Band
Gorillaz
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Status: Aktiv
Gegründet:
Land: Australien
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Gorillaz sind das erfolgreichste virtuelle Bandprojekt der Musikgeschichte. 1998 von Damon Albarn (Blur) und dem Comic-Künstler Jamie Hewlett (Tank Girl) gegründet, verschmelzen die Gorillaz seit über zwei Jahrzehnten Pop, Hip-Hop, Electronic, Rock und Dub zu einem unverwechselbaren Sound. Die Band besteht aus vier animierten Charakteren: 2-D (Gesang, Keyboard), Murdoc Niccals (Bass), Noodle (Gitarre) und Russel Hobbs (Schlagzeug) – dahinter steckt ein ständig wechselndes Kollektiv von Gastmusikern unter Albarns Leitung.
Die Idee: Kritik an der MTV-Kultur
Die Idee zu Gorillaz entstand Ende der 90er in der gemeinsamen Londoner Wohnung von Albarn und Hewlett. Beide waren frustriert vom zunehmend oberflächlichen Musikfernsehen und wollten eine Band erschaffen, bei der die Musik im Vordergrund steht – nicht die Egos echter Musiker. Eine Cartoon-Band als Kommentar zur Popkultur – das war der Plan. Was als ironisches Projekt begann, wurde schnell ernst. Hewlett kreierte vier detaillierte Charaktere mit eigenen Biografien und Persönlichkeiten. Albarn komponierte Songs, die stilistisch breiter angelegt waren als alles bei Blur. Das Ergebnis war revolutionär: Eine Band ohne echte Gesichter, die trotzdem – oder gerade deshalb – authentischer wirkte als viele „echte“ Acts.
Der Durchbruch: Das Debütalbum
2001 erschien das selbstbetitelte Debütalbum „Gorillaz“, das sofort einschlug. Die Lead-Single „Clint Eastwood“ mit Rapper Del the Funky Homosapien wurde ein weltweiter Hit und erreichte in Deutschland Platz 8 der Charts. Der minimalistische Hip-Hop-Track mit seinem unvergesslichen „I ain’t happy, I’m feeling glad“-Hook definierte den Gorillaz-Sound: melancholisch, groovy, unkonventionell.
Weitere Singles wie „19-2000“ und „Tomorrow Comes Today“ festigten den Erfolg. Das Album verkaufte sich millionenfach, und die aufwendigen Musikvideos – vollständig animiert von Hewlett und seinem Team – wurden zu MTV-Dauerbrennern. Gorillaz hatten ihr Ziel erreicht: eine Band ohne Gesichter, die trotzdem Ikonen-Status erreichte.
Demon Days: Der kommerzielle Höhepunkt
2005 kam „Demon Days“ – und katapultierte Gorillaz endgültig in die Popkultur-Stratosphäre. Das Album ist düsterer, politischer und musikalisch noch vielfältiger als der Vorgänger. Mit Gastbeiträgen von De La Soul, MF DOOM, Neneh Cherry und Bootie Brown schufen Albarn und sein Team ein Meisterwerk.„Feel Good Inc.“ wurde zum größten Hit der Bandgeschichte und erreichte in Deutschland Platz 3, in Österreich und der Schweiz ähnliche Chartpositionen. Der Song mit seinem kontrastierenden Aufbau – düstere Strophen, euphorischer Chorus – und dem ikonischen Lachen ist bis heute ein Radio-Klassiker. „DARE“ mit Shaun Ryder war besonders in UK ein Nummer-1-Hit, auch in Deutschland lief der minimalistische Electro-Pop überall. „Demon Days“ verkaufte sich weltweit über acht Millionen Mal, gewann einen Grammy und zementierte Gorillaz als eines der innovativsten Musikprojekte der 2000er. Die Live-Shows – bei denen die Cartoons auf Leinwände projiziert wurden, während echte Musiker im Halbdunkel spielten – waren spektakuläre Multimedia-Events.
Kreative Pausen und Rückkehr
Nach „Demon Days“ wurde es kompliziert. 2010 erschien „Plastic Beach“, ein konzeptionelles Album über Umweltzerstörung mit Gästen wie Snoop Dogg, Lou Reed und Bobby Womack. Kritisch gefeiert, kommerziell aber weniger erfolgreich, markierte es eine künstlerische Weiterentwicklung. Songs wie „Stylo“ und „On Melancholy Hill“ wurden dennoch Fanfavoriten.
2011 folgte „The Fall“, fast komplett auf einem iPad produziert während einer US-Tour. Nach einer längeren Pause – angeblich wegen kreativer Differenzen zwischen Albarn und Hewlett – kehrten Gorillaz 2017 mit „Humanz“ zurück. Das politisch aufgeladene Album mit über 20 Gastmusikern (u.a. Vince Staples, Popcaan, Grace Jones) polarisierte, erreichte aber weltweit Top-10-Platzierungen.
Die produktive Phase: 2018 bis heute
Ab 2018 legten Gorillaz einen erstaunlichen Output hin. „The Now Now“ (2018) war fokussierter und persönlicher, „Song Machine, Season One“ (2020) ein innovatives Projekt mit monatlichen Single-Releases und Musikvideos. Mit Kollaborationen von Elton John über Beck bis zu slowthai zeigten Gorillaz ihre Relevanz über Generationen hinweg. 2023 erschien „Cracker Island“ mit Tame Impala, Thundercat und Stevie Nicks – ein weiteres Zeugnis von Albarns Fähigkeit, Zeitgeist und Experiment zu verbinden. Die Band spielte große Festivals wie Glastonbury, Coachella und war auch bei Rock am Ring zu Gast.
Legacy: Mehr als eine virtuelle Band
Gorillaz haben bewiesen, dass Konzept-Kunst und kommerzieller Erfolg keine Gegensätze sein müssen. Mit über 25 Millionen verkauften Alben und unzähligen Streams sind sie die erfolgreichste virtuelle Band aller Zeiten – und laut Guinness-Buch der Rekorde auch offiziell als solche anerkannt.Im DACH-Raum haben Gorillaz seit „Feel Good Inc.“ einen festen Platz in der Popkultur. Ihre Musik läuft im Radio, ihre Videos werden geteilt, ihre Live-Shows sind Events. Damon Albarn hat mit diesem Projekt nicht nur Blurs Schatten verlassen, sondern ein eigenständiges Universum geschaffen, das Musik, Kunst und Storytelling vereint. Gorillaz sind Beweis dafür, dass Innovation nicht mit Authentizität kollidieren muss – manchmal ist eine Cartoon-Band echter als die Realität.
Gorillaz auf Tour
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