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Live bei: Alter Bridge, Shinedown & The Raven Age in Köln (26.11.2019)

Musik der Extraklasse.

VON AM 28/11/2019

Am Dienstagabend herrschte im Kölner Palladium ausverkauftes Haus. Kein Wunder, denn Alter Bridge ließen sich zusammen mit Shinedown und The Raven Age in der Stadt am Rhein blicken. Ein Dreierpaket, das Freunde alternativer Rock- und Metalklänge an einem ungemütlichen Herbsttag auf jeden Fall vor die Haustür locken sollte.

Eins ist klar – Auch wer nur wegen einer Band an diesem Abend ins Palladium kam, hat sicherlich auch Gefallen an einer der anderen Acts gefunden.

The Raven Age

Eröffnet wurde der Abend pünktlich um 19 Uhr von The Raven Age aus London. Besucher von Rock am Ring dürfte die Band aus dem Jahr 2017 ein Begriff sein, denn dort trat sie in diesem Jahr auf. Es folgten sowohl einige Headliner-Shows als auch Support-Slots von bekannteren Bands, wie auch am vergangenen Dienstag im Palladium. Musikalisch gehen The Raven Age ungefähr in die gleiche Richtung wie Alter Bridge und Co., wenngleich die Musik ein bisschen „Core“-lastiger ist.

Die fünfköpfige Kombo heizte den bereits um 19 Uhr zahlreich anwesenden Gästen schon mal ordentlich ein. Sie lieferten 35 Minuten donnerndes Schlagzeug und eingängige Gitarrenriffs aus einer Mischung ihrer beiden bisherigen Studioalben. Erst in diesem Jahr erschien die aktuelle Platte „Conspiracy“.

Bei The Raven Age merkte man: Die Band hat noch ordentlich Spaß, an dem, was sie da machen. Und ganz ehrlich: Ordentliche Musik von talentierten Musiker, die noch mit Motivation und einer Menge guter Laune auf der Bühne stehen. Wie kann man einen Abend besser starten?

The Raven Age
The Raven Age
The Raven AgeFotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)

Shinedown

Mit dem Auftritt von Shinedown begann um 20 Uhr für einige Anwesenden bereits das Highlight des Abends. Die Band aus Florida kann schon auf 18 Jahre Bandgeschichte zurückblicken und kann demnach einiges an Bühnenerfahrung vorweisen. Und das merkte man.

In einheitlichem schwarz-gelben Outfit (Biene Maja und Willy hätten sicherlich Gefallen daran gefunden) eröffnete die Kombo um Frontmann Brent Smith ihr Set mit dem Song „DEVIL“, einem Song vom aktuellen Album „Attention, Attention“, das vergangenes Jahr erschien. Die zahlreich erschienen Fans waren vom ersten Track an textsicher am Start.

Sänger Smith reichte das Feeling auf der Bühne zum Kick-Off scheinbar nicht und bahnte sich bereits nach wenigen Minuten den Weg durch das Publikum zum Mischpult. Man erkannte ihn glücklicherweise gut an seinem Outfit mit den leuchtend gelben Streifen.

Shinedown
Shinedown
Shinedown
ShinedownFotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)

Es folge ein 50 Minuten andauerndes Set mit einer Mischung aus Songs der bisherigen sechs Studioalben, die Shinedown bis dato auf den Markt brachten. Die Band war also keinesfalls gekommen, um eine neue LP zu vermarkten oder schon mal die Werbetrommel für eine bevorstehende Platte zu rühren. Sie wollte einfach ihren Fans eine gute Show liefern. Und genau das gefiel den Fans.

Insbesondere die Songs „Monster“, „Second Chance“ sowie „Get Up“ und das Lynyrd Skynyrd-Cover „Simple Man“ stieß auf besonders großen Anklang bei den Fans.

Mit „Brilliant“ schlossen Shinedown ihr Set ab und der Song ist auch irgendwie bezeichnend für ihr Set. Ein „brillianter“ Special Guest einer anderen „brillianten“ Band.

Shinedown
Shinedown
Shinedown
ShinedownFotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)

Alter Bridge

Denn „brilliant“ sind Alter Bridge ja irgendwie schon auch ein bisschen. Die 2004 gegründete Band aus Orlando besteht aus wirklich herausragenden Musikern, allen voran Frontmann Myles Kennedy. Der Musiker, der gebürtig eigentlich Myles Richard Bass heißt, ist auch noch mit diversen Nebenprojekten beschäftigt. Erst vor kurzem brachte er allerdings mit Alter Brigde das Album „Walk The Sky“ auf den Markt, was insbesondere in unserer Rezension außerordentlich gut weg kam.

Anlässlich der Release begaben sich Alter Bridge nun mal wieder auf Tournee und durften auch in Köln am Dienstagabend ein ausverkauftes Palladium ihr eigen nennen.

In mehr als 90 Minuten gab die vierköpfige Band ein musikalisch ausgereiftes und technisch makelloses Set zum Besten. Insbesondere lieferten sie natürlich Songs ihres neuen Albums, doch auch einige Klassiker gaben Alter Bridge dem Publikum.

Letzteres hatte bis auf den letzten Platz im Palladium übrigens seinen Spaß. Interessant zu sehen war, dass in der Spanne zehn Jahre bis Ü-60 so gut wie jede Altersklasse vertreten war. Alter Bridge sprechen eben mehrere Generationen mit ihrer Musik an und wer kann das schon von sich behaupten?

Alter Bridge
Alter BridgeFotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)

Zwischendrin gab es mit „In Loving Memory“ auch eine Akustik-Einlage, in der Myles Kennedy nur mit der Gitarre begleitet wurde. Gänsehaut garantiert. Kennedy besitzt eine einmalige Stimme, die ihresgleichen sucht. Gefühlt sitzt jeder Ton und manchmal musste man sich doch fragen: „Singt der Playback?!“

Natürlich nicht, denn Alter Bridge wissen mit ihren Instrumenten (bzw. Stimmen) umzugehen. Die Bühnenshow litt zugegebenermaßen etwas darunter, wirkte die Performance doch manchmal etwas eintönig. Da halfen auch die LED-Wände und der gelegentliche „Bumms“ mit Nebelkanonen nicht viel. Doch wenn wir ehrlich sind, braucht gerade diese Band das ganze Drumherum auch einfach nicht.

Man kann sich auf das konzentrieren, was bei Alter Bridge wirklich zählt: Die Musik. Insbesondere der Evergreen „Open Your Eyes“ wurde natürlich vom Publikum lauthals mitgesungen, doch auch die Songs der neuen Platte saßen bereits bei den Fans.

Alter Bridge
Alter Bridge
Alter BridgeFotos im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Julia_Rocknrolla)

Myles Kennedy hatte übrigens am nächsten Tag Geburtstag und wurde 50 Jahre alt. Mit einem etwas verfrühten Geburtstagsständchen (hoffentlich bringt es ihm kein Unglück!) ging es in die Zugabe und anschließend ins Bett.

Bei Alter Bridge wird man einfach nicht enttäuscht und auch Shinedown und The Raven Age lieferten etwas, das man bei manchen Shows großer Bands doch etwas vermisst: Qualitativ hochwertige Musik und Musiker, die Spaß und Lust an dem haben, was sie machen.

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Köln ~ Thank You!! #WalkTheSkyTour

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