kopfes, als Sinnbild für das Internet. Immer wieder sagte es Sätze wie „You should be in a box“ während die Band mit ihren Songs durch verschiedene Genres sprang. Beim dem Song „Floor 13“, welcher deutliche Metaleinflüsse zeigte, versuchte Baker eine Wall of Death einzuläuten. Nachdem das Publikum damit nicht ganz zurechtkam, öffnete sich zumindest ein kleiner Pit in der Nähe des Mischpults. Einige Lieder später unterbrach MGK das Konzert kurz. Ein Zuschauer war zusammengebrochen, woraufhin Baker nach den Sanitätern rief. Er gab dem Betroffenen seine Wasserflasche: “You can take my water, I’ll go for the drinks“.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)
Als der Betroffene sich wieder aufgerichtet hatte, ging es weiter. Der Computerkopf hatte sich inzwischen weiter aufgepumpt und sich mit den gleichen Worten erneut einmischte, hielt MGK eine Rede darüber, dass man es sich nicht zu Herzen nehmen sollte, was im Internet über einen erzählt wird. Nach weiteren Liedern sprach er darüber, dass er auch mit Chester Bennington mal auf Tour gewesen sei. Es folgte die Ballade „lonely“ in einer Akkustikversion.
Nach zwei Stunden Rap, Pop Punk,Metal und Hip-Hop brach die Internetfigur zusammen und Machine Gun Kelly beendete den Abend mit einem Song, den er „für seine Lady“ geschrieben hatte – „twin flame“
Setlist
born with horns
god save me
maybe
conert for aliens
drunk face
fake love don’t last (feat. Iann Dior)
drug dealer
ay!
don’t sleep, repeat (feat. 44Phantom)
mainstream sellout
more than life
die in california
floor 13
paper cuts
tickets to my downfall
kiss kiss
bloody valentine
roll the windows up
el diablo
WW4 / WWIII
Emo girl
glass house
lonely
why are you here
forget me too
make up sex
my ex’s best friend
Twin flame
Beitragsbild im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)
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