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Kritik: Underoath – „Erase Me“

Ich habe mich selten auf etwas so sehr gefreut, wie auf das neue Underoath-Album. Seit 2010 und „Ø (Disambiguation)“ herrschte ...

VON AM 05/04/2018

Ich habe mich selten auf etwas so sehr gefreut, wie auf das neue Underoath-Album. Seit 2010 und „Ø (Disambiguation)“ herrschte Release-Stille um die Band, die mich in meinen Jugendjahren so sehr begleitet hat, wie kaum eine andere. Zwar kamen Underoath im Jahr 2015 zurück und verkündeten groß und breit „Rebirth Is Coming“ und 2016 folgte auch der erste Live-Auftritt. Doch an neue Musik konnte noch niemand so wirklich glauben. „Erase Me“, welches am morgigem Freitag erscheint, höre ich seit dem Erhalt des Musters in Dauerschleife.


Ein guter Auftakt für Underoath

Die US-Kapelle rund um Sänger Spencer Chamberlain hat bereits die Singles „On My Teeth“ und „Rapture“ rausgehauen. Zwei Bretter, die auch die Nummern zwei und drei der neuen LP darstellen.

Aber nicht so schnell, denn schließlich gilt: „It Has To Start Somewhere“. Und der ebenso betitelte Opener auf „Erase Me“ ist absolut kein Song, den man einfach übergehen sollte. Er gibt mir ein genaues Gefühl davon, was mich auf Album Nummer sechs erwartet. Er startet mit den gewohnt dumpfen Percussions und sphärischen Gitarrenklängen, die man von Underoath kennt. Auch der Gesang gibt mir als Fan das Gefühl, wieder zuhause zu sein.

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Der folgende Rest des Albums ist vollgepackt mit Songs, die mich darauf hoffen lassen, dass das Comeback der Jungs für längere Zeit anhält. Unglaublich energiegeladen, streckenwese extrem durchdacht und angenehm treibend spielen sich Underoath durch die elf Songs der neuen LP.

Nach den eben erwähnten bereits veröffentlichten Singles kommt mit „Wake Me“ ein eher ruhiger Song, der stellenweise dem Stil von Chiodos ähnelt. Natürlich dabei ohne die extrem hohe Stimme des Sängers. „Bloodlust“ ist durch seine chaotische Struktur ein Song, der wieder perfekt zu Underoath passt. Ruhige und fast schon ekstatische Parts wechseln sich ab und werden von einem treibenden Refrain umarmt.



Nummer sechs „Sing With You“ ist für meinen Geschmack kein herausstechender Song und wird in der letzten Minute etwas zu chaotisch, um ihn wirklich genießen zu können. Das Chaos würde ich allerdings allzu gerne mal live sehen und den Song schreibe ich auch nicht ab, denn er passt trotzdem sehr gut in das Gesamtbild der Platte.

Ein Highlight ist dagegen „Hold Your Breath“. Dieser Track kommt schön hart daher und explodiert als Klangentladung in meinem Zimmer. Absolute Empfehlung auf „Erase Me“.

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„No Frame“ braucht zwei Minuten, um sich aufzubauen und dann doch recht träge vor sich hinzufließen. Es ist schwer Songs wie diesen zu bewerten. Auf der einen Seite sind diese Songs so unverkennbar Underoath und brauchen dieses sphärische, alternative Meta-Gefühl und andererseits fragt man sich, wie weit das noch hörbar ist. „No Frame“ bewegt sich auf diesem schmalen Grad hart an der Grenze und schafft es durch einen grandiosen Abschluss doch noch zu befriedigen.



Außerdem folgt direkt danach mein persönliches Highlight auf dem Album: Nummer zehn heißt „In Motion“ und ist durchgehend energetisch. Hörempfehlung und mein Favorit.

Den krönenden Abschluss bildet „I Gave Up“. Ein Klavier in Begleitung von ruhigen Vocals leitet den letzten Song der LP ein. Auch hier dauert es über eine Minute, bis sich der Song aufbaut und Underoath ein letztes Mal alle Energie abfeuern.

Summa Summarum ist „Erase Me“ unverkennbar Underoath, so wie man es erwartet. Es gibt zwei, drei Songs, die man nur im Gesamtkunstwerk des Albums wirklich hören möchte. Ansonsten wird auch das neue Album der Band mich lange begleiten und immer wieder gespielt werden.

Wertung: 7.5/10

Band: Underoath
Album: Erase Me
Veröffentlichung: 06.04.2018

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