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Live bei: DROPKICK MURPHYS in Berlin!

Es gibt Bands, die eine bestimmte Musikrichtung bedienen und ein zumindest nach äußerlichen Maßstäben klar definierbares Klientel anziehen. Und dann ...

VON AM 26/01/2017

Es gibt Bands, die eine bestimmte Musikrichtung bedienen und ein zumindest nach äußerlichen Maßstäben klar definierbares Klientel anziehen. Und dann gibt es Bands, die Elemente des Hardcore-Punk und Rock mit jeder Menge irischem Folk zu einem einzigartigen Mix verbinden und nicht nur Fans in Metal-Kutten, sondern auch Träger von Schottenröcken, grünen Band-T-Shirts oder Business-Hemden erfolgreich zu ihren Konzerten ziehen.

Oberflächlichkeiten hin oder her, die Rede ist natürlich von den DROPKICK MURPHYS. Die Bostoner Truppe hat erst Anfang des Monats ihr lange erwartetes neues Album „11 Short Stories of Pain & Glory“ veröffentlicht. Daher war es wenig überraschend, dass die Berliner Max-Schmeling-Halle am Abend des 23. Januars ausverkauft war. Doch bevor der Headliner die Bühne betreten würde, mussten natürlich ein paar Vorbands her.

Das Gute an so genreübergreifenden Musikgruppen wie den DROPKICK MURPHYS ist, dass sie für ihr Eröffnungsprogramm aus einer großen „Band-Breite“ (ja, das war ein Wortspiel) auswählen können. Und so fiel die Wahl für die erste Gruppe auf SKINNY LISTER, einer Londoner Kombo, die mit schunkeligem Indie Folk das anfangs noch recht rar gesäte Publikum in Stimmung bringen sollte.

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Die sympathischen Briten betraten – zehn Minuten eher als zuvor vom Veranstalter kommuniziert – um 19:50 die Bühne, und spielten mitsamt Akkordeon und Kontrabass viele Songs ihres aktuellen Albums „The Devil, the Heart & the Fight“, das erst im letzten September auf den Markt kam.

Die Halle war bereits zu einem Großteil gefüllt, als gegen halb 9 schließlich SLAPSHOT die Bühne enterten. Anders als noch die Gute Laune-Kombo SKINNY LISTER vertrat die Bostoner Truppe die Hardcore-Wurzeln der DROPKICK MURPHYS und schaltete durch ihren wesentlich kompromissloseren Output sofort einige Gänge höher.

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Leider konnten die Hardcore-Veteranen (die Band existiert bereits seit 1985) mit ihrer astreinen Performance nur einen kleinen Teil der Zuschauer zum Moshen und Headbangen bewegen, was auch Frontmann Jack „Choke“ Kelly nicht entging, der sich zwischendurch erkundigte, ob das Publikum noch mehr abkann. Von einer auf 500 Stück limitierten Platte namens „Bloodbath in Germany“ abgesehen, die im letzten Jahr erschien, liegt das letzte Album zwei Jahre zurück, weshalb sich auch die Setlist an diesem Abend am gesamten Repertoire der Hardcore-Formation bediente.

Die Max-Schmeling-Halle war gut gefüllt und der obere Rang platzte aus allen Nähten, als schließlich die Show der DROPKICK MURPHYS startete. Das Intro hätte bei diesem Auftritt kaum atmosphärischer ausfallen können und setzte sich aus „The Foggy Dew“ von der irischen Sängerin SINEAD O’CONNOR in Verbindung mit den THE CHIEFTAINS sowie dem Lied „The Lonesome Boatman“, dem ersten Track auf der neuen Murphys-LP, zusammen. Allerdings bekam das Publikum in den folgenden anderthalb Stunden überraschenderweise viele ältere Songs wie „The State of Massachusetts“, „Sunday Hardcore Matinee“ und „Hang ‚Em High“ zu hören.

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Überhaupt fiel an diesem Abend auf, dass die Bostoner nur vereinzelt neue Songs in ihre Setlist einstreuten, beispielsweise „Rebels With A Cause“, „First Class Loser“ und natürlich „Blood“, einer der größten Ohrwürmer auf der aktuellen Scheibe. Fans der alten Alben hat das sichtlich gefreut.

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Bevor sich der mitreißende Auftritt der DROPKICK MURPHYS dem (ersten) Ende näherte, durften neben ihrer 2017er Stadion-Hymne „You’ll Never Walk Alone“ natürlich auch die bekanntesten Hits „Rose Tattoo“ und „Shipping Up To Boston“ nicht fehlen.

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Die Murphys verließen nun die Bühne, woraufhin die Max-Schmeling-Halle kurz in absolute Dunkelheit abtauchte, bevor die Band zu „The Boys Are Back“ noch einmal unter tosendem Beifall auf die Bühne zurückkehrten. Nach dem zweiten Zugabe-Track „Kiss Me, I’m Shitfaced“ hießen die DROPKICK MURPHYS nun reihenweise weibliche Zuschauer auf die Bühne wilkommen, die zusammen mit Frontmann Al Barr und seinen Kollegen zu dem Klassiker „Skinhead on the MTBA“ abfeierten und eine Vielzahl an Selfies mit der Band schossen. Mit dem Abschlusstrack der aktuellen Scheibe, „Until Next Time“, sowie einigen männlichen Zuschauern, die sich zwischenzeitlich unter die Meute auf der Bühne gemischt hatten, ging gegen 23:30 schließlich der grandiose Auftritt der DROPKICK MURPHYS zu Ende. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Mal!

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