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Kritik: GWLT – „Stein Und Eisen“

Wir schreiben das Jahr 2016, das sollte bei den meisten mittlerweile angekommen sein. Angekommen sind nun auch GWLT, denn nach ...

VON AM 21/01/2016

Wir schreiben das Jahr 2016, das sollte bei den meisten mittlerweile angekommen sein. Angekommen sind nun auch GWLT, denn nach ihren mittlerweile vier EPs erscheint am 21. Januar nun endlich ihr Debütalbum „Stein und Eisen“. Wer die Jungs aus München noch nicht kennt, dem sei so viel schon verraten: Crossover lebt wieder, denn die 5 Jungs kombinieren gekonnt Rap und Hardcore in einem und das auch noch mit deutschen Texten.

Den Vormarsch der Band kann man nicht aufhalten, 2015 spielten sie schon auf Festivals wie dem With Full Force Festival. Jetzt also das erste Album und die weiterhin vorherrschende Intention sich mitzuteilen. Es geht eigentlich gar nicht darum Hallen zu füllen oder mit „Stein und Eisen“ Platin zu gehen, sondern vielmehr darum eine Botschaft von der Macht der Massen und den Rechten der Diskriminierten zu verbreiten. Gitarrist Chris Zehetlkeitner nennt die Musik von GWLTdas Vehikel“, um das mitzuteilen, was die Band vermitteln möchte.

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Herzblut statt Kommerz also, bitterer Ernst statt Rumgeprolle, frische Ansätze statt abgedroschener Maschen – kann „Stein und Eisen“ das auch rüberbringen?

Insgesamt 41:25 Minuten lang brauchen GWLT um uns 13 energiegeladene Songs um die Ohren zu hauen, die brachial und betäubend direkt daherkommen. Nach den bereits bekannten EPs ist es keine Überraschung, dass Themen, wie Furcht, Wut, Stolz und Gier im Fokus der Texte stehen und Sänger David Mayonga uns ebendiese mit der gleichen aggressiven Mentalität wie auch zuvor ins Gesicht schreit.

Der Eröffnungstrack „Stein“ gibt ihm dazu gleich jede Gelegenheit und fasst das darauf folgende Album eigentlich schon sehr gut zusammen: „Wir haben zu viel Energie, um hier zu stranden. Zu viel Willen, um zu vergessen. Zu viel Schlimmes gesehen, doch zu lebendig, um zu verrecken.

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GWLT sehen sich in einer Mission und nutzen ihre Musik als Werkzeug. Gut für uns, dass dieses Werkzeug ein wunderbar klingendes Hardcore-Album geworden ist, welches durch seinen nach vorne preschenden Sound zu überzeugen weiß.

Wut und brachiales Gebrüll, gepaart mit sozialkritischen Rap-Parts, das scheint auf den ersten Blick sehr simpel gedacht, nur das Thema Qualität wir dabei oft aus den Augen gelassen. Wer sich an SUCH A SURGE erinnert, dem mögen sich noch heute die Zehennägel aufrollen, wenn man dabei an die grausamen Rap-Versuche denkt. GWLT-Frontmann David hingegen, den man auch als Rapper unter ROGER REKLESS kennt, beherrscht sowohl das Rappen als auch das infernalische Gebrüll, welches einem die Songs von GWLT ins Gedächtnis hämmert und sorgt so für einen qualitativ hochwertigen Gesang. Das macht es einem einfach sich die Botschaften der Band immer und immer wieder anzuhören.

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Wem das Ganze zu laut ist oder wer zwischendurch mal etwas Abwechslung sucht, den bedient das Album mit reinen Rap-Tracks, wie „Bis Dein Lebenslicht erlischt“ oder „Von Der Dunkelheit Und Ihrer Kraft“. Auch hier werden Emotionen, wie Trauer und Wut, deutlich kommuniziert und lassen keinen Zweifel an der Intention des Albums: Zum Nachdenken anregen.

Authentizität ist also gewährleistet und man darf gespannt sein, was die Band in 2016 noch alles abliefern wird. Ich werde mir nun immer und immer wieder „Stein und Eisen“ anhören und euch das Ganze ebenfalls empfehlen.

Wertung: 8/10

– Rezension: Sascha Dejas

Wer nach „Die Grundmauern der Furcht“ und „Stein“ noch mehr will, der kann sich das Album „Stein und Eisen“ mit unserer ausdrücklichen Empfehlung kaufen oder aber die Jungs auf einem der anstehenden Konzerte live sehen:

26.02.2016 – Leipzig, Werk Zwei (Facebook-Event)
27.02.2016 – Berlin, Astra (Facebook-Event)
29.02.2016 – Hamburg, Markthalle (Facebook-Event)
01.03.2016 – Wiesbaden, Schlachthof (Facebook-Event)
03.03.2016 – München, Backstage Werk (Facebook-Event)
04.03.2016 – Essen, Weststadthalle (Facebook-Event)

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