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Live bei: ENTER SHIKARI in Berlin!

Als ENTER SHIKARI ihre Tour durch Europa ankündigten, war die Vorfreude unter den Fans und der Run auf die Tickets ...

VON AM 27/03/2016

Als ENTER SHIKARI ihre Tour durch Europa ankündigten, war die Vorfreude unter den Fans und der Run auf die Tickets groß. Ebenso stieg die Erwartungshaltung in das Unermessliche. Konzerte von ENTER SHIKARI gelten schließlich als legendär und die Wenigsten werden von einer wirklich schlechten Show der britischen Band berichten können. Doch der Auftritt in Berlin am 24. März wurde nicht nur zu einem kompletten Erfolg, sondern bot auch extrem viel Abwechslung und Atmosphäre, die sich in dem folgenden Text nur schwer wiedergeben und zusammenfassen lässt.

Bevor an diesem Abend der Headliner auf das Publikum losgelassen wurde, durfte natürlich eine Vorband ran. Schon im Vorfeld schien es klar, dass eine Gruppe wie ENTER SHIKARI, die mehrere, komplett unterschiedliche Genres auf einzigartige Weise vereint, kaum einen ebenso abwechslungsreichen Opening Act mitbringen kann. Doch die Wahl fiel auf MODESTEP, die für einen intensiven Mix aus Drum and Bass, Reggae/Hiphop, elektronischem Rock und vor allem Dubstep stehen, und damit zumindest eine gewisse Vielfalt garantieren.

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Die vier Londoner stürmten um 20 Uhr auf die Bühne und hatten die Gunst des Publikums von Anfang an auf ihrer Seite. Es war überraschend, wie sich bereits um kurz nach 8 ein ordentlicher Moshpit vor der Bühne bildete.

MODESTEP hatten eine bunte Mischung an Songs von ihren beiden Alben „Evolution Theory“ sowie „London Road“ dabei. Die Truppe brachte an diesem Abend erstmals eine große Masse vor der Bühne zum Schwitzen und den Boden vom Huxleys Neue Welt zum Schwingen. Fans von ENTER SHIKARI, die mit dem überwiegend elektronischen Geknüppel wenig anfangen konnten, tranken währenddessen in Ruhe ihr Bier und schauten sich das Spektakel aus der Entfernung an. Insgesamt lieferten MODESTEP eine sehr stimmungsvolle Show ab und brachten dabei erstaunliche viele Zuschauer zum Mitfeiern. Um 20.45 räumten sie schließlich unter tosendem Beifall die Bühne – allerdings nicht, ohne dass die Fans eine Zugabe forderten. Doch ihr Wunsch blieb unerfüllt und der Weg war frei für den Headliner des Abends.

Um 21 Uhr wurde es dunkel im Konzertsaal und der Auftritt von ENTER SHIKARI stand unmittelbar bevor. Zunächst ertönte eine tiefe Stimme, die einen Dialog zu führen schien: „Have you heard the news? They want to end to the medicals that keep their minds restrained. They want to end the mindsweep. We must make plans to keep them divided. [..] Wait! Did you hear that? Someone’s here. Get a torch. Get a torch!“

Plötzlich springt ein Scheinwerfer an, der einen hellen Lichtstrahl in den komplett dunklen Raum wirft, sich wie Saurons Blick in Der Herr der Ringe aufgeregt umzuschauen scheint und andauernd einen anderen Punkt im Publikum fixiert.

„There are thousands of them. Their movement is even bigger than expected. Run, they are everywhere!“

Nach diesem atmosphärischen Intro tauchten endlich ENTER SHIKARI auf der Bühne auf und starteten mit dem gleichnamigen Song „Enter Shikari“ in den Abend, der ebenfalls Opener auf ihrem Debütalbum war. Die Fans kannten ab sofort kein Halten mehr und schoben sich dichtgedrängt von links nach rechts vor der Bühne umher.

Mit em>„Solidarity“ vom zweiten Album sowie em>„Sorry You’re Not A Winner“, ihrem bekanntesten und erfolgreichsten Song, machten die englischen Musiker schließlich weiter. Mittlerweile war auch der Videoscreen eingeschaltet, der perfekt abgestimmt zur Musik verschiedene Motive einblendete und noch für viel zusätzliche Unterhaltung sorgen sollte.

