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Live bei: Enter Shikari in Frankfurt!

Mit „The Mindsweep“ haben die Jungs von ENTER SHIKARI im Januar dieses Jahres ihr mittlerweile viertes Studio-Album veröffentlicht. Und da ...

VON AM 16/02/2015

Mit „The Mindsweep“ haben die Jungs von ENTER SHIKARI im Januar dieses Jahres ihr mittlerweile viertes Studio-Album veröffentlicht. Und da durfte eine passende Tour natürlich nicht fehlen. Deutsche Fans konnten sich dabei wahrlich austoben – insgesamt neun Städte kamen in den Genuss des Headliners. Während die Band auf den ersten drei Januar-Terminen noch mit HACKTIVIST unterwegs waren, ging es im Februar mit ARCANE ROOTS auf Achse. Wir waren beim Tour-Abschluss im Frankfurter Batschkapp für euch dabei.

Was zuerst auffiel: Der frühe Beginn! Während sich um 18:00 Uhr die Pforten öffneten, ging es nur 45 Minuten später schon los. Bei „nur“ zwei Bands war klar – das wird eine schnelle Angelegenheit. Pünktlich kamen auch schon ARCANE ROOTS aus London auf die Bühne und taten einem bereits nach wenigen Minuten etwas leid, hätten sie doch woanders weitaus besser ins Line-up gepasst als hier. Dennoch gab die 2009 gegründete Alternative Rock-Band ihr Bestes und legten mit ihrem bekanntesten Song „Resolved“ los.

Sieben Songs lang hatten ARCANE ROOTS die Chance, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Das klappte im Großen und Ganzen auch ganz gut. Nur schnell blitzte durch, dass das Publikum hier einen eindeutig lauteren Support-Act erwartet hätten. Außer vereinzeltes Mitnicken gab es seitens der Besucher eher wenig Reaktionen auf die Klänge des Trios aus UK. Fairerweise wurden ARCANE ROOTS dennoch mit schallendem Applaus von der Bühne verabschiedet. Wir hoffen derweil, die drei in anderer Line-up-Konstellation wiederzusehen.

Merkwürdigerweise wurde es erst nach dem Abbgang von ARCANE ROOTS so richtig voll. Der Abend stand merklich ganz im Zeichen von ENTER SHIKARI. Allzu lange dauert der Umbau im vergleich zu anderen Acts auch nicht einmal. Eine wirklich nette Idee war dabei ein eingesprochener Countdown, der aller paar Minuten daran erinnerte, wann genau es eigentlich los geht. So konnte sich der eine oder andere noch zur Theke oder auf das stille Örtchen bewegen und sicher sein, dass er auch wirklich nichts verpasst. Sowas würden wir gerne auch auf anderen Shows sehen.

Und dann war es soweit: Ein paar Lichtspiele später stimmte Frontmann Rou mit „The Appeal & the Mindsweep I“ auf den Abend ein. Die Besucher mussten nicht erst lange überzeugt werden – schon im zweiten Teil des Eröffnungssongs war der vordere Bereich nicht mehr zu bremsen. Beim zweiten Track „Destabilise“ war dann endgültig der Ausnahmezustand angesagt. Zu dieser Zeit war Rou noch im eleganten Jacket gekleidet, was sich beim nachfolgenden Gassenhauern „Radiate“ aber bereits erledigt hatte.

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Die anwesenden ENTER SHIKARI-Fans waren derweil fleißig am Mitgröhlen und Singen. Das obligatorische Bad in der Menge ließ sich Rou natürlich nicht nehmen und verließ beim Übergang von „Radiate“ auf „Gandhi Mate, Gandhi“ direkt die Bühne um, geparkt auf den Schultern eines Fans, den Leuten ganz nah zu sein. Über den Köpfen des Publikums blieb sogar neben einer kleinen Ansprache noch Zeit für einen Selfie samt Umarmung für einen ebenfalls Huckepack-genommenen, weiblichen Fan. ENTER SHIKARI stellten hierbei deutlich zur Schau, dass sie eine der Bands sind, die keineswegs Berührungsängste haben – ganz im Gegenteil, sie genießen es sichtlich. Ohne aufgebauschte Mimik. Ohne großes Tam-Tam. Hier ging es um eine geile gemeinsame Zeit.

Mit „The Last Garrison“ als bekannteste Auskopplung des aktuellen Albums ging es dann weiter. Bemerkenswert waren an diesem Abend übrigens nicht nur die Lichtspielereien, die schon Laune beim Zusehen machten, sondern auch die Setlist. ENTER SHIKARI hatten nämlich weder die Klassiker „Sorry, You’re Not A Winner“, das anarchische „Zzzonked“ oder das treibende „… Meltdown“ auf Lager, sondern überraschten mit einer besonderen Auswahl ruhiger Songs. „Myopia“, „Stalemate“ und „Dear Future Historians…“ zeigten abermals eindrucksvoll, dass die Band live nicht nur Krach machen kann, sondern auch auf niedriger Lautstärke überzeugt.

Dennoch nahmen sich ENTER SHIKARI auch hier zu keiner Sekunde zu ernst. Bei „Dear Future Historians… “ bespielte Sänger Rou passend zum Valentinstag zärtlich eine Vase mit Tulpen, nur um sie im Übergang zum ausschließlich auf iTunes-Versionen von „The Mindsweep“ enthaltenen „Slipshod“ mit den Worten „We’re all going to die. Happy Valentine’s Day!“ kraftvoll zu zerschmettern.

Das anfänglich als Remix und dann komplett gespielte „Sssnakepit“ markierte als 17. Song schließlich das Ende eines wirklich gelungenen Abends. Und den verschwitzten Leibern, die den Hauptraum des Batschkapp verließen, konnte man dabei nicht wirklich ansehen, dass hier gerade mal zwei Bands am Werke waren. Fest steht: Weder wir noch das anwesende Publikum können die nächsten Termine von ENTER SHIKARI abwarten – es bleibt zu hoffen, dass sich das Quartett schnell wieder hier blicken lässt.

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