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Live bei: GHOST in Köln!

Okkult, okkultiger, GHOST! Vor kurzem gaben sich Papa und seine Ghoule in dem ausverkauften E-Werk in Köln, die Ehre und ...

VON AM 23/04/2017

Okkult, okkultiger, GHOST! Vor kurzem gaben sich Papa und seine Ghoule in dem ausverkauften E-Werk in Köln, die Ehre und zelebrierten eine schwarze Messe der Extraklasse. Theatralische Inszenierung und Performance zur Huldigung seiner Unheiligkeit, Satan. Aber zurück zum Genesis.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

GHOST sind die Durchstarter der letzten Jahre. Gegründet 2008 polarisieren sie auf ganzer Linie, vor allem mit ihrem Auftreten. Papa Emiritus (I. – III.) und seine Nameless Ghouls überzeugen die vielen Fans mit ihren Kostümen, den okkulten Texten und einer Mischung aus Heavy-, Doom- und Glam Metal. Dazu kommen die visuell mehr als beeindruckenden und durchdachten Live-Shows der Schweden, die dem Ganzen die Dornenkrone aufsetzen. Ein Konzept, das seit dem Debut Opus Eponymous heraus stach und ihnen einen Grammy in der Kategorie Best Metal Performance mit ihrem Song „Cirice“ aus dem aktuellen Album „Meliora“ einbrachte. Zu Beginn der laufenden Europa Tour wurde jedoch das positive Bild der Band getrübt. Die letzte Besetzung der Nameless Ghouls verklagt Papa Emeritus III. (aka Tobias Forge) wegen einbehaltener Einnahmen aus Merch- und Plattenverkäufen. Ob der Streit die Kirchenbänke leerte und die Gebete verstummten, erfahrt ihr hier.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)
Um 20:00 Uhr begann das Spektakel mit dem Duo ZOMBI, die als Support während der Tour fungierten. Progressiver „Space Rock“ in Form von 80er Jahre Synthies und einem ruhigen, aber dennoch virtuosen Schlagzeug, der an den alten DOOM-Soundtrack erinnert. Ganz im Trend der aktuellen Synth-Wave Welle. Auch wenn Live ein interessantes Erlebnis und durchaus mit einer Daseinsberechtigung bei der GHOST-Tour, waren die Reaktionen im Publikum eher gedämpft. Ich habe gefallen an ZOMBI gefunden und werde der aktuellen Platte noch ein paar Runden gönnen.

Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

Nach einem Line-Check, der einer Vorbereitung auf eine schwarze Messe gleicht, wurde es dunkel im Raum und die sechs Schweden betraten die Bühne. Unter Einsatz einer Menge Nebel erschien Papa Emeritus III. wie aus dem Nichts in der Mitte der Bühne. Nachdem mit dem Song „Square Hammer“ aus der Popestar EP begonnen wurde, kam auch der Backdrop zum Vorschein, der die Fenster einer Kathedrale darstellte. Mit „From The Pinnacle To The Pit“, „Secular Haze“ und „Con Clavi Con Dio“ ging es weiter. Papa schwenkte mit Weihrauch und die „Horns“ streckten sich im Takt nach vorne. Die Bühne wurde weiter in Nebel und einem dunklen Rot getaucht. Nachdem es Nahtlos in „Per Aspera Ad Inferi“ überging, sprach Papa Emeritus III. zu seinen Kindern und stellte die beiden charmanten „Sisters Of Sin“ vor, die das Publikum an diesem Abend mit Hostien versorgten. Danach war zit.: „eating Fleisch“ das Motto und es ging weiter mit „Body And Blood“ und „Cirice“. Endlich legte Papa seine Robe plus Papstmütze ab und zeigte sich in seiner „alltäglichen“ Kluft. Mit „Year Zero“ und „He Is“ wurde das Publikum wieder mit eingebunden und die „Pommes-Gabeln“ streckten sich wieder in die Höhe. Mit „Absolution“ und „Mummy Dust“ wurde es dann nochmal zit.: „Really heavy“ und die Haare flogen im Takt mit. Der Abschluss wurde mit „Ghuleh / Zombie Queen“, „Ritual“ und „Monstrance Clock“ gemacht.

Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

Der Sound überzeugte mit der Ausgewogenheit, ein erfrischender Mix aus kraftvollen Gitarren, einem nicht zu aufdringlichen Schlagzeug und einem röhrenden Bass. Die Synth glänzten mit einer Palette von verschiedenen Sounds. Die Vocals waren kraftvoll, wurden jedoch zu oft vom Backing Track übertüncht. Visuell wurde jeder Song anders in Szene gesetzt und verschiedenste Arten der Beleuchtung und ein großes Spektrum der Farbpalette kamen zum Einsatz. Genauso wie jede Menge Hazer- und Trockeneis-Nebel. Jedes Instrumental-Soli bekam ein Spotlight, ein wenig befremdlich jedoch war der exklusive Verfolger-Spot für Papa Emeritus III., während der Rest der Band eher im Dunkeln stand.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

Mit anderthalb Stunden Stagetime alleine von GHOST war das Konzert sehr lang, jedoch zu keinem Zeitpunkt langatmig oder langweilig. Das Publikum war von Sekunde Eins vollkommen dabei und das nicht zuletzt durch die mitreißenden audiovisuellen Eindrücke. Jedes Bandmitglied stach mit seiner charmanten Art und Weise heraus und vor allem Papa Emeritus III. nutzte die Pausen zwischen den Songs um das Publikum weiter zu unterhalten. Mit ca. 35€ pro Ticket war der Preis für ein Ticket mehr als angemessen. Trotzdem muss ich zugeben, dass der aktuelle Streit um die Band, die Stimmung bei mir und auch anderen Fans an dem Abend trübt. Letztendlich stand für viele nicht die Band GHOST, sondern eine Gruppe von Session-Musikern auf der Bühne.

Fotos im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

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