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Kritik: THE COLOR MORALE – „Desolate Divine“

Sieben Jahre und fünf Alben! Einen Vorwurf kann man den Jungs von THE COLOR MORALE sicherlich nicht machen, nämlich den, ...

VON AM 31/08/2016

Sieben Jahre und fünf Alben! Einen Vorwurf kann man den Jungs von THE COLOR MORALE sicherlich nicht machen, nämlich den, ihren Fans nicht ständig neue Musik zu präsentieren. Wo die ein oder andere Band sich gerade erst auf dem Weg ins Studio befindet, kommen die Herrschaften um Sänger Garret Rapp bereits mit einem neuen Album um die Ecke. Oft hat man dann die Problematik, dass der Band vorgeworfen wird, man würde nur schnellstmöglich neue Musik auf den Markt werfen wollen, ohne sich die Zeit zu nehmen, vernünftig an der Albumproduktion zu arbeiten. Ob dies auch auf „Desolate Divine“ zutrifft, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

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Die gute Nachricht vorab: Nein, THE COLOR MORALE legen mit „Desolate Divine“ keinesfalls einen lieblosen Release hin, der nur darauf abzielt, einfach neue Musik zu präsentieren. Eines fällt auf der neuen Scheibe dann doch relativ schnell auf: es wird eine Spur poppiger! Aber der Reihe nach.

Mit Songs wie „Walls“ hatten die Jungs aus Rockford (Illinois) bereits einen sehr feinen Vorgeschmack auf das gegeben, was mit der neuen Scheibe auf uns zukommt. Bekannter TCM-Sound, saubere Clean-Vocals, die passende Portion Härte und ein wahrer Mitsing-Refrain. Dafür sind THE COLOR MORALE bekannt, und genau deswegen werden sie von ihrer Fan-Base auch so gefeiert. Einige Songs des Albums spiegeln dann auch genau ebendiese Strukturen wieder. „Lonesome Soul“, „Trail Of Blood“ und „Version Of Me“ werden eingefleischte TCM-Fans auf jeden Fall begeistern.

Bei den meisten anderen Songs gehen die Jungs dann einen etwas anderen Weg: Noch melodiöser, mehr Pop, weniger Härte, dafür aber astreine Hooks und packende Mitsing-Parts. Richtig stark kommt hier „Clip Paper Wings“ daher. Dieser Song hat mich von Beginn an mit seinen Geigen-Arrangements richtig gepackt. „Broken Vessel“ und „Misery Hates Company“ kommen ebenso mit richtig starken Vocals daher, die einem einfach nur gefallen können. Gut, jetzt mag man meinen, dass mal wieder eine Band sich dem Pop verschrien hat, um noch mehr Publikum zu erreichen. Sicherlich, genau das werden THE COLOR MORALE auch tun, aber nicht mit dem Preis, seine bisherigen Fans zu enttäuschen. Es stimmt natürlich, dass die typischen Chaos-Parts, welche die Band früher für mich auszeichnete, immer seltener zu finden sind und zusätzlich die härteren nur noch punktuell auftreten.

Aber die Jungs aus den Staaten verlieren sich nicht in einem komplett anderen Genre, sondern entwickeln sich in positivem Sinne weiter, indem sie gängige TCM-Strukturen lediglich umbauen, anstatt über Bord zu werfen!

tcm-album

Fazit:

Die „neue“ Richtung von THE COLOR MORALE wird beide Seiten (neue und alte Fans) zu gleichen Teilen ansprechen. Mit einem beachtlichen Produzentenmix (Dan Korneff, Erik Ron, Scott Stevens, Arnold Lenni und Matt Wentworth) die u.a. mit Bands wie Pierce The Veil, Panic! At The Disco, Shinedown und Simple Plan gearbeitet haben, hat die Band es geschafft, ihren Sound noch weiter auszureizen und zu perfektionieren. Natürlich fehlen mir hier und da die härteren Parts, diese werden jedoch durch super eingängige Melodien und den wieder einmal starken Garret wettgemacht. Ich finde mich auch als „älterer“ Fan der Truppe auf diesem Album wieder und freue mich schon jetzt darauf, die Jungs hoffentlich schon bald wieder in Deutschland zu sehen.

Wertung: 8/10

Band: THE COLOR MORALE
Titel: Desolate Divine
Genre: Post-Hardcore
Songs: 11
Release: 19.08.2016
(Autor: Jonas H.)

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