Live
Metalcore
Live bei: Ghøstkid Social Distancing-Show in Leipzig (10.07.2021)
Eine lang überfällige Live-Premiere.
VON
Juliane Staretzek
AM 13/07/2021
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Vergangenes Wochenende hat Sebastiab „Sushi“ Biesler a.k.a. Ghøstkid das erste Konzert seiner Social Distancing-Tour in Leipzig gespielt. Und Überraschung: Das ganze sogar ohne Distanz?!
Social Distancing ohne Distanz
Für jede Location gelten auf dieser Tour andere Bestimmungen. Der kleine, offene Innenraum der Leipziger Parkbühne wirkt perfekt gewählt. Das Publikum ist über Treppenstufen verteilt und man spürt die Aufregung der Besucher*innen. Es ist ausreichend Platz, die Venue auch nicht ausverkauft.
Als Vorband stehen Leave. auf der Bühne, die Leipziger haben diese Woche ihre neue Single „Abyss“ rausgebracht. Leider sitzt das Timing live nicht ganz und auch wenn die Texte gut ins Ohr gehen, reißt es das kleine Publikum nicht ganz vom Hocker. Die Leipziger Fanbase natürlich ausgenommen.
Mit Nebel und Dröhnen geht es los. Ghøstkid hält sich zunächst an die Reihenfolge des Selftitled-Albums und startet mit „Fool“. Die Lautstärke pendelt sich noch etwas ein. Die Outfits der Band: On fleek.
Während Bassist Stanni seinen komplett tattowierten Körper zur Schau stellt, verhüllt sich „Sushi“ in einen geblichenen Pulli und Netzstrümpfe unter der kurzen Hose. Auf der Bühne finden sich alte Lampen und Leuchtelemente mit dem „Wilde Kerle“-Biss, der sich auch auf den Hoodies vieler Zuschauer*innen findet.
Eine ungewohnte Normalität
Es wirkt unwirklich, als die Leute bei „Start a Fight“ anfangen rumzuspringen und das übliche Konzertgewusel entsteht. Man muss kurz zweimal hingucken, um diese „Normalität“ zu genießen. Während es die PA raushaut und man eine ungeplante Akustikversion des Songs zu hören bekommt.
„Sushi“ nutzt die spontane Pause, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, unterschreibt Shirts, Schuhe und alles, was sich in der ersten Reihe am Körper findet.
Ghøstkid feiert Live-Premiere
Die Setlist ist ausbalanciert – ruhigere Lieder folgen auf Ausraster. Klar ist, der Ghøstkid-Sound funktioniert auch live. Die Musiker wirken gut aufeinander abgestimmt und eingespielt. Doppelte Stimmspuren werden von Jappo an der Gitarre übernommen. Nur die Technik macht über den Abend ein paar Probleme.
Das Setting auf der Bühne ist düster und gemütlich: Kleine Lampen schmücken die verkleideten Boxen. Die vielschichtigen Klangpassagen, welche man vom Album gewöhnt ist, werden wirklich gut umgesetzt.
Nachdem man „this is a beautiful day to die“ gerufen hat und „Supernova“ auch ohne das Feature von Marcus Bischoff von Heaven Shall Burn einfach mal ein Brett ist, folgt mit „Zero“ auch schon der letzte Song des Abends und ist wirklich ein grandioses letztes Lied.
Das Publikum ruft klassisch nach der Zusage, doch „Sushi“ zuckt lachend mit den Schultern „Leute ich habe nur das Album. Aber mehr ist in Arbeit! Versprochen!“
Mit dieser Aussicht und einem wunderbaren Ohrwurm wird man gegen 22 Uhr in die lauwarme Sommernacht entlassen und fragt sich kurz, ob das gerade wirklich passiert ist.
Setlist:
Fool
Start a Fight
Sharks
Drty
You and I
Crown
This is not Hollywood
Supernova
Zero
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