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Live bei: THE GHOST INSIDE in Berlin!

Ende des letzten Jahres war es endlich soweit: THE GHOST INSIDE veröffentlichten ihr neues Album „Dear Youth“. Nachdem die erste ...

VON AM 29/04/2015

Ende des letzten Jahres war es endlich soweit: THE GHOST INSIDE veröffentlichten ihr neues Album „Dear Youth“. Nachdem die erste gleichnamige Singleauskopplung mit einem offiziellen Video bereits seit September die Ungeduld unter den Fans auf ihre neue LP in das Unermessliche steigerte, gab es eine vorweihnachtliche Bescherung für Anhänger der Band bereits im November. „Dear Youth“ und zehn weitere Tracks zauberten jedem Zuhörer ein Lächeln ins Gesicht und erfüllten die Erwartungen an den Nachfolger des gefeierten „Get What You Give“ aus dem Jahr 2012. Nur die Europa-Tournee ließ auf sich warten. Bis jetzt.

In diesem Monat erhörte der Hardcore-Gott endlich unsere Gebete und schickte die Jungs aus LA auf das europäische Festland. Nach einem spanischen Intermezzo mit SICK OF IT ALL zog es die Musiker um Frontmann Jonathan Vigil nach Mitteleuropa. Hier lieferten sie bis dato auf dem Impericon Festival in Zürich, Oberhausen und Wien an der Seite vieler weiterer bekannter Metal- und Hardcoregiganten eine grandiose Show ab. Während Impericon den daheimgebliebenen Fans durch die separat veranstaltete Progression Tour die Möglichkeit gab, einen Großteil der Bands auch abseits vom Impericon Festival in ihrer Stadt zu erleben, entschieden sich The Ghost Inside für eine eigene Tour abseits des Impericon-Rummels. Und so verschlug es sie am 28. April schließlich in den Berliner C-Club. Aber selbstverständlich wurde die hungrige Meute an diesem Abend nicht gleich auf den US-Headliner losgelassen. Den Anfang machten zunächst BURNING DOWN ALASKA.

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Mehr als pünktlich fing die Band aus dem beschaulichen Recklinghausen um kurz vor 8 in einer noch mäßig gefüllten Venue an, die Zuschauer anzuheizen. Ihr Mix aus Melodic Hardcore und Metalcore stieß hier jedoch unverdientermaßen auf wenig Gegenliebe. Die fünf Musiker, die in diesem Jahr mit „Values & Virtues“ ein respektables Debütalbum mit neun packenden Songs veröffentlicht haben, gaben in 30 Minuten alles, das Publikum zum Mitmachen zu animieren. Während sich der C-Club zunehmend füllte, spielten sie eine Mischung ihrer neuen Tracks – darunter der Song „Clockwork“, bei dem viele Zuschauer die Line „The Best Of Me“ mitgröllten. Nach diesem vermeintlichen Highlight ihres Auftritts stellte eine winzige Wall of Death einmal mehr klar: die Meute will den Headliner! So verabschiedeten sich die Recklinghausener schließlich um kurz vor halb 9 wieder erhobenen Hauptes. Damit hieß es bereits ab 20.45: Bühne frei für NASTY!

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Die deutsch-belgische Beatdown-Truppe, die zuletzt im März auf der Taste of Anarchy-Tour in Berlin Halt machte, lieferte an diesem Abend erneut eine kompromisslose Mischung aus Klassikern und Tracks von ihrem neuen Album „Shokka“, welches ebenfalls erst in diesem Jahr veröffentlich wurde. Wie im Vorfeld zu erwarten war, bestand der Moshpit schon sehr bald aus einigen Personen der Marke „Violent Dancer“.

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Die mit den Armen umherrudernden und in alle Richtungen tretenden Personen (Erinnerungen werden wach an den komischen Typen in der Grundschule, der seine Aggressionen einfach nicht kompensieren konnte) stachen aus der Masse der eher gemäßigt wirkenden Fans hervor, die bewusst einen Sicherheitsabstand zu dieser Sorte von NASTY-Anhängern einhielten. Der Sänger Matthias stellte zwischendurch in einer obligatorischen Rede noch einmal klar, dass es im Hardcore egal ist, wo jede einzelne Person herkommt und dass in der Szene jeder gleich ist. Na, vielen Dank für diese neue und originelle Information! So kurz wie jedes Album der Band war auch ihr Auftritt, weshalb sie bereits nach knapp 30 Minuten Hardcore Punk-Action und unter respektablem Applaus von der Bühne verschwanden. (Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel spiegelt die eigene Meinung des Autoren und nicht die von MoreCore.de wieder.)

