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Live bei: Limp Bizkit in Dortmund

Ok, ok! Obwohl ich selbst ein Fan von Limp Bizkit bin, muss ich zugeben, dass es mich doch überrascht hat, ...

VON AM 22/06/2018

Ok, ok! Obwohl ich selbst ein Fan von Limp Bizkit bin, muss ich zugeben, dass es mich doch überrascht hat, die Westfalenhalle mitten im Festivalsommer mit deutlich über 10k Besuchern gefüllt zu sehen. Unzählige Städte sind es dieses Jahr alleine in Deutschland. Dortmund war der zweite Stop und laut Fred Durst „ein sehr besonderer Abend mit einer unglaublichen Energie“.


Unglücklicher Auftakt des mit Limp Bizkit gefüllten Abends

Aber fangen wir mal chronologisch mit dem Support Blvck Ceiling an. Der Witch House-Künstler aus Spokane, Washington hat – wenig überraschend – keinen Anklang beim Publikum gefunden. Und obwohl ich die Musik eigentlich ganz spannend finde, war die Form der Präsentation einfach ungenügend und für das Publikum unpassend.

Ein maskierter Mensch, der sich hinter seinem Laptop versteckt und Musik spielt, die ohne viele Vocals auskommt, konnte beim Publikum, welches überwiegend über 30 gewesen ist, tatsächlich nur floppen. Die Präsentation des Ganzen in Form eines simplen Backdrops hinter ihm, nicht immer flüssigen Übergängen und keinerlei Interaktion des Publikums, hat dann leider zu einem Ausbuhen nach Abschluss des DJ-Sets geführt.

Vielleicht war dies aber auch ganz gut um die Messlatte erstmal niedrig zu halten. Bevor die Band begonnen hat, wurde allerdings noch die Sidestage mit überwiegend weiblichen Fans gefüllt, die sich das Konzert mit gratis Bier und Wasser von der Bühne anschauen konnten und im Anschluss auch noch zum „Fan-Service“ in den Backstage gebracht wurden.

„Show Me What You Got“ ist der erste Song und es fällt auf, dass Bassist Sam Rivers wohl noch immer mit seinem Rückenleiden geplagt ist. Er wurde durch Tsuzumi Okai ersetzt. Dies hat man dann leider gehört, denn zeitweise fehlte hier einfach die Tightness und der Groove eines Sam Rivers.



Generell war der Sound in der Westfalenhalle, insbesondere durch die Reflexionen, schwer zu kontrollieren. Hier gibt es ja leider wenige Hallen in dieser Größe, die akustisch kontrollierbar sind.

„Fan-Service“ ist generell der Begriff, der die Show gut zusammenfasst. Direkt von Beginn an war das Publikum nämlich dann voll da, was auch an der sehr Hit-lastigen Playlist plus die für Limp Bizkit üblichen Cover-Songs gelegen hat. Wieso kann man sich die wirklich totgespielten Rock-Ballermann Songs wie „Killing In The Name“ und „Smells Like Teen Spirit“ nicht einfach sparen und stattdessen mit eigenen Songs füllen? Einen Song aus dem immer noch aktuellen Album „Gold Cobra“ hat man beispielsweise vergebens im Set gesucht.



Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Leon Hirsch (Mr. Leon Hirsch)

In der Mitte des Sets dann eine Überraschung. Ein Fan, der das ganze Konzert über ein Schild mit der Aufschrift: „Wes, let me play ‚My Way’“ hochgehalten hat, wurde vom Gitarristen Wes Borland tatsächlich auf die Bühne gebeten. Dieser hat sichtlich erfreut die Gitarre umgeschnallt bekommen und Sänger Fred Durst hat sich zu den Fans an der Seite gesetzt und gesagt, dass Wes jetzt singen darf. Und natürlich hat dies bereits jemand bei YouTube hochgeladen:

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Insgesamt stellt sich mir aber die Frage, was Limp Bizkit mit ihren regelmäßigen Touren in den letzten Jahren bezwecken wollen. Man bekommt als Besucher den leichten Beigeschmack einer gemolkenen Cash-Cow. Keinerlei Visuals und das Licht, welches von Fred Durst‘ Bruder gesteuert wurde, war leider langweiliger und monotoner als in manchem 300-Personen-Club. Die Songauswahl geht mit Ausnahme von Full Nelson und Boiler absolut auf Nummer sicher.


Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Leon Hirsch (Mr. Leon Hirschy

Auch Superhits mit „Dies ist der erste Song unseres neuen Albums“ anzukündigen ist nach Jahren einfach nicht mehr witzig. Die Show war solide, keine Frage. Nur gehören Limp Bizkit vielleicht zu den letzten Rock-Größen, die mit härterer Musik so große Hallen füllen können und da wäre es schade, wenn sie diese Chance irgendwann verspielen, weil man hier die Chancen einer stimmigeren Präsentation nicht nutzt. So bleibt es doch nur ein kurzer Sprung zurück nach 1999. Aber wer weiß, vielleicht kommt das neue Album ja doch noch…



Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Malte Hömberg (Mr. Leon Hirsch)

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