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Kritik: ANNISOKAY – „Devil May Care“

KÖLLE ALAAF, ihr Jecken da draußen! Ja, es ist wieder soweit. Hier im herrlichen Rheinland treffen sich am heutigen Tage ...

VON AM 11/11/2016

KÖLLE ALAAF, ihr Jecken da draußen! Ja, es ist wieder soweit. Hier im herrlichen Rheinland treffen sich am heutigen Tage wieder hunderttausende mehr oder weniger bekloppte Menschen, um die fünfte Jahreszeit zu feiern. Ok, ich gebe zu, auch ich zähle mich gerne mal zu dieser Spezies, die ausnahmsweise das schwarze Bandshirt im Schrank lässt, um sich dem kölschen Trubel zu ergeben.

Ihr merkt schon, ein schöneres Release-Datum hätten sich ANNISOKAY für ihr neues Album „Devil May Care“ nicht aussuchen können. Wollen wir hoffen, dass so mancher DJ heute mal den Jungs Vorrang lässt, anstatt die Leute mit Schlagern und Karnevalsliedern zu berieseln. Aber nun genug gelabert! Ihr wollt wissen wie die Jungs aus Halle 2016 klingen? Dann checkt die folgenden Zeilen aus.

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Als ANNISOKAY mit „Loud“ die zweite Single von „Devil May Care“ präsentierten war ich zuerst von dem durchaus prägnanten Sound des Songs überrascht. Das Ding ging nicht nur gut in den Kopf, sondern massierte so manche Ohrmuschel mit einer ordentlichen Portion Druck. Vorfreude war also garantiert! Mit „Blind Lane“ haben die Jungs diese Woche dann einen Song präsentiert, der um einiges softer daherkommt. Hier und da wurde in den Kommentaren sogar schon der Vergleich zu BRING ME THE HORIZON gezogen. Da würde ich jetzt nicht komplett mitgehen, aber hier und da hört man sicher mal eine Ähnlichkeit heraus. Sehr positiv empfinde ich bei dem Song auf jeden Fall die Stimme von Clean-Sänger Christoph. Besser wurde seine Stimme in einem ANNISOKAY-Song noch nie eingesetzt. Richtig stark!

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Bei „What’s Wrong“ präsentieren sich die Jungs wieder in gewohntem Soundgewand, wie man ihn vom Vorgänger „Enigmatic Smile“ kennt. Der bereits Ende April veröffentlichte Track gefällt an sich, sprüht aber auch nicht vor ausgefeilten Ideen im Songwriting. Aber alt bewährtes kann ja auch so funktionieren!

Nun aber in großen Schritten zu einem Highlight der Platte, denn kein anderer als Marcus Bridge von NORTHLANE gibt sich bei „Smile“ die Ehre. Die Kombination ist definitiv gelungen und fügt sich super in das Konzept des Albums ein. Generell bilden die Sounds der beiden Bands einen gelungenen Mix und man mag auf der neuen Scheibe so manchen Part wiederentdecken, den man auch von den Australiern gewohnt ist. Aber hey, das meine ich keinsten falls negativ!

„D.O.M.I.N.A.N.C.E.“ ist dann schließlich ein Song, der mich nicht wirklich packt. Shouter Dave macht zwar, wie sonst auch, einen super Job, aber die Kombination von Shouts und Cleans kann mich dieses Mal nicht wirklich überzeugen. Viel passender erscheint mir da „Thumbs Up, Thumbs Down“, wo sich Christoph of Freydorf der EMIL BULLS wiederfindet. Richtig starke Strophen, ein cooler Songaufbau und feine Gitarrenparts machen den Song zu einem meiner Favoriten der Platte, und das vor allem deshalb, weil er eine gute Abwechslung zu den anderen Titeln bietet. Also, unbedingt reinhören!

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„Hourglass“ zieht schließlich so an mir vorbei, während „Photographs“ wieder mit einer ordentlichen Portion Härte aushelfen kann und im Refrain nicht so anstrengend wie sein Vorgänger wirkt. Grundlegend habe ich bei ANNISOKAY das Problem, dass die Stimme von Christoph zum Teil nur noch einen flächigen Sound bietet und leider wenig seiner eigentlichen Range wiederspiegelt. Aber das gehört natürlich auch zu dem Sound-Konzept der Jungs dazu. „Gold“ und „The Last Planet“ können sich letztendlich für mich auch nicht mehr in besonderem Maße abheben und beenden das Album ohne weitere großen Überraschungen.

Fazit:

ANNISOKAY haben mit „Devil May Care“ noch einmal an der Produktionsschraube gedreht und einen durchaus ausdifferenzierten Sound geschaffen. Das Album beginnt stark und macht bis zur Halbzeit kaum Fehler. Die Jungs aus Sachsen-Anhalt haben sich perfekte Unterstützung eingeladen und sorgen hiermit für wahre Highlights. Leider wirken die weiteren Songs dann sehr vorhersehbar und glänzen nicht besonders mit individuellen Ideen im Songwriting. Sehr positiv habe ich wie gesagt Christoph bei „Blind Lane“ erlebt und genau dort sollte die Band auch weiter ansetzen. Ich wünsche mir mehr Konzentration auf das stimmliche Können des Cleaners und hier und da spannendere und überraschende Akzente, wie sie zum Beispiel bei „Thumbs Up, Thumbs Down“ zu finden sind. Wenn dem so ist, kann mich die Band auch in Zukunft vollends überzeugen!

Wertung: 7/10

Band: ANNISOKAY
Titel: Devil May Care
Genre: Metalcore / Alternative-Rock
Songs: 10
Release: 11.11.2016
Label: Long Branch Records

Ihr wollt die Jungs mit ihrer neuen Platte live erleben? Chancen gibt es genug – und Tickets hier!

/w Eskimo Callboy, Palisades, Her Name In Blood
17.11.16 Germany Dortmund FZW
22.11.16 Switzerland Aarau Kiff
23.11.16 Germany Karlsruhe Substage
24.11.16 Germany Wiesbaden Schlachthof
25.11.16 Germany Magdeburg Factory
26.11.16 Germany Dresden KONK Club
27.11.16 Czech Republic Prague Futurum
29.11.16 Austria Linz Posthof
30.11.16 Germany Ravensburg Oberschwaben Halle
01.12.16 Germany Augsburg Kantine
02.12.16 Germany Bremen Schlachthof
03.12.16 Germany Herford X
04.12.16 Germany Nürnberg Hirsch

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