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Live

Death MetalModern Metal

Live bei: Cypecore und League Of Distortion in Stuttgart (01.05.2024)

Modern Metal-Feierei.

VON AM 05/05/2024

Cypecore haben ein neues Album im Gepäck? Dies gilt es direkt auf seine Pit-Tauglichkeit und Headbang-Qualität zu prüfen! Ein weiteres Argument für einen Besuch der Show: Der Support-Slot, welcher von der nun nicht mehr ganz so jungen Modern Metal-Formation League Of Distortion mit Freuden übernommen wurde. Was uns im Wizemann in Stuttgart erwartete, lest ihr hier.

Cypecore und League Of Distorion laden zum Tanz am 1. Mai

Unglaublich aber es gibt sie noch: Die Konzerte mit dem klassischen doppelten Line-up Aufbau Support-Headliner, ohne Special Guests, ohne Festivalcharakter, ohne Wartezeit-Chichi. Einfach entspannt! So kommt es, dass man sich bei Ankunft auf dem Gelände des Wizemann-Areals in aller Ruhe noch ein Bier holen und alte Freunde begrüßen kann, bevor der Spaß um Punkt 20 Uhr beginnt.

Der entspannte Einstieg des Abends, der mit frühlingshaften Temperaturen und einem kleinen Biergarten-Entrée besticht, sorgt allerdings auch dafür, dass zum Auftakt des Support-Acts der Club-Bereich der Venue spärlich befüllt ist. Dies ändert sich mit den ersten Noten von „My Revenge“ und dem gehauchten „Are You Ready?“ von Frontfrau Anna Brunner allerdings schnell (gut, dass die Musik durchaus bis zum Biergarten dringt).

League of Distortion bringen den Wizemann auf Betriebstemperatur

Die 2020 gegründete Band, die bisher ein Album produziert hat, ist mit dieser vierten Support-Tournee noch dabei, sich zu etablieren und einem breiten Publikum zu präsentieren (vorab ging es bereits mit den Mittelalter-Rockern Kamelot, den Metalcore’lern Caliban, sowie der Glam-Formation Kissin‘ Dynamite auf Tour) und auch an diesem Abend darf sich die Gruppe um Exit Eden-Sängerin Anna Brunner alias Ace und Kissin‘ Dynamite-Gitarrist Jim Müller alias Arro über breiten Zuspruch in der hiesigen Cypecore-Community freuen.

League Of Distortion

League Of Distortion

League Of Distortion

League Of Distortion
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

Auch wenn es heute vielleicht nicht zu Circlepits und Moshereien kommt, taut das Publikum von Track zu Track mehr auf und verwandelt ihr anfänglich rhythmisches Kopfnicken bald in heftiges Headbangen und Pommesgabel-Huldigungen. Schuld daran trägt auch die Dynamik, die die noch junge Band auf die Bühne bringt: An den Gitarren und Bässen wird geheadbangt; Frontfrau Anna verteilt an jeder passenden Stelle High Kicks, räkelt sich für deepere Tracks („Solitary Confinement“) auf dem Boden und greift für die märchenhafte Debüt-Single „Wolf Or Lamb“ in die Kostümkiste.

Eine Band in Bewegung

Wer bereits auf einem Konzert der Jung-Rocker war, vermisst an diesem Abend womöglich das letzte Fünkchen Live-Action, was allerdings auch der kleinen Bühne und dem bereits vollzogenen Aufbau für den Headliner geschuldet sein dürfte. Dennoch darf sich jeder Leagonist von Konzert zu Konzert mehr über eine spielerische Dynamik zwischen den Bandmembern, eine immer energetischere und nach vorne gehende Klangwand und eine vereinnahmende Performance und Stimmgewalt von Anna Brunner freuen. So findet vor allem die brandneue und stark industriell-geprägte Single „My Hate Will Go On“ Anklang.

League Of Distortion

League Of Distortion

League Of Distortion

League Of Distortion

League Of Distortion
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

Wen die Gruppe an diesem Abend begeistert zurücklässt, darf sich auf die erste Headliner-Tour von League Of Distortion im Herbst freuen. Diese kündigt die Band nämlich im Rahmen der Cypecore-Sause nach und nach an. Der vollständige Terminplan steht dann voraussichtlich nach dem letzten Konzert der Tour am 11. März in Heidelberg fest.

