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Live bei: THE AMITY AFFLICTION in Berlin!

Im Berliner Alternativ-Club Astra versammelten sich am Abend des 15. Dezember Hardcore-Fans, Szene-Kids und Kuschelcore-Enthusiasten, um WAGE WAR, STRAY FROM ...

VON AM 19/12/2016

Im Berliner Alternativ-Club Astra versammelten sich am Abend des 15. Dezember Hardcore-Fans, Szene-Kids und Kuschelcore-Enthusiasten, um WAGE WAR, STRAY FROM THE PATH, NORTHLANE sowie THE AMITY AFFLICTION live zu sehen. Circle Pits und Crowdsurfer waren bei diesem Lineup ebenso vorprogrammiert wie ein Meer aus Feuerzeugflämmchen – Abwechslung pur also.

Klar war jedoch auch, dass die Show an diesem Abend nicht ausverkauft war. Das machte sich bereits bei dem Opener WAGE WAR bemerkbar. Die Jungs aus Florida sorgten um 19:30 für einen unterhaltsamen Start in die Nacht, während der Konzertraum allenfalls zu einem Drittel gefüllt war.

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Die sympathische Truppe, die erst kürzlich bei uns im Interview war, hatte in 30 Minuten genug Zeit, nahezu alle Songs ihres Debütalbums „Blueprints“ darzubieten, das sie vor gut einem Jahr veröffentlicht haben.

Richtig gute Stimmung kam im Anschluss mit STRAY FROM THE PATH auf, die erst im Januar zuletzt auf Tour waren und dabei auch in Berlin einen Zwischenstopp einlegten. Das gab Stray-Sänger Drew York und seinen Kollegen die Möglichkeit, die Herzen der Fans an diesem kalten Winterabend nicht nur mit aktuellen, sondern auch älteren Tracks zu wärmen. Nach „Outbreak“ und „Badge & A Bullet Pt. II“, die auf der 2015er Scheibe „Subliminal Criminals“ zu finden sind, kam dementsprechend älteres Repertoire wie „Black Friday“, „Negative and Violent“ und „The House Always Wins“ zum Zug.

Stray From The Path in Berlin

Der quirlige Frontmann stand keine Sekunde still und legte in den nächsten 30 Minuten wahrscheinlich die größte Strecke aller im Club Anwesenden zurück. Inmitten ihres Auftritts lud Drew das bereits ordentlich aufgeheizte Publikum dazu ein, im nächsten Musikvideo der New Yorker Band vorzukommen. Die einzige Voraussetzung: ordentlich crowzudsurfen, während eine Kamera draufhielt.

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Auch Drew selbst zierte sich wenig und kletterte zwischenzeitlich auf den ersten Reihen umher, während ein Circle Pit nach dem anderen Berlin Friedrichshain zum Beben brachte. Mit dem aktuellen Song „Frist World Problem Child“ ging schließlich ihr packender Auftritt zu Ende.

Etwas schwerfälliger starteten dann schließlich NORTHLANE in den Abend. Obwohl sich Sänger Marcus Bridge nach mittlerweile etwa anderthalb Jahren sehr gut in die Band eingefunden hat, die Australier wie wenig andere Metalcore-Kapellen für garantiert gute Live-Konzerte stehen und Drummer Nic Pettersen sowie Gitarrist Jon Deiley mit ihrem Outfit – bestehend aus Kutte und Mundschutz – garantiert für Aufmerksamkeit sorgten, stellte sich ihre Songauswahl an diesem Abend zunächst als wenig optimal heraus. Das lag vor allem an „Rot“ und „Leech“, die ersten beiden performten Lieder, die zwar gute Stücke sind, aber einfach weniger mitreißen als das ältere Material der Gruppe.

Northlane in Berlin

Mit dem folgenden „Dispossession“ von der 2011er LP „Discoveries“ erwachte das Publikum schließlich zu neuem Leben und feierte die Jungs, als ob es kein Morgen gäbe. Es war wohl ein Glücksfall, dass mit „Transcending Dimensions“, „Aspire“, „Worldeater“, „Masquerade“ sowie „Quantum Flux“ im Anschluss ausschließlich ältere Tracks der Band zu hören waren, die für tolle Atmosphäre und viel Bewegung unter den Zuschauern sorgten. Selbst STRAY FROM THE PATH-Frontmann Drew ließ sich im roten Hoody noch einmal auf der Bühne blicken und übernahm für einige Textzeilen das Mikrofon. NORTHLANEs aktuelles Album „Node“ durfte lediglich für den letzten Song „Obelisk“ noch einmal herhalten.

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Kurz nach 10 war die Zeit für den Headliner des Abends gekommen: THE AMITY AFFLICTION. Die Australier hatten vor etwa einem Jahr zufällig in der gleichen Location gespielt, damals allerdings noch für ein volles Haus gesorgt. An diesem Dezember-Abend war das Astra jedoch allenfalls zu zwei Dritteln gefüllt. Ob das an dem stark durchschnittlichen Album liegt (wir berichteten), das Frontmann Joel Birch und seine Kumpanen im August veröffentlicht haben, oder an einer allgemeinen Übersättigung bei den Fans, ist schwer zu sagen. Die Zuschauer, die es in dieser Nacht dennoch zu der Show geschafft haben, hatten allerdings sichtlich Lust auf THE AMITY AFFLICTION und ließen sich nicht vom Ausfall des von psychischen Problemen geplagten Stamm-Drummers Ryan Burt (für den FUNERAL FOR A FRIEND-Schlagzeuger von Casey McHale einsprang – wir berichteten auch hier) oder den mittlerweile öffentlich bekannten Depressionen von Frontmann Joel irritieren. Ganz im Gegenteil: In den folgenden 65 Minuten waren die Fans für jeden Singalong, alle Wall of Deaths und sämtliche Circle Pits zu haben, die die Band von den Zuschauern forderte.

The Amity Affliction in Berlin

Wer jedoch genau hinhörte stellte fest, dass die Shouts von Sänger Joel und seinem Kollegen Ahren Stringer, der bei THE AMITY AFFLICTION Bass spielt und normalerweise für die vielen cleanen Vocals zuständig ist, mehr als einmal nicht richtig saßen. Überhaupt war das nicht der Abend von Joel Birch, der sichtbar dünner wirkte und sich nur selten hervortat.

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Die Truppe griff in ihrer Setlist überraschenderweise auf überwiegend ältere Songs zurück – eine Folge der Kritiken zum aktuellen Album „This Could Be Heartbreak“? Auf das neue „I Bring The Weather With Me“ folgten jedenfalls bekannte Hits wie „Open Letter“, „Shine On“ und „Pittsburgh“, die sie gewohnt solide performten, sowie ein überschaubarer Mix aus den neuen Liedern „All Fucked Up“, „Some Friends“, „Fight My Regret“ und „This Could Be Heartbreak“.

Was vom Abend bleibt ist der Eindruck, dass sich THE AMITY AFFLICTION nach der Tour eine ordentliche Pause gönnen sollten, um nicht nur zu ihrem vollen kreativen Potenzial zurückzufinden, sondern auch live zukünftig wieder stärker zu performen. Die Australier durften sich glücklich schätzen, an diesem Tag auf ein sehr unterstützendes, dankbares Publikum getroffen zu sein. Objektiv betrachtet wussten jedenfalls STRAY FROM THE PATH, NORTHLANE und selbst WAGE WAR mehr zu überzeugen, was die Show dann auch insgesamt zu einem gelungenen Gesamtpaket machte.

Beitragsbild im Auftrag von MoreCore.de: Julia Strücker (Kamerageil)

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