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Live bei: SEETHER in Bochum!

SEETHER gerieten zum ersten Mal im Jahr 2004 in mein Blickfeld. Mehrere Alben und elf Jahre später ist die Band ...

VON AM 16/08/2015

SEETHER gerieten zum ersten Mal im Jahr 2004 in mein Blickfeld. Mehrere Alben und elf Jahre später ist die Band immer noch regelmäßig Teil meiner Alternative-Playlist. Dementsprechend war ich aufgeregt, nach so vielen Jahren Seether an ihrem vorerst letzten Deutschland-Termin live zu sehen. Los geht der Abend für mich nach Ankunft bei der Zeche mit dem „special guest“ LTNT. Nach kurzer Einhörphase gefällt mir deren „Stoner Rock“ durchaus. Mehr ein als langsames Kopfwippen und gelegentliche enthusiastische Seufzer am Ende der Lieder kann LTNT dem Publikum aber nicht entlocken. Schade!

Nach kurzem Umbau ist es um etwa 20:30 fast soweit. SEETHER versammeln sich schon mal rauchend und Bier trinkend am Rand der Bühne und gehen wortlos zu den Instrumenten. Die Band beginnt am Anfang ihrer Bandgeschichte und spielt „Gasoline“ – das erste Lied des Debüt-Albums der Band. Nach ein paar Tönen bin ich bereits froh, denn Shaun trifft jeden Ton und die Band steht dem in nichts nach. Dennoch – bereits während des ersten Liedes und auch für den ganzen Rest des Abends bleibt Shaun leider auffallend passiv und desinteressiert.

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Es folgen fast nahtlos „Needles“, „Rise Above This“ und „Driven Under“. Der Rest der Band strahlt etwas mehr Energie aus, besonders Bassist Dale Stewart steht den ganzen Abend im Mittelpunkt. Dale versucht immer wieder, das Publikum zum Fist Pumping und Klatscheinlagen zu bewegen, was aber nur mittelmäßig gelingt.

Fine Again“ ist der erste Höhepunkt des Abends. Bereits die ersten Noten sorgen für Freudenschreie im Publikum. Danach wird es ernst. Shaun und Dale stimmen „Broken“ an. Das Publikum ist ergriffen und ich werde nostalgisch – astreine Feuerzeugstimmung. Nach „Broken“ haben auch Shaun und Dale Pause und Drummer John Humphrey muss bei einem Solo beweisen, was er kann. Weiter geht die Show mit „See You At The Bottom“ und „Words As Weapons“. Ich bilde mir ein, dass die Band bei diesen Liedern aus dem neuesten Album etwas enthusiastischer spielt, als beim Rest des Sets.

Danach kam mit dem „Country Song“ ein Ausflug aufs Land. Dieser Track provoziert die stärkste Resonanz des Abends im Publikum und die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass der Country-Sound so gut ankommt.

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Nobody Praying For Me“ und „Fake It“ leiten langsam das Ende des Abends ein. Shaun richtet zum ersten Mal diesen Abend ein paar Worte an das Publikum. Er nuschelt ein obligatorisches „Thanks for seeing us tonight“ heraus. Er sagt, dass es das vorerst letzte Konzert von SEETHER in Deutschland sei und es bestimmt zwei Jahre dauere, bevor man wieder vorbeikomme. „Remedy“ ist dann quasi schon die Zugabe, bevor das Konzert richtig vorbei ist. Nach dem Lied verteilt die Band noch Drumsticks, Plektren und die Setliste. Um 22:00 Uhr verschwinden SEETHER zügig von der Bühne. Im Publikum wird vereinzelt „Zugabe!“ gerufen, der Rest steht etwas verunsichert da. Als dann das Licht angeht und die ersten Roadies auf der Bühne erscheinen, hat auch der Rest kapiert: Das war’s!

Nach dem Konzert habe ich vor der Zeche meinen Kumpel, der mich begleitet hat, gefragt, wie er denn das Konzert fand. Er hat es so zusammengefasst, dass ich an dieser Stelle nichts hinzufügen muss: „Es war ein gute Idee herzukommen, weil ich vergessen hatte, dass Seether eine geile Mischung aus härteren und softeren Parts ist. Auch wenn der Sänger extrem lustlos auf der Bühne gestanden hat, war der Sound trotzdem geil. Nochmal müsste ich sie mir aber nicht ansehen.

– Robert Lohkamp, 15. August 2015

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