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Kritik: ADEPT – „Sleepless“

Dass Skandinavien und insbesondere Schweden tolle Exporte in Sachen Death Metal und Metalcore vorweisen kann, wissen wir spätestens seit IN ...

VON AM 21/02/2016

Dass Skandinavien und insbesondere Schweden tolle Exporte in Sachen Death Metal und Metalcore vorweisen kann, wissen wir spätestens seit IN FLAMES oder auch AT THE GATES. Aber auch neue bekannter werdende Bands, wie zum Beispiel IMMINENCE, sorgen dafür, dass wir unsere Augen und vor allem Ohren immer wieder Richtung Norden richten. Heute geht es schon wieder um eine schwedische Band, nämlich ADEPT.

Die Jungs aus Schweden sollten dem ein oder anderen bekannt sein, denn es gibt sie schon seit 2004, also bereits über 10 Jahre. Da ihr letztes Studio-Album aber 2013 erschien, war es nun Zeit, dass sie in Zusammenarbeit mit ihrem neuen Label Napalm Records (HATESPHERE, SKINDRED, THE SORROW, WALLS OF JERICHO) wieder an den Start gehen (lassen wir Eskapaden, wie die angeblich verlorenen Studioaufnahmen mal beiseite).

Voller Vorfreude stürzte ich mich also in die neue Scheibe mit dem wenig aufregenden Namen „Sleepless“. Ich hatte allerdings schon vor dem ersten Hören ein Problem: Ich liebe das dritte Album der Band („Silence The World“) so sehr, dass ich Angst hatte, dass die neue Kreation aus dem Hause ADEPT meinen Erwartungen nicht gerecht werden würde. Ich habe trotzdem auf „Play“ gedrückt – #lebenamlimit.

Erst einmal passierte circa 20 Sekunden lang… nichts. Ein langsam startendes Album – schon die erste Ähnlichkeit zu „Silence The World“ aus 2013. Dann, Sprechgesang, ok – das kenne ich, vielleicht nicht auf diese Art und Weise, auch bereits von ADEPT. Irgendwie erinnert mich das auch etwas an die ARCHITECTS – immer diese epischen langen Intros…

Nach einer Minute geht es mit relativ weich abgemischten Gitarrenriffs und einem schönen Breakdown los: „Light Up The Darkness!“ schreit mir Robert Ljung entgegen, bevor das Alben in einen so typisch ADEPT-haften Song namens „Black Veins“ startet, dass ich kurz noch einmal nachschauen muss, ob das Album wirklich 3 Jahre nach dem letzten erschienen ist.

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Es lässt sich bereits erahnen: ADEPT haben sich nicht großartig weiterentwickelt. Aber wo andere einen riesigen Kritikpunkt ansetzen würden, da sehe ich einen großen Vorteil in „Sleepless“, da das schwedische Quintett es schafft ein weiteres Album in der Qualität des Vorgängers herauszuhauen und mich so als eingefleischten Fan erneut zu entzücken.

Es geht nach dem Auf und Ab aus dem Song „Black Veins“ gleich mit Nummer Zwei der Scheibe weiter: „Wounds“. Auch hier das typische ADEPT-Chaos aus melancholischen Refrains und bestialisch geshouteten Strophen. Ich liebe die Band für das, was sie, zugegebenermaßen in einem kompromisslosen Durcheinander, tut. In dieser Musik kann man sich verlieren.

„Dark Clouds“ bestätigt das Ganze noch einmal: Shout zu Beginn, ADEPT-typische, rein gescreamte Strophen und dann ein Ohrwurm-Charakter besitzender Refrain. Die Musik macht zwar Spaß, weil sie hervorragend abgemischt ist und genau das bietet, worauf man seit Jahren gewartet hat, aber irgendwie wird es langsam langweilig. Kommt da noch was Überraschendes, etwas, das mich total vom Hocker zu reißen vermag?

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Die Antwort ist: Nein. Das Album ist und bleibt mit jedem noch kommenden Track ein ADEPT-Werk, wie auch die vorangegangen und zugegebenermaßen erfolgreichen Alben der Band. Trotzdem schade, dass hier nichts dabei ist, was mich dazu bringen würde einen absoluten Lieblingstrack auszuwählen. Ich bin aber kein Unmensch und empfehle auf Grund der tollen Abstimmung von Instrumenten und Gesang: „Rewind The Tape“. Der gefällt mir wirklich gut. Klingt das überzeugend? Nein und ich kann euch auch erklären, warum: Sprechgesang zu Beginn, geshoutete Strophen und ein gesungener Refrain. Ihr versteht, was ich meine.

Fassen wir zusammen: ADEPT liefern mit „Sleepless“ erneut ein hervorragend produziertes Album ab, welches sich dem Hörer entgegenstellt, um zu sagen: „Wir sind ADEPT und so und nicht anders klingen wir!“. Das gefällt mir als Fanboy, könnte aber viele neue Hörer der Bands abschrecken, da Monotonie und ein Album, auf dem die Tracks austauschbar sind, bekanntermaßen nicht die perfekten Prädikate für „meine neue Lieblingsband“ sind.

Wertung: 7/10

~ Autor: Sascha Dejas

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