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PANIC! AT THE DISCO: So war die ausverkaufte Show in Köln!

Draußen ist es mittlerweile schon wieder richtig usselig geworden und es herschen Temperaturen um den Nullpunkt; was sich aber am ...

VON AM 13/11/2016

Draußen ist es mittlerweile schon wieder richtig usselig geworden und es herschen Temperaturen um den Nullpunkt; was sich aber am Donnerstagabend im Kölner Palladium abspielte, ließ einen aber alles andere als kalt.

PANIC! AT THE DISCO waren zu Gast und meine Erwartungen hoch.Der Großteil des Publikums hatte sich bereits in der Halle zusammengefunden, als pünktlich um 20 Uhr Supportact TIGERTOWN den Abend eröffneten. Weither aus Sydney, Australien reisten sie an, um uns Elektropop vom feinsten zu bieten. Zwar erinnerten sie mich stellenweise sehr stark an die englische Band CHVRCHES, trotzdem stimmten sie mich persönlich nur eher schleppend auf den Abend ein. Verglichen mit dem was nach ihnen folgte, wirkte es auf mich leider etwas monoton. Aber gut, das ist eben auch Geschmackssache und TIGERTOWN werden nichts desto trotz mit Sicherheit neue Fans gefunden habe. Nach ihrer halbstündigen Einlage huschten sie auch schon wieder von der Bühne und machten Platz für den großen Act des Tages auf den alle sehnsüchtig warteten.

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Jeder kennt diesen kleinen Adrenalin-Kick, den man bekommt, wenn das Licht gedimmt wird und die große Lieblingsband endlich vor einem auf der Bühne steht und live performt. Heute war es nochmal ganz besonders stark. Ich höre die Band um Sänger Brendon Urie schon seit Jugendzeiten; damals, als das alles noch so cool war mit den ganzen „Emos“ und so. Eine Band, mit der damals alles angefangen hat und sich bei mir alles langsam aber sicher in Richtung Rock-Musik entwickelte. Zwar hatte ich dieses Jahr schon mal kurz die Ehre, sie ein paar Lieder bei ROCK AM RING zu sehen, aber so eine Headliner-Show ist dann ja doch nochmal was anderes! Ein großartiges Bühnenbild gab es allerdings nicht. Nichtmal ein Banner hing hinter dem Set. Lediglich zwei kleine LED-Wände links und rechts auf der Bühne bildeten den Aufbau. Großartig etwas vermisst hat man trotzdem nicht. Auch wenn ich, wie eben gesagt, diese Las Vegas Jungs schon lange feier und die alten Lieder sehr schätze: Death Of A Bachelor ist für mich das Album des Jahres. Es ist ein Album das nicht langweilig wird, ich kann es mir immer wieder anhören und finde jedes Mal aufs neue eine coole, interessante Stelle. Bereits seit Januar auf dem Markt wurde es jetzt endlich Zeit es dem deutschen Publikum live zu präsentieren. So war die heutige Setlist für mich ein Träumchen. Gut dreiviertel der Lieder waren von den letzten beiden Album Death Of A Bachelor und Too Weird To Live Too Rare To Die (Release 2013).

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Ich war schon auf sehr vielen unzähligen guten Konzerten, trotzdem freut es mich jedes Mal, wenn mich eine Band mit ihrer vollen Energie mitreißt! Verschnaufspausen gab es heute kaum; jeder Song animierte zum Mitsingen und vor allem Mittanzen. Selbst Queens‘ Bohemian Rhapsody, welches extra für den Film Suicide Squad gecovert wurde, fand heute Platz im Programm. Um ehrlich zu sein, könnte ich mir kaum eine bessere Band vorstellen, die dieses Lied so wunderbar interpretieren wie PANIC! AT THE DISCO.

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Allgemein: Brendons‘ Stimme ist nahezu perfekt. Seine Range reicht tiefen Basstönen bishin zu einer zwar sehr hohen, aber dafür kontrollierten Kopfstimme, mit welcher er dem ein oder anderen Song nochmal das gewisse Etwas verlieh und mir automatisch Gänsehaut bereitete. Das Energiebündel gab alles, nicht nur stimmlich. Er lieferte sich ein Drumduett mit seinem Bandkollegen, sprang von A nach B, übte ein paar Backflips aus und war einfach nicht platt zu kriegen. Einziger Minuspunkt für mich: es fand relativ wenig Austausch mit dem Publikum statt. Man muss ja keine komplette Monologe führen, aber ab und zu mal kurzer Smalltalk, finde ich dann doch ganz nett.

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Evergreens wie „I Write Sins Not Tragedies“ oder „The Ballad of Mona Lisa“ durften natürlich nicht fehlen und wurden lauthals vom textsicheren Publikum mitgesungen. Ein politisches Statement setzte die Band bei und durch den Song „Girls/ Girls/Boys“, bei welchem Brendon die Regenbogenflagge über sein Mikrofon hisste (Vielleicht gerade in diesen Tagen nochmal mehr von Bedeutung). Nach gut einer Stunde und 15 Minuten war das ganze Spektakel auch schon wieder vorbei und der Abend wurde mit Glitzerkonfetti beim letzten Lied „Vitorious“ glorreich beendet. Witzigerweise kam es mir ganz nicht so kurz vor. Ich hätte die Setlist vielleicht noch um die beiden Songs „New Perspective“ und „Lying Is the Most Fun a Girl Can Have Without Taking Her Clothes Off“ erweitert. Aber ansonsten war es für mich ein absolut gelungenes Konzert von einer Band, die ich mir gerne ein weiteres Mal angucken würde und auch jedem wärmstens ans Herz legen kann.

Nochmal: Meine Erwartungen waren hoch. Aber ich denke ich brauche es nicht extra zu betonen, dass sie definitiv erfüllt wurden. Müsste ich dem Konzert eine Bewertung geben, wären es in diesem Fall neun von zehn Punkten. Nicht ganz perfekt, aber nah dran.

Bericht: Julia Strücker
Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Cat Eye Photography

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