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Kritik: KORN – The Serenity of Suffering

Als (Nu Metal) Band hat man es nicht sehr leicht. Spätestens nach dem dritten Album und den Ambitionen sich weiterzuentwickeln, ...

VON AM 21/10/2016

Als (Nu Metal) Band hat man es nicht sehr leicht. Spätestens nach dem dritten Album und den Ambitionen sich weiterzuentwickeln, schimpfen die Fans, meckern die Kritiker und man selbst findet sich in einer Sinnkrise wieder. KORN ist eine der Bands, die schon ewig dabei sind und sich selbst immer wieder neu erfinden wollten. Mit The Serenity Of Suffering, dem zwölften Studio-Album finden die Herren um Jonathan Davis zu alter Stärke zurück!

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Die Floskel „das nächste Album wird zum härtesten Material gehören, was wir seit langem rausgebracht haben“ ist mittlerweile in jedem Promo-Interview einer (Nu) Metal Band zu hören. Ähnliches sagten auch schon LINKIN PARK und PAPA ROACH, konnten ihre eingesessene Fangemeinde jeweils aber nur bedingt vertrösten. Doch ist nicht die Doppelmoral aus der Forderung nach musikalischer Weiterentwicklung auf der einen und dem Wunsch nach gewohnter „Härte“ auf der anderen Seite gerade das Problem bei der Sache? Und ist der immer wiederholende Vergleich mit den ersten Platten eines Künstlers nicht irgendwann ermüdend?

KORN waren nie dafür bekannt stur einem Sound treu zu bleiben. Als Signature gilt zwar der knochige Bass, die tiefschwarzen und depressiven Lyrics und die markante Stimme von Jonathan Davis. Über die Jahre gab es dann aber auch mal ein Feature mit Rappern (ICE CUBE – Children of the Korn), Industrial-Einflüsse (See You on the Other Side, 2005), eine Unplugged-Platte mit Gast-Sängern wie Robert Smith von THE CURE oder gleich eine viel diskutierte Zusammenarbeit mit verschiedenen DJs wie SKRILLEX oder NIOSIA (The Path of Totality).

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Bereitete The Paradigm Shift vor drei Jahren die Rückkehr zum härteren Nu Metal Sound vor, führt The Serenity Of Suffering diesen Weg konsequent fort. Soundtechnisch findet man sich irgendwo Anfang der 00er wieder, also zu Zeiten von Untouchables und Songs wie Here To Stay und Thoughtless. Letzterer wird im Intro zu Please Come For Me sogar mehr oder minder eindeutig referenziert. Experimente wagen KORN diesmal keine, das altbewährte Rezept bleibt das gewohnte – mit einer Prise mehr Groove. Schon der Opener Insane knallt nach einem kurzen Intro drauf los und man findet sich sofort in der pechschwarzen Welt von Jonathan Davis wieder. Hier geht es zum Teil sogar richtig creepy zu: vor allem auf Kopfhörern kann es etwas gruselig werden, wenn Davis langsam aber sicher wahnsinnig wird: „There is nothing in my head“ (Everything Falls Apart).

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Leider bekommt man irgendwann den Eindruck, dass alles schon irgendwie gesagt wurde. Spätestens nach elf Songs (es sind insgesamt 14 in der Deluxe Edition) reicht es einem dann doch, denn KORN riskieren kaum etwas. Knallt es in den Strophen, wird es meistens im Refrain groß und melodisch – eine Formel, die bei KORN schon immer funktionierte und es auch 2016 tut. Dennoch stechen wenige Songs wirklich heraus, so wie A Different World mit Corey Taylor (SLIPKNOT, STONE SOUR) als Gast. Doch wo stehen KORN mit The Serenity of Suffering? Die Platte braucht einige Durchläufe, was nicht schlecht sein muss. Fans des älteren Materials werden definitiv wenig zu meckern haben, denn das Album ist mehr als nur solide und lässt sich problemlos in den restlichen Katalog einfügen. Ob und welcher Song sich auf Dauer in der Setlist festbeißen kann, ist dann doch eine andere Frage. Reinhören lohnt sich allerdings in jedem Fall!

Wertung: 7/10

Band: Korn
Titel: The Serenity of Suffering
Genre: Nu Metal, Alternative Metal
Songs: 11 (14)
Release: 21.10.2016
Label: Roadrunner Records

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