Um 21.40 und damit erneut früher als ursprünglich angesagt war es soweit: THE GHOST INSIDE standen in den Startlöchern! Fans fragten sich im Vorfeld, wie die Gruppe nun wohl auftreten würde, nachdem erst im Januar der Gitarrist Aaron Brooks die Hardcore-Helden verließ und der Frontmann Jonathan Vigil damit als letztes Gründungsmitglied in der Band verblieb. Würden sie auch einige ältere Songs spielen oder sich auf ihr neues Album „Dear Youth“ konzentrieren? Doch sobald sie die Bühne enterten, gehörten solche Gedanken der Vergangenheit an.

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Mit „Between the Lines“ als Startsong war sofort klar: hier kommen auch Fans der älteren Tracks auf ihre Kosten! Es folgte ein wohlverdienter Ausnahmezustand im C-Club, die Fans rückten nach vorn, die Massen bewegten sich und feierten ihre Band. „Dear Youth“ ließ selbstverständlich nicht lange auf sich warten und riss die Zuschauer bereits als nächstes Lied mit. Dank der verhältnismäßig zahlreich vorhandenen clean Vocals konnte hier jeder mitsingen, der das Album seit dem letzten Jahr gehört hat.
Typisch für THE GHOST INSIDE spielten sie nicht nur ihre Songs herunter, sondern suchten auch den Kontakt zum Publikum. Frontmann Jonathan erzählte, dass sie zwischen den Impericon Festivals nicht auf der faulen Haut liegen, sondern ein paar Clubshows spielen wollten. Na Gott sei Dank!

Die Amerikaner benutzten die Formel „Songs aus sämtlichen Alben“ weiter und knallten Klassiker wie „Unspoken“ und „The Great Unkown“, aber auch das neue „Out of Control“ erfolgreich den Massen entgegen. Auch der Band war der Spaß anzusehen – Sänger Jonathan konnte sich bei den Zuschauern nicht genug bedanken, wobei er nicht nur mit „Danke“ und „Dankeschön“, aber auch einigen Schimpfwörtern seine elementaren Deutschskills unter Beweis stellte. Der Opener „This Is What I Know About Sacrifice“ vom 2012er Album „Get What you Give“ und die brandneuen Tracks „Outlive“ sowie „Move Me“ sorgten für den endgültigen Abriss im C-Club. Ob es wohl einen Bauinspektor gibt, dem bewusst ist, was für Belastungen solche Gebäude aushalten müssen, wenn sie für die moshende Öffentlichkeit freigegeben werden? Für THE GHOST INSIDE können die vier Wände jedenfalls nicht stabil genug sein, denn beim anschließenden „Faith or Forgiveness“ blieb im Circle Pit kein Stein auf dem anderen.

Es folgte ein mittelschwerer Schock: Jonathan streckte drei Finger nach oben – nach drei weiteren Songs sollte also Schluss sein. Das konnte es doch nicht schon gewesen sein? Der Trend zu frühen, aber auch recht kurzen Auftritten, schien sich an diesem Abend fortzusetzen. Während Jonathan in den Sicherheitsbereich der Security kletterte und den Hardgesottenen in der ersten Reihe so nahe war wie noch nie, spielte die Band mit „Thirty Three“, „Mercy“ und „Dark Horse“ die vermeintlich letzten Lieder, die zwar den C-Club zuverlässig zum Beben brachten, aber den Durst der Zuschauer noch nicht gestillt hatten. Aus diesem Grund verlangten die Fans verständlicherweise „One more song!“ und ihre Rufe blieben nicht lange unbeantwortet.

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Mit ihrem 2015er Album-Opener „Avalanche“ gab die Band eine Zugabe, bei der noch einmal eine Stimmung wie zum Anfang aufkam und die vom starken „Engine 45“ des vorherigen Albums schließlich einem glorreichen Konzertende entgegengetragen wurde.
Und so verließ die gesättigte, durchgeschwitzte und glückliche Meute den C-Club mit dem Lächeln, das sie auch beim erstmaligen Hören von „Dear Youth“ gehabt haben dürfte. Wenn man THE GHOST INSIDE an diesem Abend einen Vorwurf machen kann, dann höchstens, dass ihr grandioser Auftritt um 22.30 und damit bereits nach 50 Minuten vorbei war. Ansonsten kann sich jeder auf die noch anstehenden Konzerte der Amerikaner in diesem Sommer freuen, darunter sämtliche Impericon Festivals, zahlreiche Clubshows in Mitteleuropa (darunter auch als Support-Act für A DAY TO REMEMBER in Münster) sowie bei Rock am Ring und Rock im Park. MoreCore.de empfiehlt: hingehen! – Sebastian Beiler, 29.04.2015

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