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MetalcoreNu Metal

Live bei: Infected Rain „The Devil’s Dozen“ Livestream (26.11.2021)

Inklusive Doku!

VON AM 06/12/2021

Modern Metal aus Moldawien. Gibt es nicht? Gibt es wohl! Für alle, die jetzt erstmal Google befragen müssten, wo Moldawien liegt: Die Republik Moldau (so der offizielle Name) liegt zwischen der Ukraine und Rumänien. Dort leben in etwa 2,6 Millionen Menschen, darunter auch Infected Rain. Genauer gesagt, vier der fünf Bandmitglieder, denn Sängerin Lena „Scissorhands“ lebt mittlerweile in den Vereinigten Staaten.

Pünktlich zu den einsetzenden verschärften Corona-Maßnahmen starten Infected Rain ein Streaming-Event und geben so einen guten Grund, einfach mal auf der Couch zu bleiben. Der eigentliche Anlass: Ihr 13-jähriges Bandbestehen und das zehnjährige Jubiläum ihrer Debütplatte namens „Asylum“. Gefeiert werden soll nicht nur mit einem Online-Konzert, sondern die Kombo liefert direkt auch noch eine Doku zur bisherigen Bandgeschichte ab.

Der Dokumentarfilm kommt mit einer Dauer von 146 Minuten daher. Ja, das sind knapp zweieinhalb Stunden Material. Hinzu kommen gut eineinhalb Stunden Show. Sitzfleisch und ein ordentlicher Biervorrat in greifbarer Nähe sind also angebracht, wer sich das volle Programm auf einmal geben möchte.

Infected Rain lassen ihre Bandgeschichte Revue passieren

Starten wir mit dem Dokumentarfilm. Darin gibt es keinen Sprecher, der durch die Geschichte führt. Vielmehr wird durch die Aneinanderreihung von aktuellen und eigens für den Film durchgeführten Interviews die chronologische Abfolge der Ereignisse nacherzählt. Hinzu kommen einige Aufnahmen, die im Laufe der Zeit von der Band entstanden sind – von ersten Live-Auftritten, im Studio oder auch on the road. Vor allem der fahrbare Untersatz spielte unter anderem durch Autounfälle eine große Rolle bei Infected Rain.

Das Konzept, die Leute selbst sprechen zu lassen, ist gut, kann auf Dauer aber auch anstrengend werden. Etwas ungewohnt ist außerdem, dass die Personen im Bild nicht namentlich vorgestellt werden, zum Beispiel durch Bauchbinden oder Ähnliches. Erst zum Schluss des Films werden zu den entsprechenden Personen die Namen und deren Funktion innerhalb der Band eingeblendet.

Wer die Band noch nicht gut kennt, wird dadurch einen Moment brauchen, um sich in den Erzählungen zurechtzufinden. Dennoch bietet die Doku interessante Einblicke und verrät neben Fun Facts auch emotionale Momente.

Viel Musik, wenig Gerede

Apropos emotional: Wirklich gerührt wirkte Fronterin Lena „Scissorshands“ auch am Ende des Konzerts, als sie ein paar Worte an die Fans vor den Bildschirmen richtet. Ansonsten spult die Truppe die insgesamt 21 Nummern der Setlist ohne weitere Kommentare, Ansprachen oder Unterbrechungen ab. Unter den Songs sind dabei sowohl Klassiker als auch Tracks, die Infected Rain selten live performen.

Infected Rain

Infected Rain

Infected Rain

Infected Rain
Bilder: Mirka.Moments

Die Truppe tritt auf einer schlicht gehaltenen Bühne auf, die mit einem großen Podest für die Drums bestückt ist. An der Erhöhung angebracht sind große Bildschirme und der Hintergrund besteht ebenfalls aus einer einzigen, dominanten Bildschirmwand. Teilweise springen die Bandmitglieder vom Podest auf den unteren Teil der Bühne, ansonsten läuft die Show in geordneten Bahnen ab. Selbst gegen Ende des Sets kommen weder Pyro noch Konfetti zum Einsatz.

Infected Rain

Infected Rain

Infected Rain

Infected Rain
Bilder: Mirka.Moments

Zu hören gibt es den typischen Infected Rain-Sound, der geprägt ist von den häufigen Gesangswechseln der Sängerin. Sie ist übrigens auch die einzige Person, die auf der Bühne auffällig gekleidet ist. Denn im Gegensatz zu ihren in Schwarz gekleideten Mitstreitern zieht sie den Auftritt in einem auffälligen Outfit in flammenden Farben durch. Während früher noch ein DJ mit von der Partie war, was wir auch in der Doku erfahren, kommt nun abseits der klassischen Metal-Instrumente Gitarre, Bass und Schlagzeug der Sound vom Band.

Infected Rain

Infected Rain

Infected Rain
Bilder: Mirka.Moments

Insgesamt können sich sowohl Konzert als auch Doku sehen lassen und bieten eine willkommene Abwechslung zum Alltag. Mit über vier Stunden Material kann es allerdings auf Dauer auch anstrengend werden. Interessant ist der Tiefgang in die Geschichte von Infected Rain aber allemal.

Setlist:

Pendulum
Mold
Endless Stairs
Black Gold
Serendipity
Dead Mannequin
Passerby
Lure
Storm
Stop Waiting
Dancing Alone
Me Against You
Enslaved By A Dream
Judgemental Trap
Freaky Carnival
Fool The Gravity
Orphan Soul
Peculiar Kind of Sanity
The Earth Mantra
Sweet, Sweet Lies
Taphephobia

Beitragsbild: Mirka.Moments

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