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Live bei: LAGWAGON, STRUNG OUT und AUTHORITY ZERO in Düsseldorf!

Aufatmen bei den bereits Vorfreudentränen vergießenden Punk Rock-Freunden. Nachdem LAGWAGON-Frontmann Joey Cape am Montag via Facebook noch über eine schmerzende ...

VON AM 26/06/2015

Aufatmen bei den bereits Vorfreudentränen vergießenden Punk Rock-Freunden. Nachdem LAGWAGON-Frontmann Joey Cape am Montag via Facebook noch über eine schmerzende Rippe klagte und der Auftritt im Zakk Düsseldorf womöglich ohne die Punk-Legenden aus Kalifornien stattzufinden drohte, folgte pünktlich am Mittwoch Morgen die erlösende Nachricht:

For those of you that were worried Lagwagon might cancel shows because of my back injury, this is the third time I’ve done this on tour and the thought never occured to me. See you tonight at Zakk in Düsseldorf! #GettingOldIsAll

Wir waren live vor Ort und wurden von einem Line-Up, das für einen Mittwochabend wohl nicht besser hätte ausfallen können, beglückt. Begleitet wurden Lagwagon nämlich von den mächtigen STRUNG OUT, die in diesem Jahr mit ihrem neusten Album „Transmission.Alpha.Delta“ ein echtes Brett abgeliefert haben, und AUTHORITY ZERO aus Mesa (Arizona) – für Szenenkenner ebenfalls ein echtes Highlight.

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Die Kombo rund um Sänger und Rampensau Jason DeVore boten als Opener ein fabelhaftes Pottpüree ihr größten Songs und heizten der noch trockenen Meute mit Knallern wie „Revolution“ oder „Take or Leave it“ ein. Das recht knapp bemessene Set des Quartetts schaffte es schnell, ein erstes, wenn auch kleines Circle Pit aufzuwirbeln und sorgte mit ruhigen Reggae-Songs, wie „Struggle“ vom 2013 erschienenen Album „The Tipping Out“, bei dem DeVore seine Truppe mit seiner Akustikgitarre begleitete, für wippenden Köpfe und gehobene Bierbecher. Klasse Einstand, von dem wir gerne mehr gesehen hätten.

Mit den ersten Klängen von STRUNG OUT war das Zakk in Düsseldorf dann endgültig prall gefüllt. Geöffnet wurde die Schose mit „Too Close to See“, dem ersten Song ihrer dritten Scheibe „Twisted by Design“. Kein Wunder, dass hier schnell die ersten Becher und Gäste durch die Luft flogen. Viel Zeit zum Luftholen ließen die Herren aus Simi Valley nicht, sondern schöpften aus den Vollen. Natürlich gab es mit „Rebellion of the Snakes“ oder dem Technikbrett “Westcoastrendkill“ viel neues Zeug zu hören, Klassiker wie „Firecracker“ oder „In Harm’s Way“ versprühten aber jede Menge 90er-Jahre Punk-Nostalgie. Besonders warm ums Herz wurde es dann mit STRUNG OUTs Interpretation von NO USE FOR A NAMEs „Soulmate“, einem Tribut an den 2012 verstorbenen NUFAN-Frontmann Tony Sly. Den krönenden Abschluss gaben die Jungs dann mit ihrem Knüller „Matchbook“, der nochmal gehörig die Fetzen fliegen ließ.

Das Banner ihres neusten Albums „HANG“ erinnerte den ganzen Abend daran, das zu später Stunde nochmal ein ganz großes Highlight auf dem Plan stand. Um kurz vor zehn gab es dann endlich die ersten Chords von „After you my Friend“ zu hören. Der peitschende Beat von Drummer Dave Raun sorgte fast im Alleingang für fliegende Gäste und Jubelschreie unter den Anwesenden. Obwohl man Sänger Joey Cape ansah, dass ihm die angeknackste Rippe körperlich noch etwas zu schaffen machte, tat das der Stimmung keinen Abbruch. LAGWAGON ließen Hit nach Hit auf uns los – mit „Violins“, „Island of Shame“, „Give it Back“ gab es viel Material aus verdammten alten Tagen. Besonders schön „Coffee and Cigarettes“:

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Man sieht und hört den Jungs richtig an, dass die aktuelle Konstellation wieder frischen Elan in die alten Knochen der Punk Rocker gebracht hat. Neuzugang Joe Raposo (Ex-RKL) sorgt mit seiner kleinen Statue neben der „Big Bitch“ Chris Flippin für ein herrlich anzuschauendes Bühnenbild und haut nebenbei mit Bassläufen um sich, bei den das Auge kaum folgen kann. Bestes Beispiel für die wiedergefundene Liebe zur Musik ist das neue Album „Hang“, von dem es mit „Cog in the Machine“, „Made of Broken Parts“, „Western Settlements“ oder „Obsolete Absolute“jede Menge Hochkaräter zu hören gab. Knaller wie „May 16th“ durften natürlich ebenso wenig fehlen und bei „Alien 8“ flippte die Meute dann endgültig aus.

Mit ihrem Set bewiesen LAGWAGON wieder einmal, dass sie auch im gehobenen Alter noch immer für einen wahren Hexenkessel sorgen können. Als Zugabe stimmte Raposo „Mr. Coffee“ von LAGWAGONs Debüt-Album „Duh“ an und mit „Razor Burn“ gab es zu guter Letzt nochmal eine passende Hymne zum Mitträllern, bevor im Biergarten dann die letzten Tropfen Pils runtergespült wurden und man auf dem Heimweg noch den einen oder anderen gröhlen hörte: „Come all ye faithful, joyful and triumphant, I am a new man, I have a beard of shame!“ – Danke, LAGWAGON, es war uns mal wieder eine Ehre…

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