Cypecore: Die Maschine dampft

Gegen 21.15 Uhr erheben sich dann die orange-leuchtenden Zeichen auf den Brustpanzern der Hauptband aus dem grünen Nebel der Bühne, was das nun vollständig erschienene Publikum in Begeisterungswogen versetzt. Das Mannheimer Electronic Metal-Projekt scheint auch hier in Stuttgart eine breite Fanschaft vorweisen zu können, denn direkt mit dem Einstieg des brandneuen „Neoteric Gods“ öffnet sich der erste Pit und mit dem von Warnsignalen eingeläuteten „This Is My Identity“ wandern die Fäuste in die Luft, Textsicherheiten werden unter Beweis gestellt und der Duft von Schweiß und Konzert-Ekstase legt sich über den Wizemann.

Cypecore

Cypecore

Cypecore

Cypecore
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

Der Auftritt der maschinell-gekleideten Cypecore-Member verläuft in aller Gewohnheit: episch, martialisch und robottig. Ob es den Kostümen oder schlichtweg dem Gesamtbild dient; die von vornerein eingenommenen Positionen auf der Bühne werden zu keinem Zeitpunkt verlassen. Es wird mit Gestik und Mimik gearbeitet aber in seiner reduziertesten Form. Zweimal entlockt die ausgelassene Stimmung Sänger Dominic Christoph alias Commander doch mal ein „Stuttgart, move!“; allerdings bleibt die Gruppe bis zum Ende ihrer Rolle als distanzierte und ernste Roboterartige treu.

Das Herz eines Terminators

Genau dieser Aspekt macht Cypecore allerdings zum Faszinosum, denn die Kunst, ohne Interaktion ein Publikum begeistern und anheizen zu können, beherrschen nur wenige. Von kompletter Emotionslosigkeit können wir allerdings auch nicht sprechen (viel mehr von einer guten Balance), denn oft werden mit lyrischen Komponenten und schwermütigen Clean-Vocals berührende Akzente gesetzt, die gerade in der Beziehung Mensch-Maschine ihr Ziel treffen.

Cypecore

Cypecore

Cypecore

Cypecore
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

Natürlich liegt der Fokus aber nicht darauf. Wenn es nicht gerade balladesk zugeht, zerlegen Cypecore ihr Publikum gnadenlos und mit aller Pokerface-Freude mit ihrem industriellen Metal(core?!): stakkatoartige Rhythmik und dampfende Beats, die Macht von gleich zwei E-Gitarren und die brüllenden Shouts von Christoph durchdringen Mark und Bein und ziehen mehr als jeder Wodka-Bull. Das I-Tüpfelchen im Gesamtkunstwerk stellen die zuckenden Lichtakzente der Strahler und Asteras dar, welche die Band rundum die nötige doomige Stimmung verleihen.

(K)ein Ende in Sicht?

Wie viele Nummern die Gruppe in ihrem ca. zweieinhalbstündigen Set unterbekommen hat, können wir nicht mehr genaustens angeben (jedenfalls sehr viele). Das Ende erscheint dann allerdings etwas holprig: Während „We Are One“ sich als vereinende Band-Hymne gibt und das Publikum nochmal dazu bringt, ihre Fäuste heroisch und im Gleichtakt in die Luft zu schlagen, zückt Christoph für ein letztes Aufbäumen zu „The Void“ für 30 Sekunden ein Nebelgewehr, das bis dato noch nicht zum Einsatz kam, und beendet den Abend mit einem mehr oder weniger sanften Mic-Drop. Dass dies aber wirklich das Ende markiert, wird dem Publikum erst bewusst, nach dem das gut zwei-minütige Klang-Outro beendet ist, die Band nicht wieder auf die Bühne tritt und das ozeanblaue Licht dem Gesamtlicht weicht. Ein unsanfter Ausklang für alle Besuchende – aber hey, alles für das Gesamtkunstwerk.

Cypecore

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Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Lisa Bressmer (lisa_brss)

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