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Kritik: PARKWAY DRIVE – „IRE“

Kennt ihr dieses PARKWAY DRIVE-Gefühl? Ihr steht inmitten von Hunderten Leuten, die einen kennt man, die anderen nicht. Dann kommen ...

VON AM 26/09/2015

Kennt ihr dieses PARKWAY DRIVE-Gefühl? Ihr steht inmitten von Hunderten Leuten, die einen kennt man, die anderen nicht. Dann kommen diese fünf Jungs vom anderen Ende der Welt auf die Bühne und schon fühlt man sich zugehörig, als einen Teil der Masse, der heute Abend nicht fehlen darf. Dann kommen diese Songs, die man so sehr liebt, die einem mit einer so melodiösen Härte entgegen ballern, dass man sich einfach nur noch wohl fühlt. Die Location verlässt man schließlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht, einfach nur, weil es grad zur eigenen Gefühlslage passt. PARKWAY DRIVE haben Songs, ja sogar Hymnen für Ewigkeit geschrieben. Gestern feierten die Jungs den Release-Day ihres neuen Albums IRE. Wir sagen euch, was ihr von der neuen Platte der Australier erwarten könnt.

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Eins vorweg: Wer gedacht hat, dass die Jungs um Winston McCall (Frontmann der Band) eine gleiche oder eine zumindest ähnliche Schiene wie auf ihre vergangenen Alben fahren werden, sei gewarnt. Dieses Album hat mehr zu bieten, auch wenn dieses „mehr“ so manchem übel aufstoßen könnte.

Beim Durchhören des Albums wird schnell deutlich, was PARKWAY DRIVE bei der Entstehung von IRE im Sinn hatten: Was Neues schaffen, Grenzen austesten, sich selbst und die eigene Musik auf eine neue Ebene heben. IRE strotzt nur so von musikalischer Vielfalt. Hier findet sich alles: Metalcore, Hardcore, Nu-Metal Elemente, Rap-Parts und eine ordentliche Portion Achtziger. Ich kann schon gar nicht mehr aufzählen, an welche Bands ich so alles gedacht habe. Vor allem Winston testet auf diesem Album seine gesanglichen Fähigkeiten so extremst aus, dass man sich schon manchmal fragt: Ist das noch PARKWAY DRIVE? Ein gutes Beispiel ist hier „A Deathless Song“ ab Minute 1:00. Durch die Platte ziehen sich Sprechgesänge und Rap-Parts (und die manchmal durchaus flott). Winston macht hier mit seinen gesanglichen Ausflügen vor nichts und niemandem halt.

Die Platte ist gespickt mit sehr mystisch angehauchten Sounds, wechselt häufig von extrem harten zu ruhigeren Parts und wirkt um einiges tragender als seine Vorgänger. Mal groovt es dann wieder, mal klingt es traurig, mal nachdenklich. Und dann sind sie wieder da, die PARKWAY DRIVE, die wir kennen.

Auch vor Gitarrensoli wird hier nicht mehr halt gemacht, wobei ich diese echt sehr passend finde, auch wenn jene für manche verboten werden sollten. Zudem scheuen sich die Jungs aus Byron Bay nicht davor, mit einigen Sounds aus den Achtzigern zu spielen. Mein Dad z.B. ist großer Fan der SCORPIONS und ich meine eine entsprechende Inspiration festgestellt zu haben. Aber macht euch keine Sorgen, es gibt auch noch genau die PARKWAY DRIVE-Momente, die man als Fan so sehr braucht. Gebt euch hierfür vor allem „Sound Of Violence“, „Dying to Believe“, „Fractures“ oder „Vice Grip“. Hier findet sicherlich jeder seinen Song/Part. Wie aber bereits oben beschrieben, ist dieses Album ein bunter Mix aus verschiedenen und vor allem zum Teil „vergangenen“ Genres, gepaart mit einem modernen Metalcore-Sound. Einflüsse von z.B. RAGE AGAINST THE MACHINE, ja sogar Bands wie SEPULTURA oder auch Nu-Metal Bands wie POD oder auch LIMP BIZKIT und LINKIN PARK (Bsp. „Bottom Feeder“ ab Minute 3:10) sind unüberhörbar. Aber wen stört das schon, solange es gut klingt.

Fazit: Dieses Album ist für mich ein Meilenstein, was die Innovation angeht. PARKWAY DRIVE gehen ganz neue Wege in ihrer persönlichen und musikalischen Entwicklung und ich bin mega gespannt, wie die neuen Songs live zünden werden.
Vielen werden die Jungs mit ihrem neuen Sound vor den Kopf stoßen, ich finde diese Weiterentwicklung einfach nur gut und nachvollziehbar und freue mich, dass die Jungs diesen Weg gegangen sind. Und wer den alten Kram halt lieber mag, hört halt diesen.

In diesem Sinne: 08/10.

Tickets für die anstehende Tour bekommt ihr hier!

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Band: Parkway Drive

Genre: Metalcore/Hardcore
Titel: IRE
Songs: 11
Release: 25. September 2015
– Jonas Happel

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