Im Anschluss gab es erstmals Songs vom aktuellen Album „The Mindsweep“ zu hören, an dem sich inhaltlich auch das sehr stimmige Intro orientierte. Während die Zuschauer den Boden des Huxleys immer weiter sprichwörtlich zum Beben brachten, bekamen sie „The One True Color“ sowie „The Last Garrison“ zu hören.

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Der „Common Dreads“-Track „No Sleep Tonight“ wechselte sich im Anschluss mit der Single „Destablise“ ab, bei der bereits Ausschnitte aus „Anaesthetist“ zu hören waren. Allerdings wären ENTER SHIKARI nicht ENTER SHIKARI, wenn sie einfach nur ihre Songs herunterspielen würden. Während des Liedes fror plötzlich die Band mitsamt des Videos im Hintergrund ein und bewegte sich für einige Sekunden lang keinen Milimeter. Ein sehr netter künstlerischer Kniff, der noch mehr Abwechslung an diesem Abend bot und einen Cut zwischen all den pumpenden Songs und flackernden Bildern darstellte.

Nachdem die Briten wieder auftauten, setzten sie ihre Show mit der Single „Radiate“, den „The Mindsweep“-Bonustrack „Slipshod“ sowie dem elektrolastigen Partylied „The Jester“ fort. Spätestens als daraufhin „There’s A Price On Your Head“ gespielt wurde, das vom Stil her stark an SYSTEM OF A DOWNs abgefahrenste Werke erinnert, war die Stimmung am Siedepunkt angelangt.

Für Frontmann Rou Reynolds also ein idealer Zeitpunkt, sich währenddessen unter das Publikum zu mischen und zur Regie vorzukämpfen. Dort stand für „Dear Future Historians“ nun ein Klavier bereit. Der Song von der aktuellen LP gab dem Publikum Zeit, etwas durchzuatmen und den sanfteren Klängen von ENTER SHIKARI zu lauschen, während Rou inmitten des Saals Klavier, Trompete und Gitarre spielte und glasklaren Gesang ablieferte.

Ein kurzes Interlude gab dem Vollblutmusiker anschließend die Möglichkeit, zur Bühne zurück zu rennen, um an diesem Abend die ersten und einzigen Songs vom Album „A Flash Flood Of Colour“ anzustimmen. Die Wahl fiel auf „Arguing With Thermometers“, das auf der Videoleinwand im Hintergrund von Szenen aus dem offiziellen Video untermalt wurde, sowie „Gandhi Mate, Gandhi“, bei dem – wie könnte es anders sein – zahlreiche Gandhis über den Screen flogen. Inzwischen suchte nicht nur Rou Reynolds den Kontakt zum Publikum, auch Gitarrist Rory crowdsurfte zwischendurch auf der Masse, was ihn jedoch nicht davon abhielt weiterzuspielen.

Die finalen Songs dieses einmaligen Abends waren die Single „The Paddington Frisk“, „Torn Apart“ vom aktuellen Album sowie der All-Time Favourite „Mothership“, der von Raumschiffen und spacigen Bildern im Hintergrund untermalt wurde.

Als sich ENTER SHIKARI nun von der Bühne verabschieden wollten, lechzte das Publikum nach mehr und forderte lautstark eine Zugabe. Die Truppe um Frontmann Rou Reynolds ließ sich nicht lange bitten und kehrte nach einem kurzen Einspieler noch einmal auf die Stage zurück. Die Zeit war gekommen, ihre recht poppige, aktuelle Single „Redshift“ zum Besten zu geben, die derzeit auch auf vielen Radiosendern zu hören ist und zugegebenermaßen sicherlich nicht zu den aufregendsten Liedern der Band gehört. Mit „Anaesthetist“ und „The Appeal & the Mindsweep II“ schlossen ENTER SHIKARI ihren großartigen Auftritt endgültig ab und entließen ein freudestrahlendes, durchschwitztes Publikum in die frische Berliner Nacht. Wer ebenfalls die Möglichkeit hat, ENTER SHIKARI live zu genießen, sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen!

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