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Kritik: BLESSTHEFALL – „To Those Left Behind“ 

Ich muss gleich vorwegnehmen: Ich bin entzückt. Das, was da letzten Freitag erschienen ist, ist meiner Meinung nach genau das, ...

VON AM 21/09/2015

Ich muss gleich vorwegnehmen: Ich bin entzückt. Das, was da letzten Freitag erschienen ist, ist meiner Meinung nach genau das, was man sich als Fan von BLESSTHEFALL gewünscht hat. Da, wo Bands wie BRING ME THE HORIZON oder sogar PARKWAY DRIVE ihren Stil stark oder leicht abändern, bleiben sich BLESSTHEFALL selbst treu und schaffen es dadurch mit „To Those Left Behind“ ein Album zu produzieren, welches ihren ganz eigenen Stil (ob man es nun Emo nennt, oder nicht) nahezu perfektioniert. Dass der Mix aus cleanen Vocal-Parts, kräftigen Riffs, sauberen Screams und teilweise sogar verwunderlichen Hip-Hop und Elektro-Elementen (wenn auch verschwindend gering) so sauber produziert wurde, liegt wahrscheinlich auch daran, dass hier Produzent Joey Sturgis (ASKING ALEXANDRIA, OF MICE AND MEN & THE DEVIL WEARS PRADA) mit Hand angelegt hat. Schauen wir uns dieses Szene-Baby, den Nachfolger vom 2013 erschienenen „Hollow Bodies“, also einmal genauer an.

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Das mittlerweile fünfte Album der Band beginnt mit dem Song „Decayer“. Gesanglich direkt ein Ohrenschmaus, textlich eher der übliche Mix aus Angst, Verzweiflung und damit einhergehender Wut. Aber so kennt man es doch von BLESSTHEFALL. Ich muss unwillkürlich grinsen, als Beau Bokan mir „This can’t be all for nothing!“ entgegenruft. Bitte weiter so! Ich fühle mich schon jetzt zuhause in diesem Album.

Dass ich im weiteren Verlauf des Albums bei Songs wie zum Beispiel „To Those Left Behind“ an die eben schon erwähnten OF MICE AND MEN oder auch an BEFORE THEIR EYES denken muss und mich gleich um einige Jahre zurückversetzt fühle stimmt mich ebenso glücklich. Wie schaffen die fünf Jungs aus Arizona es mit einem mittlerweile schon fast gestorbenem Konzept so überzeugende und in keiner Weise eintönige Musik zu produzieren?

Ein Grund könnte sein, dass sie mit „To Those Left Behind“ im Jahr 2015 eine der wenigen Bands sind, die Post-Hardcore oder auch Emocore in dieser Form noch derart hochqualitativ bieten können. Wie gerade schon erwähnt sind die Hochzeiten von ALESANA, SAOSIN (die aber auch ein Comeback angekündigt haben) und anderen Größen in dieser Richtung schon länger vorbei. Da gehört auch einiges an Mut dazu, um auf der einen Seite ein Album im Stil von BLESSTHEFALLs aktueller Platte rauszuhauen und auf der anderen Seite auf diese Scheibe Textparts wie zum Beispiel „So I lie awake waiting for the day you’ll need me“ draufzuknallen. Ich begrüße den Mut, so sehr zu sich selbst zu stehen und hoffe, dass auch andere Bands sich trauen, sich (wieder) zu ihren Wurzeln zu bekennen.

Ich genieße also 38 Minuten „BLESSTHEFALL 2015“ bevor der elfte und somit letzte Song des Albums („Departures“) seicht seine ersten Töne anstimmt und mich noch einmal in die Klangwelt dieser Band entführt, welche auf diesem Album vor allem von ruhigen Passagen dominiert wird. Das macht es echt angenehm das Album als Ganzes warzunehmen und ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich die Qualität der Songs so gut wahrnehmen konnte. Laut und brutal können viele – den Wechsel zwischen hart und weich bekommen nicht viele so sauber hin, wie es BLESSTHEFALL hier hinbekommen haben.

Wertung: 9/10
Band: Blessthefall
Titel: To Those Left Behind
Genre: Post-Hardcore
Songs: 11
Release: 18. September 2015
– Sascha Dejas

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