News

News

Kritik: THE DEVIL WEARS PRADA – „Space EP“

Das Ende der Menschheit lauert überall. Auf der zweiten EP von THE DEVIL WEARS PRADA kommt das Verderben – der ...

VON AM 10/08/2015

Das Ende der Menschheit lauert überall. Auf der zweiten EP von THE DEVIL WEARS PRADA kommt das Verderben – der Name lässt es bereits vermuten – aus dem Weltall. Vor diesem düsteren Hintergrund bewegt sich die neue Space EP, die THE DEVIL WEARS PRADA am 21. August offiziell veröffentlichen. Zwar interessieren sich die Fans der Band laut Frontmann und Lead-Sänger Mike Hranica vor allem für Tattoos und Kleidung und weniger für deren Liedtexte – dennoch widmet sich die zweite EP der christlichen Metalcore-Truppe einer Thematik, die für Alben in dieser Szene selten herangezogen wird: Raumfahrt, fremdes Leben sowie außerirdische Kräfte. Oder sind es doch eher überirdische Kräfte, auf die sich die Texte beziehen? Wer die bisherigen Werke der Jungs aus den USA kennt weiß, dass sie in ihren Songs gerne christliche Werte propagieren und daraus auch kein Geheimnis machen. Doch der Reihe nach.

Eröffnet wird die Space EP von dem Track Planet A. Nach einem einminütigen Intro schmettern den Hörern Screams, Breakdowns sowie tiefste Growls um die Ohren, die jeder Fan der Band lieben und erhofft haben dürfte. Nach gut dreieinhalb Minuten setzt sich das Album mit dem kurzen, aber ebenso knallharten Lied Alien fort, in dem markante, aber versierte Riffs kontinuierlich dem Ende entgegen pumpen. Das dritte Stück, Moongod, schwankt nach einem ausgedehnten Intro zwischen verschiedenen Rhythmen, Screams sowie klarem Gesang, bevor der Übergangssong Celestial Mechanics ohne Lyrics, aber mit elektronischen, verträumten Synthi-Klängen den Weg für den Track Supernova bereitet, den Neugierige bereits seit einigen Wochen im Netz anhören können.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von player.muzu.tv zu laden.

Inhalt laden

Ein großer Anteil klar gesungener Refrains von Gitarrist und Clean-Vocalist Jeremy Depoyster erinnert in dem recht kurzen Stück beinahe an die massentauglichen Lieder von BULLET FOR MY VALENTINE, wären da nicht immer wieder die härteren Screamo-Passagen, die immerhin einen deftigen Nachgeschmack garantieren. Von allen Liedern auf dem Album hat dieses wohl die größte Chance, im Radio gespielt zu werden. Was Metalcore mit Radio zu tun hat, mag man sich an dieser Stelle fragen. Nun, wo befänden sich Bands wie WHILE SHE SLEEPS oder die nochmal wesentlich erfolgreicheren BRING ME THE HORIZON heute, wären sie nicht wiederholt im britischen BBC Radio 1 gespielt worden?

Den Abschluss bildet das sechste Lied, Asteroid. Der ebenfalls wieder sehr düster gehaltene Song trumpft im Mittelteil mit gesprochenen Lyrics auf, die beim ersten Durchhören an die verlorengeglaubten Nu Metal-Tage aus den frühen 2000ern erinnern. Gefallen wird das vermutlich nicht jedem, aber wann wollten es THE DEVIL WEARS PRADA schon jedem Recht machen? Zwar unterstreichen religiös angehauchte Texte wieder einmal die christliche Konformität der Gruppe (da dürfen auch Dämonen in Alien und Nächstenliebe in Asteroid nicht fehlen), am Ende sind THE DEVIL WEARS PRADA aber vor allem eine moderne Metalband, die mit ihrer zweiten EP und insgesamt achten Scheibe erneut ein mehr als solides, abwechslungsreiches Werk veröffentlichen, das Metalcore-Fans und Anhänger der Bands gleichermaßen auf einen leider etwas kurzen, aber abwechslungsreichen Space-Trip mitnimmt. Hoffen wir, dass THE DEVIL WEARS PRADA bald wieder auf dem europäischen Festland einige Zwischenstopps einlegen.

Wertung: 8/10

Band: The Devil Wears Prada
Titel: Space EP
Genre: Christian Metalcore
Songs: 6
Release: 21. August 2015
– Sebastian Beiler

the_devil_wears_prada_-_space_ep

Feature

Future Palace

„Ich wusste an dem Tag gar nicht, dass gefilmt wurde!“, erklärt Maria Lessing, Sängerin von Future Palace über das Zustandekommen …

von