Live
AlternativePop-Punk
Live bei: KennyHoopla in Köln (20.06.2022)
Hervorragend investierte 20 Euro!
VON
Melanie Sauter
AM 28/06/2022
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Wenn man den Abend mit nur einem Wort beschreiben müsste, wäre vermutlich „madness“ das Richtige. KennyHoopla hat mit seinen tiefen Texten und punkigen Gitarrenriffs das Kölner Luxor zum Brennen gebracht.
LEVIN
Als Opening Act wurde der Münchener Emo-Rapper Levin mit auf die Tour genommen. Seine Musik erinnert ein wenig an die des verschiedenen Rappers Lil Peep. Mit viel Gefühl und harten Tönen hat er die Menge gut im Griff. Levin, der Bürgerlich Konstantin Molodovsky heißt, stellt sich dabei auch noch als überragender Entertainer zwischen den Songs heraus.
Seinen Song „Build to Decay“ kündigt er an mit dem Rat, ihn nicht auf Spotify zu hören. „Würde ich nicht empfehlen, da war ich noch ganz am Anfang.“ Levin kann vieles, auch Comedy.
KENNYHOOPLA
Um 21 Uhr ist es dann soweit. Der US-Rapper und -Sänger KennyHoopla betritt die Bühne unter begeistertem Grölen. Das Set wird mit „silence is also an answer//“ und dem ersten von vielen Moshpits eröffnet. Die Energie auf der Bühne ist mit den Händen greifbar und mit „survivors guilt//“ findet sich nach nicht einmal der Hälfte der Setlist die Stimmung auf einem vermeintlichen Peak.
Mit „dust//“ lässt KennyHoopla das Publikum durchatmen und schafft es die Menge auf eine emotionale Reise mitzunehmen.
Ein visuelles Highlight ist der crowdsurfende Kenny während die Menge sich vollkommen im Song „how will i rest in peace if i’m buried by a highway?//“ verliert.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)
„estella//“ feuert als letzten Song des Abend noch einmal richtig die Stimmung an. Unter tosendem Applaus verlässt Hoopla, alias Kenneth La‘ron, die Bühne und hat nicht mit der Beharrlichkeit der Kölner gerechnet. Laut Setlist ist keine Zugabe geplant. Das Publikum sieht das allerdings anders und schreit ihn förmlich zurück auf die Bühne. Erstaunt fragt er nach Songwünschen aus dem Publikum. „hollywood sucks//!“ schallt es mehrfach auf die Stage. „Thats not even my song!“ antwortet Hoopla überrumpelt und sichtlich überwältigt. „hollywood sucks//“ ist aus einem Feature mit keinem geringeren als Travis Barker entstanden.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)
Obwohl er bereits zu Beginn des Sets gespielt wurde, gibt Kenny nach und spielt unter Begeisterung der Zuhörer seine erste Zugabe die mit einer Verbeugung endet, bevor Hoopla ein weiteres Mal die Bühne verlässt. Die Menge stimmt „Seven Nation Army“ ein, um den Musiker erneut auf die Bühne zu bewegen. Mit Erfolg.
Er kehrt sichtlich erstaunt zurück. Das Publikum singt den Refrain von „how will i rest in peace if i’m buried by a highway?//“ an und nach kurzem Kampf mit dem ausgeschalteten Mikrofon steigt Hoopla mit ein und performed zum zweiten Mal diesen Abend seinen Debüt-Hit. Dabei lässt er es sich nicht nehmen und stürmt, ähnlich wie früher am Abend, in die Menge und feiert mit.
„Fuck that! We’re just gonna keep going“, schreit er in sein Mikro und gibt der Menge ein letztes Mal „estella//“.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)
„Das waren die besten 20€, die ich je investiert habe“, ruft ein begeisterter Zuschauer hinter mir. Die Menge ist außer sich und sichtlich erschöpft, genauso wie Hoopla, der sich augenscheinlich berührt und sprachlos feiern lässt. Mit den Worten „I‘m so bad at speaking, but my love is real“ verlässt KennyHoopla die Bühne ein letztes Mal.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)
Spätestens jetzt ist jedem im Raum klar, das KennyHoopla ein grandioser Musiker und Performer ist. Eines ist gewiss, das nächste Mal sieht man sich sicherlich nicht mehr in einer so kleinen Venue wieder. KennyHoopla hat das Potenzial, die ganz großen Bühnen zu spielen. Auf ein baldiges Wiedersehen.
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schaefer (Cat Eye Photography)
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