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Live bei: BLINK-182 in Oberhausen!

Ich traf Joey Cape (LAGWAGON/ ME FIRST AND THE GIMME GIMMES) vor zwei Jahren in Dortmund zum Interview. Tom DeLonge ...

VON AM 20/06/2017

Ich traf Joey Cape (LAGWAGON/ ME FIRST AND THE GIMME GIMMES) vor zwei Jahren in Dortmund zum Interview. Tom DeLonge war gerade bei BLINK-182 ausgestiegen und Matt Skiba von den großartigen ALKALINE TRIO wurde als dessen Nachfolger bekannt gegeben. Ich fragte Cape spaßeshalber, ob er den Job angenommen hätte, wenn man ihn gefragt hätte – “Hell no!”, entgegnete er mir, verwies dabei auf sein Alter und dass es für Skiba eine tolle Sache sei, immerhin sei er ein riesiger Fan der Band.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

Schnell machten Livevideos die Runde in denen Fans die ersten Shows des neu formierten Trios festgehalten hatten. Es folgte die Single “Bored To Death” und die solide erste Platte in der Post-DeLonge-Ära: “California”. Manche Fans wurden schnell warm mit Skibas Rolle, andere hatten wohl ohnehin längst kein Interesse mehr an der Band, die vor allem Anfang der 00er zu den absoluten Shooting Stars der “alternativen” Szene gehörten, dann aber immer mehr den Rang abgelaufen bekamen von Bands wie GREEN DAY, RISE AGAINST oder auch PARAMORE, die allesamt den Weg ins Mainstream-Radio fanden. So durfte man gespannt sein, wie BLINK-182 2017 bei uns funktionieren würden, immerhin hatte sich seit ihrem letzten Besuch vor drei Jahren einiges getan.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

Es warten noch einige Besucher in der Schlange vor der König-Pilsener-Arena in Oberhausen, als LOWER THAN ATLANTIS die Bühne betreten. Die Band aus dem englischen Watford war zuvor noch bei Rock am Ring / Rock im Park zu sehen, wirkt an diesem Abend allerdings etwas angeschlagen. Die Vocals von Mike Duce sind sehr dünn und überhaupt scheint auch das Publikum nicht sonderlich auf den Post-Hardcore / Alternative-Mix anzuspringen. Zwar bemüht die Stimmung etwas aufzuheizen, finden LOWER THAN ATLANTIS kaum Zugang zur sich immer mehr füllenden Halle, sodass ihr Auftritt mehr oder minder verpufft, schade!

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

Besser machen es da die Jungs von A DAY TO REMEMBER, und es scheint, als ob sie sich heute Abend auch wirklich etwas vorgenommen haben: Über der Bühne hängt ein riesiger Banner der sich vor dem Headliner kaum verstecken muss. Auch performancetechnisch und bei der Setlist sind ADTR sehr mutig und fordern die Zuschauer mit Songs wie I’m Made Of Wax, Larry, What Are You Made Of?, 2nd Sucks und Paranoia. Diese lassen sich diesmal allerdings gut mitreißen, was auch daran liegt, dass die Jungs aus Florida ihre Show gewohnt mit Gimmicks wie der obligatorischen T-Shirt-Kanone “aufpeppen”. Mit Have Faith In Me und If It Means A Lot To You werden dann schließlich auch die Zartbesaiteten abgeholt, sodass die Band hier mit Sicherheit ein paar neue Fans gesammelt haben dürfte.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

Die Umbaupause fällt dann gar nicht so lange aus, sodass BLINK-182 pünktlich um 22 Uhr auf die Bühne gehen. Zum Intro der US-Serie „Stranger Things“ betritt das Trio die Bühne und wirft mit Feeling This sofort einen Hit in die Verlosung. Es geht weiter mit The Rock Show, Anthem Part Two und What’s My Age Again – alles Songs, die wohl bei jedem so fest im Ohr sind, dass man sich erst einmal an die neue Stimme in Person von Matt Skiba gewöhnen muss. Dieser macht seinen Job alles andere als schlecht. Nein, ihm liegen die Songs sogar recht gut, doch spätestens bei Down, Always und I Miss You fehlt dann leider doch der letzte Funken, der diese Lieder so magisch macht. Man kann Skiba an dieser Stelle gar keinen großen Vorwurf machen, doch im Gesamtbild wirkt die Performance von BLINK-182 wie auf das Nötigste beschränkt. Keine großen Bühnenbilder, sondern nur drei kleine Videowände im Vorder-, sowie ein Banner im Hintergrund. Dazu der eine oder andere Pyro-Effekt – ganz nett, aber man kennt es auch anders von den Jungs. Das Drum-Solo von Travis Barker fällt recht kurz aus und auch der Kontakt mit dem Publikum wird nicht allzu oft gesucht.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

Insgesamt spielen BLINK-182 ein recht gut gemischtes Set, wobei immer mal wieder ein Klassiker eingeworfen wird. Gerade am Anfang ist die Hit-Dichte sehr hoch, später fokussiert sich das Trio auf die Songs des neuen Albums California, die teilweise besser funktionieren als so mancher Evergreen auf der Liste. Nach gut einer Stunde verabschieden sich die Jungs dann, um bei der Zugabe nochmal drei Songs inkl. All The Small Things und Dammit anzuhängen. Und das war’s dann auch. 75 Minuten Spielzeit, die nicht nur relativ kurz, sondern auch ohne besondere Ausreißer nach oben oder unten waren – irgendwo zwischen “ganz okay” und “ganz nett”. Die Frage, ob solche Vorstellungen nochmal einen „Karriere-Push“ bringen oder die Band ihren Zenit längst überschritten hat, erübrigt sich damit. Leider.

Foto im Auftrag von MoreCore.de: Karoline Schäfer (Cat Eye Photography)

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